Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Der Sonntagnachmittag ist grau, der Schnee ist geschmolzen, aber es ist frisch und naß draußen... da gehe ich nicht raus!

Die Registrierung für die Teilnahme am CraftCamp 2022 der Estnischen Kulturakademie in VIljandi  ist eröffnet!
Die Anmeldung erfolgt in 2 Schritten: Im ersten Schritt gibt man seine persönlichen Daten ein, im zweiten Schritt wählt man dann die 2 eintägigen Workshops, den zweitägigen Workshop und den Ausflug, an dem man teilnehmen möchte, aus.
Die Startseite ist hier: https://www.kultuur.ut.ee/en/craft-camp/info

Selbstverständlich habe ich mich sofort angemeldet, und ich hoffe so sehr daß es dieses Jahr endlich wieder stattfinden kann (die letzten zwei Jahre musste es ja abgesagt werden wegen der vermaledeiten Epidemie).

Das Neue Jahr ist auch schon nicht mehr ganz so neu, die Zeit fließt träge. Ich habe mich noch nicht für alle überraschenden Geschenke und Wünsche bedankt, die ich zu Weihnachten bekommen habe.
Ich habe Bücher bekommen, Wolle, Spinnfütter (dazu nachher mehr), liebe Grüße - ich war überrascht und gerührt. Ein ganz großes Dankeschön!

Ich habe heute endlich eine Liste mit Bestellmöglichkeiten für "baltische Wolle" zusammengestellt. Schon lange wollte ich die Bezugsquellen für die schöne bunte oder naturfarbene Natur-Wolle zusammenstellen, denn die findet man in unseren Wollgeschäften nicht so einfach. Den Anstoß dazu, es endlich zusammenzuschreiben kam durch eine Anfrage per Mail.

Sollten Sie noch mehr Bezugsquellen kennen, geben Sie mir bitte Bescheid, ich aktualisiere das dann gerne!

Und immer noch ist eine Reise nach Estland oder Lettland die beste Wahl für den Wollkauf! Zum Einen ist dort das Garn viel günstiger zu kaufen als bei uns, dann ist die Auswahl größer, und Wolle wiegt ja nun gar nicht so viel.
Für einen Großeinkauf habe ich einen Tipp:
Wenn man per Flugzeug unterwegs ist, dann bucht man einfach für den Rückflug einen Koffer dazu und packt für den Hinflug einen einfachen karierten Faltkoffer in den Rucksack ;=)
Man spart allemal beim Direkteinkauf und es macht noch viel viel mehr Freude!

Limbazi-Wolle aus Lettland
Herr von Malottke beim Spinnen

Gestern hatte ich meine erste Unterrichtsstunde an meinem Spinnrad. Ich habe mir ja ein Rad des hochgeschätzten Spinnradbauers Hans von Malottke gekauft und nun muß ich / will ich das auch richtig lernen.
Und ich habe wieder einmal bemerkt wie schwer sich manche Tätigkeit beim ersten Mal anfühlt, bis man sie so gut beherrscht daß alle Schwierigkeiten vergessen sind... Aber ich übe.
Ich lerne erstmal die Fachbegriffe und schaue mir die verschiedenen Spinnfutter an, die ich schon angesammelt habe, Kardenbänder, Vlies-Stücke etc... und hole meine Handspindel aus der Versenkung, denn alle Wollfreundinnen raten mir erstmal das "Ziehen und Halten" mit der Handspindel zu üben.
Bis zum Sommer möchte ich das Spinnen am Spinnrad beherrschen, denn ich habe einen zweitägigen Spinn-Workshop beim Craft Camp gebucht...

Herrn von Malottke konnte ich im Herbst bei der Norddeutschen Spinnmeisterschaft in Schönberg bewundern, er hat mich sehr beeindruckt.

Und fürs Neue Jahr habe ich immer noch Vorsätze, nicht nur Spinnen lernen, auch endlich den Bericht meiner Sommerreise fertigstellen!

Ich danke Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ganz herzlich für Ihr Interesse an der Wockensolle!

Dem ZDF-Magazin "Heute in Europa" ist es heute wieder einmal gelungen, einen Beitrag zu senden, der mit allen abgedroschenen Klischees eingeleite wird, ein paar Stimmungsbilder zeigt, keine Fakten nennt (welche Universität? ) und dann zum Schluß etwas Werbung für ein StartUp betreibt.  Also wenig Hand und wenig Fuß, aber es geht um Handarbeiten.

Vorgestellt wird der Strickunterricht an der Kulturakademie Viljandi in Estland, ein Institut der Universität Tartu und den Wockensolle-Leserinnen sicherlich nicht unbekannt, bin ich doch jedes Jahr mindestens einmal dort und berichte auch davon hier auf der Wockensolle.
Es ist aber nicht erkennbar, ob die versammelte Stricker-Gruppe zum Ausruhen vom angestrengten Digitalen Leben zusammengekommen ist oder welchen Rang dieser Unterricht hat. Die renommierte Lehrerin Kristie Joeste wird nicht vorgestellt, ihre Aussage willkürlich zusammengeschnitten und dann ein kurzer Schwenk über die wunderbaren Handschuhe bevor zu einem Neuen Modelabel übergeleitet wird.

