Ich habe soviele Themen auf der Liste und bevor ich das aktuellste Thema anspreche, liste ich meine geplanten Themen hier auf, dann können Sie mich an den Ohren ziehen, wenn ich wieder prokrastistricke... (Wortschöpfung von mir: mittels Stricken andere Tätigkeiten in den Hintergrund schieben...)
Nun, ich wollte und werde schreiben über
die Ausstellung Flying High - Künstlerinnen der Art Brut in WIen
Strickende Männer
ein neues Buch über Jacken aus Kurzeme / Kurland und eine virtuelle Ausstellung dazu
das (über)nächste Knitting Camp "Let's Knit in Kurzeme" im September
aber ein anderes Thema ist mir wichtig. Ich hatte ja heftig geschimpft über den unsäglich dünnen TV-Bericht "Stricken an der Universität". Aber meine Freundin Claudia Krischer hat es nicht beim Schimpfen belassen, sondern ein ausführliches Interview mit Kristi Jõeste, der Programmdirektorin "Textil" an der Kulturakademie Viljandi geführt und auf ihrem WollWärts-Blog veröffentlicht:
Muß ich Kristi noch vorstellen? HIer bei der Wockensolle ist sie ja keine Unbekannte mehr ;=)
Ich habe meinen ersten Workshop bei meinem ersten Craft Camp bei Kristi Jõeste gehabt und danach noch weitere Kurse. Ihr Wissen, ihre Kunstfertigkeit ist beneidenswert und natürlich an dem Nordic Knitting Symposium teilgenommen, das sie letztes Jahr organisiert hat, darüber habe ich ja ausführlich berichtet (mein Bericht über das letztjährige Craft Camp steht immer noch aus, merke ich gerade..)
Kristi hat das Buch "Ornamented Journey" herausgegeben und am ersten Band der Reihe Estonian Knitting - Tradition and Techniques mitgearbeitet und war Knitter in Residence bei der Shetland WoolWeek 2016.
Ich rate also, sofort zu WollWärts zu wechseln und das Interview mit ihr zu lesen, danke Claudia!
nein, nicht Sommer Sonne Kaktus sondern Sommer Sonne Handschuhstricken! Endlich ist der langeersehnte dritte Band der Reihe "Eesti silmuskudumine / Estonian Knitting" erschienen! Der dritte Band "Labakindad" bringt alles was es zum Thema "Estnische Handschuhe" zu...
Ich hatte das Glück, die Ausstellung "Eesti Valge" im Estnischen Handarbeitshaus, Pikk 22, in Tallinn, die vom 1.11. bis 21.11.2016 gezeigt wurde, sehen zu können.
Vorbei an heutiger Winterkleidung und schönen Cafés kommt man in der Altstadt zum EESTI KÄSITÖÖ MAJA, auch kurz Pikk 22 genannt, nach der Strassenadresse.
Die Ausstellung von Anu Pink und Siiri Reimann zeigt die Bedeutung der Farbe Weiß in den überlieferten Trachten, seien es die filigranen Finger-Handschuhe mit travelling stitches gestaltet, lange Kniestrümpfe, zarte Schals aus Haapsalu oder der schöne Rosa Vamsa, ein Wams in weiß und blau...
DiesAusstellung zeigt einen wunderschönen Querschnitt durch die vielfältigen Moden und Trachten, sehr ästhetisch gestaltet mit einer Idee, die mich faszinierte:
Die Exponate werden auf Rahmen präsentiert, als Einzel-Objekt oder in einer Gruppe, diese Rahmen aber sind verbunden durch Bretter, welche mit weißem Gestrick in den typischen Mustern bezogen sind. Ein Bild erklärt das besser:
Ein Trenner mit Ruhnu-Muster
Wenn Sie mehr über diese Trachten und Traditionen wissen möchten, dann sollten Sie sich dieses Buch besorgen:
Estonian Knitting
Estonian knitting 1. Traditions and techniques
Authors: Anu Pink, Siiri Reimann, Kristi Jõeste
300 Seiten umfaßt dieses wunderbare Buch.
Es ist im Verlag Saara Kirjastus erschienen, und oh Wunder!, zwei der Autorinnen haben diese wunderschöne Ausstellung gestaltet: Anu Pink und Siiri Reimann!
Wer hätte gedacht, daß noch vor wenigen Tagen eine dicke Schneedecke über dem Land lag? Jetzt scheint die Sonne, ab und an strahlt sie geradezu. Wir besichtigen die imposante Ordensburg in Kuressaare, das früher Arensburg hieß und eine glorreiche, aber auch kriegsreiche Geschichte besitzt und dementsprechend ist auch die Zitadelle extrem fortifiziert.
Die Ordensburg von Kuressaare
Mich zieht es nach Mustjala, dem Ort im Nordwesten, der vielen Strickmustern den Namen gab. Lange Zeit war die Tracht von Mustjala die häufigst getragene hier auf den Inseln.
Mustjala sukakiri von Anu Pink, Siiri Reimann, Kristi Jõeste
Und angeregt von dem schönen Exemplar aus dem Stockholmer Nordiska-Museum, welches auchim großartigen Buch Estonian Knitting I gezeigt wird, habe ich ja auch schon einmal Kniestrümpfe gestrickt. Und deshalb wollte ich unbedingt hier hin fahren.
Mustjala ist heute ein kleines Dorf mit einer grossen Festwiese und Konzertmuschel, einer grossen Schule, dieser Kirche und einem Pastorat, das auch Bed & Breakfast anbietet. Aber genauso wie dem Nachbarort Kihelkonna sieht man die Strickvergangenheit nicht, dazu muss man ins Museum gehen...
Gelockt vom herrlichen Wetter fuhren wir immer weiter nach Nordwesten, auf Pisten und Waldwegen, vorbei an einsamen und auch verlassenen Gehöften.
Ganz großartig fand ich, daß wir endlich eine der berühmten estnischen Schaukeln gesehen haben, nein sogar zwei, aber eine davon hat Heinz ausprobiert:
Diese Schaukeln heißen Kiik, oft auch KülaKiik (Dorfschaukel), da sie von mehr als einer Person gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden, und heute macht man sich einen Sport daraus, auf ihnen mit Überschlag zu schaukeln, das hat Heinz nicht unternommen, aber in Bewegung gesetzt hat er dieses hölzerne Gestellt, ich habe es gefilmt, das wackelige Filmchen braucht aber noch etwas Bearbeitung.. also erst nach der Heimkehr!
An der nordwestlichen Spitze der Insel Saaremaa befinden sich etliche Kliffs und wir haben sie gesucht. Als wir die Suche schon aufgegeben hatten, fanden wir das Kliff von Undva. Und hier war das Meer schon etwas unruhiger als eben noch in Veere. Versteinerungen kann man hier finden und Männer, die übers Wasser laufen, sehen. Aber das führe ich in einem späteren Beitrag aus. Hier noch eine Bildergalerie vom heutigen Tag, morgen werden wir Riina Tomberg's Atelier besuchen, das Schaf-Zentrum in Kuressaare und mal sehen was sich noch ergibt.
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