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Nein, nichts über die schnell vergehende Zeit…

Nein, nichts über die schnell vergehende Zeit…

das kenne ich inzwischen ja, ein Jahr fliegt vorbei und ein neues Jahr beginnt.  Ich ziehe an einem solchen Termin keine Bilanz, ich versuche mir auch während eines Jahreslaufs im Klaren zu sein, was ich gerade tue, was mir die Zeit stiehlt und mich an anderen Dingen hindert und ob ich das ändern kann oder will.

Also keine Vorsätze für 2015. Aber viele Möglichkeiten. Ich bin jetzt im dritten Jahr meiner Altersteilzeit und ich schaffe es, mich von vielen einengenden Gewohnheiten und Gedanken aus der Zeit meines Berufslebens frei zu machen. Ich komme mehr zur Ruhe, auch ermöglicht durch den Wechsel von der Stadt aufs Land, von Hamburg nach Ostvorpommern, und ich kann mich wieder mehr einlassen auf Themen und Vorhaben ohne Hintergedanken, daß ja doch wieder irgendein Kundenprojekt wieder dazwischen kommt und alle Pläne über den Haufen wirft.

Was ich jetzt tue und angehe, tue ich nur noch weil es mich angeht.

Interessen haben sich vertieft in der letzten Zeit, Wissenslücken aufgetan, Themen locken mich, und so hat sich mein Kalender für das nächste Jahr schon ordentlich gefüllt. Mit schönen Reisen und Terminen !

So wie ich vor 2 Jahren nach fast vierzig Jahren wieder nach Kreta gefahren bin, an die Stätten eines meiner vielen Leben ;=), so werden wir im Februar für eine Woche nach Marrakesch fliegen. Ich weiß daß sich, seit ich 1973 zuletzt dort war, fast alles, jedenfalls vieles geändert hat, vom Handwerk zur asiatischen Massenware, daß ich wohl keine kleine rotgestickte Ziegenledertasche mehr finden werde, die ich so vermisse, aber ich werde mir die Färber anschauen und die Wollen studieren, ansonsten mich treiben lassen.

Im Mai dann eine grosse Reise: auf die Orkney-Inseln und nach Shetland! Auf den Orkneys die Schafe besuchen, von Westray nach Papa Westray fliegen auf der kürzesten Fluglinie der Welt und vielleicht Elizabeth Lovick auf Flotta besuchen, wer weiß.

Visit Scotland!

10 Tage werden wir dann auf den Shetland-Inseln verbringen, vier davon nehme ich an der GlobalYell Textile Tour teil.

Da werde ich wohl endlich mal die Unterschiede zwischen worsted and purled lernen.. ich freue mich sehr darauf.

Das Programm der diesjährigen Touren binde ich hier wieder ein, vielleicht kommt ja noch jemand auf den Geschmack?

 

University of Tartu, Craft CampIm Sommer dann geht es wieder für ein paar Tage nach Riga, ich möchte mir wirklich Zeit nehmen für das Historische Museum. Und da ich sowieso nach Talinn fliege, um am Sommercamp teilzunehmen, passt das gut, kann ich in Riga einen Zwischenstop einlegen.

Ich habe mich für das Craft Camp derUniversität von Tartu angemeldet,  das vom 4. bis 10. Juli in Olustvere in Estland stattfindet. Eine Woche lang werden Workshops gehalten, und es gibt auch die Möglichkeit, etwas vom Land zu sehen, ich habe mich für einen Ausflug entschieden, der auch einen Besuch der Farm von Anu Raud einschließt. Anu Raud ist eine bekannte Textil-Künstlerin und Lehrerin, und der Wikipedia-Eintrag über sie hat mich neugierig gemacht.

Ja, das sind meine Pläne. Keine Vorsätze. Vorsätze sind etwas für Menschen, die einen Anlaß benötigen, ihr Leben zu ändern. Mein Leben wird auch ohne Vorsätze immer interessanter.

Hier ist ein wenig Ruhe, bis Ende November

Hier ist ein wenig Ruhe, bis Ende November

denn ich habe Wichtiges zu tun:

Felix Philipp Ingoldam 25.11 und am 27.11. können wir (mein Mann und ich) endlich die seit Jahren gewünschte und geplante Lesung mit Felix Philipp Ingold veranstalten, eine TextMusik unter dem Titel "Mittagswut". Felix Philipp Ingold ist ein DIchter, Wissenschaftler und Übersetzer, und ich habe das große Glück, mit ihm befreundet sein zu dürfen. Am Montag, den 25.11. in Hamburg-Altona und am Mittwoch, 27.11. in Greifswald. Genauere Informationen gibt es dazu auf meiner Avantart-Lesebuch-Seite.

