Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Aus gutem Grund (oder besser Vorahnung) hatte ich ja für dieses Jahr 2024 keine Sommer-Reise geplant, auch wenn ich jetzt etwas traurig an meine Freundinnen denke, die beim Nordic Knitting Symposium in Kimito dabei sind und anschließend weiter herumreisen oder zum Craft Camp in Viljandi anreisen.
Aber es hat auch sein Gutes, daß ich zuhause geblieben bin, mal wieder ein Sommer zuhause, frühstücken auf der Terrasse, in das Grüne schauen und den Katzen zuschauen, das tut mir gut.

ABer so ganz immun bin ich doch nicht! Manche Ortswechsel müssen einfach sein: In Tallinn geht am 1. Juli die wunderschöne Ausstellung mit den Arbeiten des renommieren "Kudujate Koopia Klubi" zu Ende, dieses Mal haben die wackeren Strickerinnen Modelle aus dem wunderbaren (aber noch nicht auf Englisch herausgegebenen) "Ruhnu-Buch" gearbeitet.
Ich habe ja schon mehrfach hier auf der Wockensolle über Ruhnu berichtet, die wunderbare Stricktradition, die schöne Insel, die mitunter beschwerliche Anreise dorthin... und nun geht die Ausstellung im "Estnischen Handarbeits-Haus /
Eesti Käsitöö Maja" in Tallinn zuende, ich muss sie sehen! Also reise ich für 2 Tage nach Tallinn, ergötze mich an den Ausstellungsstücken, treffe mich mit Riina Tomberg und freue mich.

Anu Pink hat viele Jahre an diesem Buch gearbeitet und die Anleitungen zusammengetragen, die Aufnahmen im Buch wurden auf der Insel Ruhnu geschossen und da bin ich natürlich gespannt, denn ich werde bestimmt etliche Örtlichkeiten wiedererkennen,
Und wie ich mich kenne, kann ich nicht auf das Erscheinen der englischen Ausgabe warten und kaufe mir doch schon mal die estnische Ausgabe!

Ruhnu Book

Und was gabs noch?

Am letzten Sonntag nahm ich am Netzwerktreffen zum Thema "Tracht und Traditionelle Textilien" im Burgmuseum in Plau am See teil. EIn interessantes Treffen und wieder neue Anregungen, ich habe dann doch, obwohl ich erst nicht zugesagt hatte, eine kurze Präsentation gegeben.

Wann haben Sie eigentlich zuletzt jemanden in regionaler Tracht gesehen?

Trachten bringen schon immer das Charakteristische und Spezifische einer bestimmten Landschaft und Region zum Ausdruck. Daher zeigen sich, trotz ihrer auf den ersten Blick scheinbaren Uniformität, bei genauerem Hinsehen doch immer auch regionale und lokale Unterschiede ebenso wie individueller Gestaltungswille und Kreativität. Farben, Schnitte und Muster signalisierten Zusammen- und Zugehörigkeit.

Sich mit Trachten zu beschäftigen, sie nachzuarbeiten, die traditionellen Techniken ihrer Herstellung versuchen zu verstehen, geschieht daher nicht allein aus bloßem historischen Interesse, es war und ist immer auch Ausdruck von Heimatverbundenheit. Nach wie vor gibt es ein ungebrochenes Interesse an lebendiger Trachtenpflege in unserem Land. Davon zeugen nicht nur die zahlreichen Trachten- und Heimatvereine. Auch immer mehr junge Menschen interessieren sich wieder für traditionelle Techniken der Textilherstellung, für alte Schnitte und Muster, um sie – kombiniert mit neuen, zeittypischen Ideen – wiederzubeleben und das tradierte Wissen zu erhalten.

Ein am 23. Juni 2024 im mecklenburgischen Plau am See geplantes Netzwerktreffen, zu dem der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Tanzverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. einladen, richtet sich daher sowohl an Fachleute in Museen mit Sammlungen von historischen Trachten, als auch an die Mitglieder des Arbeitskreises „Traditionelle Textilien“ des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V., die sich z. B. für die Strickanleitung der „Mönchguter Pottmütz“ und – aktuell - für die Schönberger Trachtenstrümpfe eingesetzt haben. Ebenso richtet es sich an die Mitglieder des Arbeitskreises „Brauchtum und Trachten“ des Tanzverbandes MV wie überhaupt an die gesamte, am Thema „Tracht“ interessierte Öffentlichkeit.

