Herrliches Wetter erwartete mich in Riga, strahlendbunte Blumenbeete und strahlende Gesichter, als ich mit alten Freunden zusammenkam um den Beginn des Strickabenteuers zu feiern.
Lizzy hatte das Restaurant für das Treffen vorgeschlagen und das war ein guter Vorschlag.
In Sena Klets begann dann die Reise, Ansis Gramanis gab uns eine Führung und stellte die Arbeit des Zentrums vor. Danach reisten wir ab, nach Kurzeme / Kurland. Und ein wirklich intensiver Tag begann.
Ich kann während der Reise immer nur kurzen Bericht erstatten, denn die Zeit ist gefüllt mitUnternehmungen, workshops, Museumsführungen... das wird alles später genauer erzählt.
Nach einer Fahrt über Land waren wir zu Gast auf einem Bauernhof, wurden lecker bewirtet und freuten uns über die vielen Tiere. Kleine Gänse, Enten, ein stolzer Truthahn, ein verschmuster Hund,..
In Saldus dann ein Workshop, gehalten von Zinta Varpina, "twisted cast-on", keine leichte Aufgabe. Anschliessend noch ein Workshop unter Fliederbüschen, Dita brachte uns Schmuckarbeiten bei.
Und nun sind wir in Liepaja, in einem schönen Hotel. Nach dem ersten Abendessen trafen wir uns zu einer Vorstellungsrunde, lernten uns (noch besser) kennen und verglichen unsere Erwartungen an diese Tage.
So kurz vor einer Reise ist die Zeit immer knapp... und die Verführung zu prokrastinieren steigt.
Ich habe selbstverständlich noch keinen Koffer gepackt, aber immerhin die elektronischen Gadgets, Ladegeräte, Adapter etc. eingesammelt, die Akkus geladen, das Notebook aktualisiert, Stricknadeln und Accessoires zusammengetragen, denn übermorgen geht es nach Berlin und dann nach Riga!
Bis dahin muss ich noch die Küche putzen und den Flur, ein Gästebett vorbereiten, einen Projektantrag in Form bringen...
Aber immerhin habe ich meine "Blumenstrümpfe" fertiggestrickt, jetzt trocknen sie gerade, dann kann ich sie zeigen. Und ein frisches Sockenpaar nach einem Entwurf des Sockendesigners Hogbuffer ist fast fertig geworden...
Zuerst fahre ich nach Berlin mit einem Eiskrem-Zwischenaufenthalt in Eberswalde. Ich treffe mich mit Regina und wir werden schlemmen!
Dann gibt es einen vergnügten Abend mit meinen Neffen in Berlin und am Samstag morgen hebe ich ab.
Ich freue mich auf Riga, auf ein Wiedersehen mit Strick-Freundinnen, LizzyMaille, Angharad, Pat, aus Riga Linda Rubena, und langsam gelingt es mir auch, Teilnehmerinnen des Craft Camp in Estland nach Lettland zu locken: Claudia war ja schon im letzten Sommer bei der Estlandrundfahrt dabei, Angharad kenne ich von 2 Craft Camps.
Und auch aus der Ravelry-Gruppe "Knit Like a Latvian" werden einige virtuelle Freundinnen teilnehmen: Jeannie, LlunaLlama... und wenn ich jemand vergessen haben sollte, dann bitte ich das zu verzeihen, am Wichtigsten ist ja daß wir uns natura treffen!
Ich möchte aber auch noch einen wunderbaren Abend imAtelier Pamitz erwähnen; das ist eine alte Schrotmühle in einem kleinen Dorf hier in der Gegend, von Wald umgeben auf einer großen Lichtung. Dort veranstaltet ein Freundeskreis, mein Freundeskreis regelmässig Konzerte, oder Vorträge oder Filmabende... was uns Freude macht und gut tut.
Und letzten Sonnabend kam Tatiana Pichkaeva, eine Pianistin aus St. Petersburg, zum dritten Mal vorbei und beglückte uns mit einem hochinteressanten Programm.
Und der NDR kam auch, der Beitrag, den ich rechts zum Nachhören eingefügt habe, vermittelt einen Eindruck von dem was Pamitz so besonders macht.
Der nächste Beitrag kommt wohl aus Riga, es wird wollig!