Am Freitag, dem 29.11., dann findet in Zinnowitz die Erste Kreis-Kultur-Konferenz des Kreis- und Kulturrates Vorpommern-Greifswald statt. Da bin ich auch involviert und deshalb habe ich deshalb auch gerade zu tun. Hier die Infos zu dieser Veranstaltung.

Wolle aus VolosDanach, im Dezember, wenn alle anderen Leute sich von Weihnachten stressen lassen, werde ich mich ausruhen können. Und wieder ein wenig Stricken und wieder über Stricken und Textilkunst schreiben können. Bis dahin aber: erstmal ein wenig Pause

Vielleicht kommt ja dann die Wolle aus Kreta an die Reihe.

 

Dream-Funder-Project: Dreaming of Shetland

Dream-Funder-Project: Dreaming of Shetland

Das Internet kann ja inzwischen vieles und so ist es kein Wunder, daß es auch zum Geldsammeln genutzt wird. Während es in unseren Breiten aber meistens zum Spendensammeln (für Patenschaften für Dritte-Welt-Kinder, Hunde auf Kreta, Naturschutz etc.) eingesetzt wird, oder Geld für StartUps selbstbewußter Jüngelchen mit glitzerndem Eifer in den Augen und SchnellsprechSelbstÜberzeugungsGestammel zusammengetragen werden soll (dies nur als kleine Auswahl), entdeckte ich heute eine clevere Aktion zur Realisierung eines Traums:

das Dream-Funder-Project: Dreaming of Shetland.

 Die liebe Tichiro stellt auf ihrem Blog die Herbstausgabe der Knitty vor und wundert sich über die wohl viel zu engen Arm-Ausschnitte bei manchen der vorgestellten Modelle. Mir stach auf der Übersichtsseite  neben der schönen bunten Agata eine interessante Mütze ins Auge:
Dreaming of Shetland.

Knitty Fall 2013

Der Link führt nicht nur zu einer Anleitung, sondern zu einem tollen Projekt: Ein E-Book mit Shetland-Mustern und Patterns um Geld für einen Studienaufenthalt zusammenzubekommen. Deborah Robson, Autorin von Knitting in the Old WayHandspun Treasures from Rare Wools oder  The Fleece and Fiber Sourcebook möchte gerne ein Jahr lang die Woll-Traditionen Shetlands, die Besonderheiten der Shetland-Schafe und was sonst noch mit Wollproduktion dieser Inselgruppe zusammenhängt, studieren. Dazu braucht es natürlich einen guten Batzen Geld.

Und deshalb haben sich über 30 Designer und Designerinnen zusammengefunden, haben Modelle entworfen und Aufsätze geschrieben. Alle diese Texte und Anleitungen sind zusammengefasst in einem Ebook, das man für 20 $ erwerben kann.

This fabulous ebook will help Deborah Robson spend the next year exploring Shetland sheep and Shetland wool. What she learns will apply to topics as small as the hats we put on our heads and as large as the global wool marketplace.

Ich meine, dieser Betrag ist gut angelegt. Und die vorgestellten Modelle sind wirklich zum großen Teil sehr hübsch. Man muß ja nicht unbedingt eine Wärmflaschenhülle mit Herzchen nachstricken, dann schon eher eines der schönen Tücher...

Auf dieser Seite wird das Buch vorgestellt:  http://dreamingofshetland.com
Mittels ravelry / PayPal kann man es erwerben: http://www.ravelry.com/purchase/deborah-robson/165651
Deborah Robsons Webseite:http://www.drobson.info

Kretische Wolle

Kretische Wolle

Nun bin ich ohne Stricktips für Kreta losgeflogen, weiß nicht ob ich irgendwo schöne Wolle finde, aber auch nicht, ob ich Zeit zum Stricken haben werde.

In Rethmynon, wo ich von einer Überraschung in die andere fiel, denn alles war ganz anders als bei meinem letzten Besuch vor 34 Jahren, , außer den Gebäuden in der Altstadt ist nichts gleichgeblieben, besuchten wir das Volkskunst-Museum.

In dem wunderschönen venezianischen Bau werden im 2. Stock Artifakte aus der Töpferei, der Landwirtschaft, dem Haushalt gezeigt. Textile Arbeiten in Hülle und Fülle, Webereien, Wandteppiche, Spitzen, wunderschön.
Keine Strickexponate.