Wir freuen uns darum besonders, als Referentin und Spezialistin für diese Thematik Frau Dr. Heike Müns gewonnen zu haben, die uns mit ihrem Vortrag „Alte Bräuche und Trachten mit neuen Augen sehen“ den Blick für die Thematik weiten will. Anke Holst wird uns ihr Projekt „#Olltopie – Textilgestaltung und regionale Bildersprache“ präsentieren und Kerstin Kaßner-Kebelmann als Mitglied des Plauer Heimatvereins e.V. stellt anhand der von Wilhelm Wandschneider (1866-1942) geschaffenen Skulptur „Mecklenburger Paar“ (1929) eine zeittypische Tracht des 19. Jahrhunderts vor.

Daneben wird es ausreichend Zeit für Gespräche geben. Das Plauer Museum stellt freundlicherweise seine Räumlichkeiten für das Treffen zur Verfügung.

Die Veranstaltung wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern und unterstützt durch Kultur Land MV, ebenfalls finanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Und was kommt noch?

  • Nun, für die Sommerferien haben einige Mitglieder des Arbeitskreises "Traditionelle Textilien" des Heimatverbandes MV eine Veranstaltungsreihe in der Remise des Runge-Hauses in Wolgast geplant. Jeden Samstag ein anderes Thema: Wolle färben, Stricken für Kinder, Seife filzen, Sockenferse stricken... ein Angebot für junge und nicht mehr junge Strickerinnen.
  • Bis zum 8. September ist im Nationalmuseum Stettin die Ausstellung "Aus der alten Truhe. Alte Trachten aus Pommern" zu sehen,kuratiert von Iwona Karwowska. Auf diese Ausstellung freue ich mich ganz besonders, war ich doch im Frühjahr mit Dorota Makrutzki, Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg der Bundesrepublik Deutschland im Pommerschen Landesmuseum, zu Besuch bei Frau Karwoska und ihrem Team. Wir haben einige der pommerschen Trachtenstücke und auch einige Fischerteppiche gesehen und besprochen und ich habe dem Museum eine Pottmütze geschenkt.
  • am 30.08. und 1.08, findet in der Philharmonie Stettin das 9. Turnier der wahren Musiker statt, das neben dem Musikalischen sich auch anderen Aspekten der Tradition widmet. Da wäre ich gerne dabei!
    So gibt es

    • a, 30.08. eine Einführung in das regionale Erbe Westpommerns:

      Workshop mit Maria Witek und Waldemar Witek über die Geschichte, Kultur und Traditionen von Westpommern, bei dem die Teilnehmer den Reichtum des kulturellen Erbes entdecken und Kompetenzen zum Schutz und zur Förderung dieses Erbes erwerben können.

    • am 31.08, einen Workshop zum Thema "Feldforschung"

      Der Workshop unter der Leitung von Ewa Grochowska vermittelt Wissen über die Planung und Durchführung von Feldforschungen, insbesondere zur Erkundung des immateriellen lokalen Erbes, hauptsächlich in Form von Traditionen und mündlichen Überlieferungen (Lieder, Erzählungen und lokale Geschichten) sowie soziokulturellen Praktiken (Bräuche, Rituale und Riten).

Das werden interessante Treffen und Veranstaltungen!

Nun also die Fahrt nach Ruhnu, der kleinen Insel im livischen Meerbusen...

Ruhnu macht es den Besucherinnen und Besuchern nicht leicht. Bei meinem ersten Versuch, 2018, ging die Fähre schon am zweiten Tag der Sommersaison kaputt und konnte nicht repartiert werden, beim zweiten Versuch, 2019, war unsere Unterkunft überbucht und es ging wieder nicht.

Aber letztes Jahr, 2022, schien der "Fluch von Ruhnu" nicht zu wirken, Pat und ich konnten von Saaremaa aus übersetzen und wundervolle Tage verbringen.

Warum also sollte es dieses Jahr nicht wieder möglich sein? Zu viert reisten wir an und standen erwartungsvoll am Kai von Munalaid, als die Fähre einlief und die Passagiere das Boot verließen. Aber die Crewmitglieder setzten ernste Gesichter auf, ließen niemanden an Bord und dann kam auch die Hiobsbotschaft: Die Fähre kann nicht auslaufen, ein technischer Defekt, irgendwo lief Wasser in das Boot und es schien keine Reparatur möglich zu sein.