Letztes Jahr im August hatte ich die Gelegenheit, an der 25-Jahrfeier des lettischen Trachtenzentrums Sena Klets in Riga teilnehmen zu können.
Damals wurde oft gefragt, ob es solch eine Prozession in den festlichen Trachten bald wieder gäbe und gestern am 4. Mai fand dann wieder so eine farbenprächtige Prozession statt.
Am 4. Mai 1990 beschloss der Oberste Rat der LSSR (= Lettische Sozialistische Republik) die „Wiederherstellung der Unabhängigkeit“; der Parlamentsbeschluss konnte jedoch erst mit dem Zerfall der Sowjetunion am 21. August 1991 de facto wirksam werden.
Inzwischen gibt es schon einige Presseberichte online über dieses Ereignis, und wie man sehen kann, hat auch das Wetter mitgespielt!
Nun geht es ja schon bald wieder auf Reisen! Aber vorher ist noch Einiges zu erleben und zu erledigen: zu meinem / unserem Erstaunen haben wir Ende des Monats Silberhochzeit, und das feiern wir mit Neffen, Nichte, Freunden bei Erich im Atelier Pamitz, mit Musik, Leckereien, Performance und Lesungen... es wird sicherlich aufregend und schön.
Kurz danach geht es dann nach Berlin, weiter nach Riga und nach einer Stippvisite bei Sena Klets nehme ich einen Bus nach Estland, wo ich in Männiku südlich von Viljandi am Winter-Camp der Cultural Academy teilnehmen werde.
Und zu meiner Freude habe ich erfahren, daß Annemor Sundbø in Berlin auf der Grünen Woche anzutreffen sein wird. Also fahre ich einen Tag früher nach Berlin und mische mich unter die Menge. Ich möchte sie sehr gerne kennenlernen...
Auf unseren Flughäfen werden die Sicherheitskontrollen immer schärfer und wir Strickerinnen fürchten da oft um unsere Stricknadeln (in Tallinn habe ich ja auch neulich eine Rundstricknadel eingebüßt... ).
Knitting on the fly? Foto: agoodyarn.net
So kann man heute nicht mehr reisen, das ist mir klar.
Aber je mehr ich über die Sicherheit an Bord nachdenke, desto mehr ärgere ich mich.
Den größten Druck üben ja die USA aus, verlangen immer schärfere Gepäck- und Fluggast-Kontrollen und immer mehr Passagierdaten und dann erfährt man, dass es in den USA vollkommen selbstverständlich ist, Waffen und Munition im Gepäck einzuchecken. Da wird dann auch schon mal ein ganzes Terminal unter Feuer genommen...
Aber was ist schon eine Handfeuerwaffe gegen eine gefährliche Rundstricknadel?
Von einer solchen Reise zurückzufinden in den heimatlichen Alltag ist nicht leicht. Das Ankommen wird mir zwar etwas verlängert, denn von Berlin aus geht es nicht sofort nach Vorpommern, sei es mit dem Regionalzug oder mit dem in Berlin wartenden Auto, fast immer legen wir noch einen Zwischenstopp bei den Neffen in Friedrichshain ein und heim geht es dann nach einem leckeren Frühstück...
Nun sammele ich meine Gedanken, sortiere die Reisebeute und bringe die bestellten oder gewünschten Bücher auf den Postweg.
Meine Reisebeute
Das macht schon immer mächtig Eindruck… ich muss wohl doch noch anbauen.
Bücher, Kalender, Schal-und Strick-Nadeln, Kurzwaren von Karnaluks und Wolle in unterschiedlicher Stärke. Der hellgraue Klumpen links: das sind 950g Schafwolle aus Hiumaa, die noch unglaublich viel Wollfett enthält und deshalb formbar wie Lehm ist.
Diese Karte zeigt unseren Reiseweg:
Lettland
Estland
Jõgeva County, Estland
Jõgeva maakond, Estland
Tartu County, Estland
Estland
70314 Viljandi maakond, Estland
Kreis Viljandi, Estland
Pärnu County, Estland
Lääne County, Estland
Saare County, Estland
94724 Saare County, Estland
94520 Saare County, Estland
94143 Saare County, Estland
Saare County, Estland
Saare County, Estland
93452 Saare County, Estland
Saare County, Estland
Saare County, Estland
Lääne County, Estland
Estland
In Riga begann die Reise, die verschneite Stadt ist mir vertraut, aber mit Schnee und Eiszapfen habe ich sie noch nie erlebt.