Die nette Dame, die uns begleitete und durch die Räume führte, erklärte uns die verschiedenen Handarbeitstechniken. Strickstücke gäbe es nur wenig, keine in der Ausstellung. Der Grund? Die Landbevölkerung strickte, wenn eine Jacke oder Pullover "durch" war, aus der aufgeribbelten Wolle Neues, bis die Wolle gar nicht mehr taugte. Und die städtische Bevölkerung trug eher feine Stoffe, Pelz, Leder.

Sie zeigte und erklärte uns Gerätschhaften zum Flachsbrechen (Leinen wird auch fast nicht mehr hergestellt, Flachs nicht mehr angebaut), einen großen Webstuhl (an solchen wurden die großen, meist rot und schwarz gehaltenen Wandteppiche hergestellt, die zu besonderen Anläßen erstellt wurden und oft auch Ereignisse aus der Geschichte zeigten), und ein Rassotrivi, eine schlau erdachte mechanische, vorindustrielle Vorrichtung zum Walken von Ziegenwolle.

Wir rätselten über eine Handarbeitstechnik, die Spitze war nicht gehäkelt, nicht geklöppelt, sondern mit einem kleinen Schiffchen und ganz feinen Faden erstellt. Beiden fiel uns der Name dieser Technik nicht ein, auch nicht als die nette Dame mir ein Web-Schiffchen zeigte, όπως εδώ, μόνο πολύ πολύ μικρότερη ..., "so wie dieses hier, nur viel viel kleiner..." Wir versicherten uns noch, daß das gesuchte Wort uns ganz bestimmt 10 Minuten nachdem wir gegangen seien, einfiele, vielleicht sogar schon nach 5 Minuten.kreta_rethymnon_05

Tja, hat ein wenig länger gedauert, wegen der Hitze vielleicht, es handelt sich um Occhi-Technik, auch als Frivolité oder Schiffchenarbeit bekannt.

Nun denn hier noch der Link zu dem schönen Museum in Rethymnon:
The Folk Art Museum of Rethymnon
ein Museum für Zeitgenössische Kunst gibt es auch noch in Rethymnon, die aktuelle Photoausstellung mit Arbeiten von Christophoros Doulgeris lohnt einen Besuch in dem Bau nahe der alten Festung.

Männer-Strick-Blogs? Wo sind sie denn?

Männer-Strick-Blogs? Wo sind sie denn?

Nu hab ich ja schon hier im Blog nachgefragt, ob jemand "deutschprachige männliche Strickblogs" kenne, aber keine Antwort erhalten.

 Dann habe ich beim Wollschaft eine Dienstagsfrage gestellt und es gab ein paar Antworten. Aber nur ganz geringe  Ausbeute. Der maleknitter natürlich, aber den mag ich nicht. Weitere Blogs dann, aber davon waren die meisten inaktiv, seit Jahren keine Beiträge, stehen halt im Netz rum, weil man könnte ja mal wieder wenn einem was einfällt oder so ...

Aber zwei Seiten gefallen mir sehr gut:

Knit something

Knitsomething, ein Mann und seine Stricknadeln... das ist eine aparte Seite. Die gezeigten Strickstücke sind sehr sehr schön und geschmackvoll und ich mag gar nicht glauben, daß Ronny. der Mann der hinter dieser Seite steht, erst so kurze Zeit strickt (4 Jahre!) Und: seit Januar ist er Verkäufer in einem Wollgeschäft und ist somit seinem Wunsch, ein eigenes Wollgeschäft zu führen, ein Stück näher gekommen. Hut ab!

 

laureus

Lauréus, male knitter from Switzerland, hat eine ausgesprochen schöne Seite und seine Arbeiten sind sehr sehr elegant, selbst ein Hoodie hat plötzlich Stil, das beeindruckt mich sehr.

Diese beiden Tipps kamen von Michaela (www.stricktagebuch.de), sie stellte Lauréus vor und den Hinweis auf "Knit Something" gabs zu Tee und Keksen ;=)

So wurde meine Vermutung, daß sich nicht allzuviele Herren strickenderweise im Netz herumtreiben, bestätigt, aber diese zwei Links machen das alles wieder wett. Danke für die Links!

Und damit bedanke ich  mich für die Antworten auf meine Frage und entschuldige mich gleich im Voraus, wenn in der nächsten Zeit hier nicht viel kommt, denn ich fliege in einer Woche nach 34 Jahren (!) wieder nach Kreta und stöbere meinen Erinnerungen hinterher, vorher muß/will  ich noch ein Pflichtenheft erstellen und zwei Projektbeschreibungen fertig stellen.

Deshalb meine nächste Wockensolle-Frage:

Wer hat einen Strick- oder Woll-Tipp für Kreta für mich?