Anlegemanöver der regulären Fähre
Welche Enttäuschung! Und die Suche nach Alternativen... ich erinnerte mich an die nahegelegene Insel Manija, die ich bei einem der Ausflüge des CraftCamps schon einmal besucht hatte und daß es dort auch eine Herberge geben sollte. Ja, es gäbe noch freie Plätze auf dem Hof "Riida Talu", die Wirtin käme auch am Abend vom Festland auf die Insel und wir könnten das klären.
Und so kam es auch, wir setzten mit der kleinen Fähre nach Manija über und wurden per Traktor-Anhänger zum Ferienhof gebracht.

Die Tage dort waren überschattet von dem Wunsch, doch noch nach Ruhnu zu kommen. Auch wenn wir die Schönheit dieser Insel und die Gastfreundschaft der Wirtin Ülle genoßen, immer stand die Frage, ob wir es schaffen könnten, im Raum. Als es dann möglich schien, konnten nur Pat und ich die Weiterreise dorthin planen, unsere beiden anderen Freundinnen hatten nicht mehr genug Zeit. Die geplanten Workshops waren auch nicht mehr möglich, denn Külli, unsere "Lehrerin", hatte keine Zeit mehr für uns, sie war an der Organisation des Violinfestivals auf Ruhnu beschäftigt, welches hoffentlich auch würde stattfinden können...

Die Fähre war noch immer nicht repariert, ein kleines "Ersatzboot" war avisiert und wir wurden darauf "gebucht" : two elderly ladies who do not speak Estonian but really want to go Ruhnu ...

Und wieder konnten wir nicht fahren - starker Wind machte die Überfahrt unmöglich - am vierten  Tag dann aber klappte es. Wir wurden nach Munalaid zurückgebracht, mit einem Zwischenstopp am Manija Museum (ein schönes EU-LEADER-Prohekt), und wir freuten uns als das "Ersatzboot" einlief - auch wenn die Ankündigung "It will be a hard drive" nichts Gutes ahnen ließ...

Das "Ersatzboot" läuft ein
Alle wollen nach Ruhnu
Nach einer weiteren Wartezeit (der Tankwagen zum Betanken des Bootes war nicht gekommen), wurden alle Koffer und Gepäckstücke in einer Ladeluke untergebracht und wir durften an Bord. Eine kleine Kajüte, die nicht alle 15 Passagiere fasste, bot uns und vier weiteren Passagieren Schutz, die anderen Passagiere blieben auf dem offenen Deck. Der sympathische Kapitän machte uns Mut, forderte alle auf, nocheinmal zur Toilette zu gehen, die Reise würde dauern... und dann stachen wir in See. Und los ging es - starker Wind, starke Wellen, das Boot tanzte wie ein Rummelplatzkarussel, und nach einer Stunde und Zwischenstopp im Hafen von Kihnu zum Auftanken, ging es weiter.
Das Ersatzboot im Hafen von Munilaid
Trost nach der Überfahrt

Ein Höllentrip! Das Schiff tanzte auf den vier bis fünf Metern hohen Wellen, schlug hart auf, die Wellen brachen sich über dem Boot, selbst durch die Lüftungsklappen kam Seewasser in die Kajüte - da half nur stoisches Ergeben und der Griff nach einer der Kotztüten, die bereit lagen.
Ein Passagier nach dem anderen wurde grün und grüner im Gesicht, ich schloß die Augen und hoffte auf ein Ende dieser Höllenfahrt.
Abends um 22:00 liefen wir erschöpft im Hafen von Ruhnu ein, sieben Stunden Fahrt lagen hinter uns, sieben Stunden, die wir wohl so bald nicht vergessen werden.

Luise, unsere Gastgeberin, umarmte uns herzlich, die Koffer wurden an Land gebracht, wir waren gerettet!

Das "Saunahaus" stand für uns bereit, und nach einer Kanne Tee und zwei Piroggen, die uns Luise brachte, fielen wir in tiefen Schlaf.

Pat and ich waren endlich angekommen!