Winterliches Riga
Mich lockte die die Handschuh-Ausstellung im Lettischen Historischen Museum und außerdem gab es eine private Einladung von Maruta und Monta Grasmane.
Schon beim ersten Stadtrundgang sah ich mein Buch in den Schaufenstern und Auslagen, und freute mich darüber.
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Im Sena Klets-Zentrum herrschte Geschäftigkeit. Seit der Veröffentlichung der norwegischen Übersetzung war Sena Klets in Bergen und in Oslo auf Strick-Festivals vertreten und nun bereitete Ziedite Muse den nächsten Workshop in Oslo vor. Dieser Termin überlappte sich mit dem St. Martins-Markt in Tallinn, und deshalb konnte sie nicht zu unserem Treffen beim Mardilaat kommen.
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Ich hatte mir bei meinem letzten Aufenthalt im August bei Sena Klets einen lettischen Gürtel bestellt, nach dem Vorbild des Lielvārdes josta, dem berühmten mittelalterlichen gewebten Prachtstück. Māras Zeichen, Laimas Zeichen, Akas Zeichen, Sonnenzeichen, Glückskreuz, Jumis, Lebenszeichen, Kreuz der Kreuze, Swastika und viele andere Symbole sind in diesem Gürtel eingewebt und viele Mythen ranken sich um ihn.
Nun ist ja klar, dass es für meine Leibesfülle eine Sonderanfertigung braucht und so dauerte es eben ein bißchen, bis ich meinen Gürtel abholen konnte.
Aber nun konnte ich meine Sonderanfertigung abholen und Ziediete zeigte mir auch, wie man ihn umlegt, und dies alles wurde dann auch ausreichend photografiert.
Stolz bin ich, mit Buch und Gürtel!
DIe nächsten Beiträge der Wockensolle werden zweierlei zeigen: Impressionen aus dem winterlichen Riga und die Handschuh-Ausstellung im Lettischen Historischen Museum. Dies aber dann morgen!
Ich wollte berichten, wie gut es mir hier in Riga geht, wie schön die Handschuhausstellung im Geschichtsmuseum ist, was wir noch alles vorhaben, aber ich hätte nicht die Nachrichten schauen sollen. Nun bin ich nur noch sprachlos und entsetzt.
Ein furchtbares Land, das sich Weltmacht nennt und solch einen gefährlichen Idioten, Frauenhasser, Nationalisten, Steuervermeider zum Präsidenten wählt. Jetzt muss ich mich erst einmal wieder einkriegen... es ist nicht zu fassen
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Ich freue mich und zähle die Stunden, dies aber nicht aus Erwartung sondern nach dem Motto "Wieviele Stunden hab ich noch bis wir fahren", denn der / die Koffer sind noch nicht gepackt, zwar alles zurechtgelegt, elektronisch (das Wichtigste sind ja immer Ladekabel, Stecker, USB-Gedöns, Kamera-Karten. Tablet, Notebook), kleidungsmässig (die schöne rote Riina-Tomberg-Jacke muss mit, Tücher, Mützen, Handschuhe, Socken etc., denn es liegt Schnee!), aber strickmässig?
Dickeres rotes Lace-Garn
Ich fahre ins Woll-Land und werde sicherlich meinen Geldbeutel nicht zusehr krampfhaft festhalten, aber was nehme ich mit für unterwegs?
Der Old-Shale-Schal, den ich als Reiseprojekt vorgesehen hatte, ist mit 1,20m schon soweit fortgeschritten, daß er nicht mehr in den Projektbeutel passt... im Projektbeutel steckt auch noch ein angefangenes Werk, das ich neulich für das Wochenende in Polen eingepackt hatte und das ich nicht wirklich mag...
Ein Tuch mag ich nicht anfangen, denn ich freue ich auf das neue Garn von HEA, 15/2er Lace, das es in sehr schönen Farben gibt und die beim Mardilaat-Markt in Tallinn hoffentlich noch alle vorrätig sind...
Ich vertraue auf die eingepackten Strickutensilien und lass mich überraschen, vielleicht läuft mir ja schon in Riga leckere Wolle über den Weg? Und wenn ich auf der Messe ein Garn finde, für das ich keine Nadeln dabei habe, ja wozu gibt es Karnaluks, das Kurzwarenparadies? Da muss ich ja sowieso hin...
