Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Die stade Zeit

Der wunderschöne Winterschnee ist schon wieder geschmolzen, viele Ideen nicht umgesetzt, die Tage rauschen vorbei und die Welt wird nicht besser. Ich habe mich in die Stille zurückgezogen und genieße dann doch wieder die Gesellschaft von lieben Freundinnen und Freunden, schmiede Pläne und schichte die Bücherstapel um...

Ein großer Stapel Strickbücher türmt sich, ein Stapel mit Gedichten, neue Bücher meines lieben Schweizer Freundes Felix Philipp Ingold und die Wolle wird auch nicht weniger.
Aber viele Pläne und all diese Mahnungen, zu lesen - zu hören - zu stricken, lassen mich nicht ganz von all den schlimmen Dingen niederdrücken - das ist meine Version der Resilienz.

Lyrik war mir immer notwendig, kein Trost in nostalgisch-traurigen Zeiten, eher ein Zwang zum Nachdenken, zum Benennen, zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit.

Und so löse ich mit diesem Beitrag keine meiner Aussagen, was als nächster Beitrag kommt, ein, sondern wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern, Freunden und wichtigen Menschen eine gute Zeit!
Und zwar mit einem Gedicht von Róža Domašcyna, einer sorbischen Dichterin.

 

Der Schäfer strickte

lebensbäume in brautstrümpfe
schickte dreizehnjährige weihnachtssängerinnen
mit schlüssel zepter und erlöserpuppe
von ort zu ort
dann sah er bulldozer kommen
sah wie sie die orte zusammenschoben
und wegkarrten schließlich
wurde des teufels geschenk ausgegraben
schwarz die landschaft wurde schwarz
grube reihte sich an grube später restloch
an restloch jedes heißt see
für jeden ort wurde ein stein aufgestellt
auf der planen fläche die sich ums grün müht
immer noch sang er die lieder der weihnacht
in seiner sprache im traum sah er die mädchen
gänzlich verhüllt in gestickten schleifen jedes
nannte sich DAS KIND und ging zu den kindern
des ortes diese zu streicheln die erwachsenen
mit der rute zu streifen damit sie erkennen
was sie da tun
danach war der tag einen hühnerschritt länger

als er ging zog er das jahr nach
die mädchen zogen von hier nach dort
zu pfingsten hatten sie die sprache gewechselt
verloren schlüssel zepter und erlöserpuppe
später kamen sie manchmal auf den pfaden
zum see sahen elch und esel dort äsen
in solarbetriebenen katamaranen fuhren sie
von see zu see als ob sie was suchten
doch die weihnacht behielt das geheimnis
der sängerinnen die art die kinder zu streicheln
behielt das bild der orte den pfad zum schäfer
der lebensbäume in brautstrümpfe strickte
für den nächsten tag einen hühnerschritt länger

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