Die unvermeidliche Großmutter wird wieder anmoderiert, "zwei rechts zwei links zwei fallenlassen" darf auch nicht fehlen - einfallslos wie sonstwas ist diese Anmoderation, Klischees sind halt immer leicht zur Hand.

Aber kann man mehr von einem Magazin, auch wenn es vom Sender als Nachrichtensendung rubrifiziert wird, erwarten?
Nun schaut's Euch an, hier kommt der Ausschnitt aus der betreffenden Sendung, die noch bis zum 28.01.2020 online sein wird.

Aber schön ist ein VIljandi, der viele Schnee - das habe ich leider noch nicht erlebt. Als ich im WInter dort war, gabs nur ein wenig Puderzucker auf den Bäumen ...

Der Samstag, der letzte Tag des Symposiums, der Tag vor der Abreise.

Eigenartig - mir ist bewußt daß jede Veranstaltung zu Ende geht, meistens schneller als erhofft, daß ich es gar nicht vertrage immer  zwischen so viel Menschen zu sein und seien sie noch so sympathisch, anregend, fröhlich - es braucht ja auch Zeit das Erlebte, Gesehene und Gelernte zu verarbeiten und zu verfestigen.

Der Webstuhlraum im Werkgebäude

Ich nutzte diesen Samstag auf meine Weise; auf dem Programm standen Ausstellungen an verschiedenen Orten und Besichtigungen des Vilma-Gebäudes und der Vilma-Wollmühle. DIe Ausstellung "WHITE" im Kondas-Center habe ich schon in Tallinn gesehen, dort war sie in Pikk 22 ausgestellt, Eesti Valge, und ich habe sie hier auf der Wockensolle auch schon vorgestellt. Kristi Jõestes Handschuhe habe ich schon während der ganzen Woche im Sakkala-Zentrum gesehen, man konnte sie gar nicht übersehen, und Riina Tombergs Ausstellung "Ohne Rot" hatte ich gleich zu Beginn der Woche aufgesucht und mich daran erfreut.

Im Februar 2017 nahm ich an der Winter-Akademie der Viljandi Kulturakademie teil und dabei konnte ich schon die Werk- und Wirk-Räume der Akademie und die neue Wollmühle besichtigen. Ich habe allerdings damals nicht darüber berichtet, das wollte ich mir für einen Beitrag in einer Serie über Wollmühlen aufheben, und den habe ich, muss ich gestehen, noch nicht geschrieben. Deshalb zeige ich jetzt hier jetzt doch schon einige Photos der Mühle.

wie immer: für eine größere Darstellung auf ein Bild klicken!

Hauptereignisse des Tages? Die Präsentation der Workshop-Arbeiten und das festliche Abschluß-Essen im Nationalen Zentrum für Volksmusik auf dem Burgberg.

Lange Tische waren vorbereitet, damit jeder Teilnehmer seine Prachtstücke präsentieren konnte, und selbstverständlich wurden wir auch zu einem Schlußwort aufgefordert.

  • Wunderbare Organisation, tolles Engagement
  • DIe baltischen Besonderheiten wurden hervorragend vermittelt
  • Hoffentlich kommen bald nicht nur russische Lehrerinnen, sondern auch Interessierte Teilnehmer aus Russland zu solchen Veranstaltungen (z.B. zum Craft Camp)
  • Es ist immer wieder faszinierend wie unkompliziert und fröhlich der Kontakt so vieler gleichgesinnter Frauen ist!
  • "Ich habe keine Angst mehr vor feinen Stricknadeln!"
  • Danke für Alles!

Das waren so einige Schluss-Bemerkungen. Und ich glaube, alle hatten recht.

Da aber Bilder immer mehr als 1000 Worte vermitteln, jetzt noch eine Bilderauswahl von der Schlussveranstaltung.

wie immer: für eine größere Darstellung auf ein Bild klicken!

Angesichts der Präsentationen konnte ich nur staunen, einige der Teilnehmerinnen müssen auch die Nächte durchgestrickt haben!
Ich glaube die Fröhlichkeit "kommt rüber" auf diesen Bildern.

Mit diesen Eindrücken beende ich meinen Bericht über das Nordic Knitting Symposium 2018 in Viljandi / Estland und ich bedanke mich bei den Organisatorinnen für dieses einmalige Erlebnis.
Da aber meine Reise noch nicht zu Ende ist, geht es hier auf der Wockensolle noch eine Weile weiter mit Berichten aus Estland, von Wolle und Menschen!