So konnte ich meinen Geburtstag wie erhofft auf Ruhnu feiern, auch wenn ich feststellen musste, daß alles in meinem Koffer durchnäßt war und gewaschen werden musste.

Aber es wurden noch fünf wunderschöne Tage, wir feierten am 22. Pats Geburtstag und nachträglich auch meinen mit einer Kaffeetafel, "Cheese Cake with Berries", ein Traum!

Marion, eine Festivalbesucherin, spielte zu einem Geburtstagsständchen auf und die Sonne schien

Geburtstagskuchen

Wir ruhten uns aus, erholten uns, freuten uns, strickten, ich wusch die Wäsche und fand auf einem Baumstumpf einen wunderhübschen Schleimpilz, der ja eigentlich kein Pilz ist.
Wikipedia kann das besser erklären als ich.

Slime mold - "Schleimpliz"

Ja, Ruhnu ist wunderschön! Und tut gut, auch wenn die Insel es den Besuchern schwer macht.

Zum Abreisetermin dann war die Fähre repariert und wir boten all unser Vertrauen auf, schoben unsere Koffer durch strömenden Regen zum Bus, betraten die Fähre und landeten nach rund zwei Stunden auf der Nachbarinsel Saaremaa.

wie immer: für eine größere Darstellung auf ein Bild klicken!

Ein Treffen mit Erika Pedak, (VillaVolli), der Filzkünstlerin, am Busbahnhof von Kuressaare war zeitlilch noch "drin" bis wir per Bus nach Tallinn reisten.

Wir absolvierten nur ein kurzes Besuchsprogramm in Tallinn: einmal zu  Karnaluks, zu den Buchläden Apollo und Rahvaramaat, dann packte Pat ihren Koffer und reiste heute Nacht  ab, nach fünf  gemeinsamen Wochen zurück nach Denver. Ich fahre heute nachmittag gegen 15:00 nach Riga...

Das vierte Kapitel meiner Reise liegt nun hinter mir, es war aufregend, kräftezehrend und wunderbar!

Nun zum zweiten Teil des Reiseberichts, die mich nach dem Aufenthalt auf Saaremaa nach Ruhnu führte. Den ersten Reiseabschnitt  (Lettland, CraftCamp, Saaremaa, habe ich in einem früheren Beitrag schon kurz vorgestellt.
Nun also, nach der krankheitsbedingten Unterbrechung, geht es auf die Insel Ruhnu im Golf von Riga. Eine Insel, die eigentlich nicht weit von der lettischen Küste liegt, deren Bewohner sich aber für die Zugehörigkeit zu Estland entschieden haben.

Liise Talu, Ruhnu

Ringsu lauter, Ruhnu, 93001 Saare maakond, Estland

Von hier setzen wir nach Ruhnu über

Nach Sue's und Carols' Abreise von Saaremaa wartetet ich auf meine Freundin Pat aus Colorado, Wir hatten uns verabredet, nach Ruhnu zu fahren und danach weiter nach Lettland.
Ruhnu - ein Reiseziel, das so lange unerreichbar schien (meine bisherigen gescheiterten Versuche dorthin zu gelangen, habe ich ja schon mehrfach geschildert und beklagt.)

Diesmal sollte es gelingen, bei trübem Wetter setzten wir von Roomassaare nach Ruhnu über, mit einigem Geschaukel und grauem Himmel. Am Hafen wurden wir abgeholt und in unser Quartier auf der Liise-Farm gebracht.

In späteren Beiträgen werde ich noch intensiv auf alles das, was die wunderschöne Insel Ruhnu bietet, eingehen, aber ersteinmal einige Bilder zur Einstimmung!

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Fünf herrliche Tage verbrachten wir hier, stromerten über die Waldwege, strickten, besuchten das Museum, besuchten den geselligen Nachmittag in Külli Vähe's Meisterwerkstatt bei der Bibliothek, genossen die Sicht auf das Meer und faulenzten.
"Are you the knitting ladies?" - bald waren wir auf der ganzen Insel bekannt.