Aslo zerbreche ich mir jetzt nicht mehr den Kopf, meine gesammelten Anleitungen habe ich auf Speicherkarte dabei, Netzzugang gibt es überall, also komme ich auch nach Ravelry, ...
Immer geht die Zeit schneller als geplant und gewünscht vorbei. Ich möchte jetzt nicht das sich mit dem Alter ändernde Zeitempfinden untersuchen, es reicht dass ich auf meinen Schreibtisch schaue und all das sehe was ich vor der Reise noch erledigen wollte, oder sollte...
EInige Tage lang meinte ich noch prokrastinieren zu dürfen, alles vor mir herzuschieben, ist ja immer noch Zeit genug, wenn ich morgen das und übermorgen das erledige... und dann gab es ein Problem auf dem Server, alle Domains liefen heiß und lieferten keine Seiten mehr aus weil ein übereifriges Antivirenprogramm auf dem Server jedweden Seitenaufruf für einen Hackerangriff hielt und kilometerlange Fehlerberichte in die Datenbanken müllte - das dauert bis so ein Fehler eingekreist und identifziert ist und solange geht halt gar nichts. Mein tapferer Serverbetreuer hat die Zähne zusammengebissen und nach wohl so 8 Stunden lief alles wieder.
Und dann fiel mir auf, dass ich ja gar nicht am kommenden Dienstag sondern schon am Montag auf die Reise gehe, erste Station Berlin. Ja warum hat denn die Woche keine 8 Tage?
Nun also, der Artikel über das neue Shetland-Fair-Isle-Buch und der Vergleich mit anderen Chart-Büchern aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts - das kann bis nach der Reise warten, jetzt stimme ich mich aufs Baltikum ein!
Vor 2 Jahren wollten wir im Dezember Riga im Schnee erleben und alles was wir sahen war ein wenig Puderzuckerund jetzt?
Aktuelles Riga-Wetter
Starker Schneefall in Riga... ach nee.. wir bleiben zwei Tage, besuchen Sena Klets, treffen uns mit Maruta Grasmane, besuchen das neugestaltete Kunstmuseum und vor Allem die Handschuh-Ausstellung "Kūlainis, pērstainis, delnainis…" im Lettischen Nationalen Historischen Museum.
Kūlainis, pērstainis, delnainis… Ein Klick aufs Bild führt zur Museums-Seite mit einer thematischen Einführung
Nur ein kurzer Aufenthalt in Riga, dann fahren wir mit dem Bus nach Tallinn, ich besuche die Handarbeitsmesse Mardilaat und treffe dort viele Strickfreundinnen und Strickbekanntschaften. In Tallinn kommen dann auch unsere zwei Neffen nachgereist und wir fahren dann 2 Wochen durchs Land. Das Kunstmuseum in Tallinn, das neue Nationalmuseum in Tartu, Wollfabriken, der Peipus-See, Viljandi, Pärnu, Muhu, Saaremaa, Hiumaa und Haapsalu - das sind die geplanten Stationen. Und das alles im Winter...
aber wir fahren ja ins Handschuh-Land!
Ich werde am Freitag, den 11. die Handarbeitsmesse Mardilaat in Tallinn besuchen und habe schon etliche Verabredungen treffen können. LizzyMaille und ich haben auch einen Treffpunkt ausgemacht: am Freitag um 16:00 Uhr im großen Saal:
unten rechts bei Külli Jacobsons Stand (rot eingekreist)
Wer also vorbeikommen möchte! Es wird bestimmt ein freudiges und fröhliches Treffen, bevor dann das Abendprogramm der Messe startet.
Die norwegische Ausgabe "Latviske votter" wird beim Strikkefestival Bergen vorgestellt, und Ziedite Muse von Sena Klets wird einen Workshop halten.
Und es gibt schon einige Online-Bezugsquellen, auch wenn Google die nicht kennt: Latviske vottar bei bokkilden.no und bei ark.no
Und noch eine Info, die ich gerade gefunden habe:
Am 5. November wird Maruta Grasmane einen Workshop in Oslo halten, und dieser Workshop ist jetzt schon ausverkauft. Das möchte ich auch mal in Deutschland erleben!