Was dieses wunderschöne Eiland zu bieten hat, davon werde ich später intensiver berichten, das habe ich ja schon zugesagt. Im nächsten Beitrag wird es ersteinmal um den Bericht vom letzten großen Highlight meiner Reise, der Strickreise in die lettische  Provinz Latgale gehen!

und im Herbst gehts dann noch weiter!
Aber der chronologischen Reihenfolge nach:

viel habe ich vor:

In 4 Wochen fliege ich nach Riga, feiere das Johannisfest mit Freunden, dann gehts mit dem Bus nach  Viljandi in Estland.
Denn ich habe mich für das Nordic Knitting Symposium 2018 angemeldet und freue mich auf die Möglichkeit, mein Wissen zu erweitern oder zu vertiefen, liebe Menschen wiederzutreffen oder neu kennenzulernen.

Ganz besonders freue ich mich auf die Workshops zum Stricken in Russland, denn davon weiß ich noch viel zu wenig!

Ich bin gespannt auf die Referentinnen aus Arkhangelsk, der Stadt am Weißen Meer, wo ich schon oft war. Zu der Zeit habe ich mich aber mehr für die Holzarchitektur interessiert und für das JazzFestival, das unser lieber, leider verstorbener Freund Vladimir Resitzky immer gegen alle Widerstände ausrichtete. Das waren andere Zeiten.

Nach dem Symposium brechen wir auf in ein neues Abenteuer. Eine Woche auf der estnischen Insel Ruhnu! Mit Museumsführung und Strick-Workshop. Die Wolle dazu bringen wir aus Viljandi mit, denn auf der Insel gibt es keine so feine Wolle, das aktuell heimische Garn ist dicker, mehr was für Pullover. Da es aber beim Symposium in Viljandi auch wieder eine "Markt" gibt, konnte ich bei HEA Wolle ausreichend Garn vorbestellen für uns.

Und nach der geruhsamen Woche auf der Insel? Craft Camp 2018! Zum vierten Mal nehme ich daran teil, habe wieder Unterricht bei meiner verehrten Lehrerin Riina Tomberg und stürze mich wieder aufs Bändchenweben, das fasziniert mich.
Ein Tag in Tallinn (Karnaluks auf dem Weg zum Flughafen!) rundet dieses dreiwöchige Abenteuer ab.

Ende August setze ich dann mein Studium der lettischen Sprache an der Universität Greifswald fort, nocheinmal 2 Wochen intensivster Unterricht. Bis dahin muss ich noch einmal alle Lektionen des ersten Kurses durcharbeiten.

Zur Entspannung, und um das babylonische Sprachengewirr zu verdichten, geht es im September nach Dänemark zum Strikkefestival auf der Insel Fanø; das wird sicherlich ein wolliges Gewimmel, und das in einem Land, das ich,  obwohl so nah, eigentlich nicht kenne.

Ich habe nur einmal vor fast 30 Jahren eine Tour durch dänische Kunstmuseen unternommen.

Brueghel-tower-of-babel.jpg
Der Turmbau zu Babel, Pieter Brueghel der Ältere

Ich erinnere mich gerne an die Stadt Ribe, denn dort spielte eines meiner liebsten Kinderbücher, Bibi von Karin Michaelis. Die Bücher sind auch eine Fundgrube für uns Strickerinnen, denn es enthält über 100 reizvolle  Illustrationen). Allein schon die Mütze auf dem Titelbild einer alten Ausgabe verspricht viel.

Auch die Museen in der Stadt sind besuchenswert, seien es die Gemälde der Skagenmaler, die Nalbinding-Exponate oder das großartige Wikingermuseum... wir werden sicherlich noch eine Tag in Ribe anhängen...

Dann steht noch eine Reise nach Riga im Kalender:

Im November feiert Lettland den hundertsten Jahrestag der Republikgründung und Sena Klets plant etwas Besonders:

Cimdotā Latvija!

Auf dem großen Platz am Daugava-Ufer werden viele Menschen zusammenkommen und ihre Handschuhe, als Ausdruck ihrer Freude, tragen. Ich nenne das einen Mitten-Flash-Mob, und da werden Lizzy und ich auf jeden Fall dabei sein. Ein sehr spezieller Entwurf für einen Handschuh, der einem solchen Ereignis würdig ist, ist schon erstellt. (Das kleine Bild oberhalb ist nur ein Beispiel)

Die Reise zum Loch-Ness-Strickfestival habe ich gestrichen, das wäre dann doch zu viel geworden, zuviel für meine Aufnahmefähigkeit und auch zuviel für meinen Geldbeutel. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.