Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Nach den Ostertagen in der Nähe von Ettlingen reiste ich weiter ins Frankenland, in den Gottesgarten, zum Kloster Banz. Ich war zur Teilnahme an dem Seminar "Was uns anzieht: Trachten der Deutschen aus dem östlichen Europa zwischen Ästhetik, Politik und Mode" eingeladen. Am zweiten Tag stand der Vortrag „Pommersche Trachten in der  Trachtenpflege und -forschung heute: die Rekonstruktion der Vorpommerscher Pottmütze“ auf dem Programm. Den Vortrag hielt ich zusammen mit Dorota Makrutzki, der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg beim Pommerschen Landesmuseum in Greifswald.

War unser Thema, die pommersche Pottmütze, eher auf die Auffindung und Wiederbelebung des Kleidungsstückes und dessen Verwendung im heutigen Alltag gerichtet. so überraschten mich die teilnehmenden Trachtenträger mit einer Fülle von Stoffen, Farben, Techniken... Der Einfallsreichtum der Menschen scheint grenzenlos, wenn es um Schönheit, um Festtagstracht geht. Kleidungsstücke, die mit viel Mühe hergestellt und gepflegt werden müssen - seien es die siebenfach übereinander getragenen plissierten Unterröcke oder ein herrlich bestickter Mantel, Tücher, Strümpfe. Die Trachtenträgerinnen und -träger und Expertinnen und Experten stellten Bekleidungen aus den deutschen Siedlungsgebieten im östlichen Europa vor, die entweder aus der Heimat mitgebracht oder nachgearbeitet waren. Die pommerschen Trachten (Mönchgut, Pyritz, Kaschubei) des Ihna-Ensembles waren, wie bei Tanztrachten üblich, relativ identisch für die Mitwirkenden und an das Tanzen angepaßt.

Einige der Höhepunkte des Programms:
Dr. Elsbeth Wallnöfer hielt einen kontroversen Vortrag "Die Identitätspolitische Relevanz von Kleidung für Minderheiten“, Dr. Irmgard Sedler referierte äußerst fachkundig über die Kostümgeschichte der Siebenbürger Sachsen und .Josef Balazs M.A. überraschte mit senem Vortrag über „Die Gottscheer Kleidung in Bild- und Textzeugnissen des 17. bis 21. Jahrhunderts“. (Die Gottschee war eine deutsche Sprachinsel im heutigen Slowenien, die dort rund 600 Jahre lebten.)

Trachtenseminar, ausgelegte Flyer
Im Seminarraum

78 Teilnehmer waren gekommen, Referenten, Trachtenträger, Gewand- und Trachtenbeauftragte, ein Tanz-Ensemble, Interessierte und Neugierige; und ich kann behaupten, daß dieses Seminar alle Anwesenden beeindruckte und inspirierte.

Soviel Neues, Eigenartiges, Bedenkenswertes und Staunenswertes - das kann ich nicht mit knappen Worten zusammenfassen.

Aber eine Dichterin kann das.

Und Sigrid Katharina Eismann hat die drei Tage folgendermaßen zusammengefaßt:

Katharina Sigrid Eismann

Be-Tracht_en, danke für die Einladung auf diese intensive, kreative & herzliche Veranstaltung auf Kloster Banz, mit Literaturen im Gepäck

zur Webseite von Katharina Sigrid Eismann

Modle – Mädchen, donauschwäbisch

Bagasch – Gepäck, donauschwäbisch

Sammet – Samt, donauschwäbisch

Was uns anzieht
BilanzBanz
Für die Modle
Berge auf die Hüfte
Ostwestsüdundnordbahnhof
Himmel aus Sammet
Jahreszeiten, Altersstufen
s’Kitelle & s‘Kranzele
tummeln sich im Bagasch
zum Trachten-Summit
die Gotschaerin
geräuschlos aus dem Kaiserwald
verbannt,
ihr brüchiges Hemd an der Wand
unter der Tracht sind wir nackt
auf dem Sperrholztisch witzelt
Wischauer Kragenspitz
drei Modle aus der Indigokulisse
dirigieren Spitze
nichts in trockenen Tüchern
auf die Leinwand gepinselt
die Kolonisten in Kniebundhosen
die Weibsleit im Wollrock

der Schwabenzug war nicht
urgemütlich
ein bunter Haufen Vielfalt
Über und Unterröcke
wandelnde Glocken
ein Wolkenbruch Plissees
Modle, nicht hinhocken
findige Schwaben aus der Heed
stopften das Maul der Securitate
mit Borscht & Worscht
gebockelte Fellkathedralen
perchten nach Maschendorf
Lost in Digitalisation
Kamelkilometer nach Pyritz
die Pottmütze im Meer getauft
die Waden in dynamische Strümpfe
gesteckt, Krämpfe
Ein Wolkenbruch Plissees
bitte nicht hinsetzen
wild bemustert in die Paprikalounge
zu fränkischen Fugen
das Strumpfbein stampfte durch die Spitze
Wuff

Nun ist zur Mittsommer-Zeit auch hier im Nordosten der Sommer eingekehrt und zum Sommer-Auftakt sind wir für einen Tag nach Rügen gefahren. Das ist ja nun wahrlich nicht weit von uns, aber doch ein wenig anders.
Drei Ziele hatte ich: ich wollte Frau Melzer im Heimatmuseum Göhren besuchen, in der Touristen-Info in Baabe nachschauen, ob der kleine Fiete die Pottmütz aufhat und in Sassnitz den neu-eröffneten Woll-Laden Calling Sheep kennenlernen.

Schon die Anfahrt auf die Halbinsel Mönchgut ist wunderschön, eine sanfte Landschaft mit schönen Alleen und Wäldern, hin und wieder blitzt ein Binnensee oder schon eine Meeresbucht hervor, das hebt die Seele.
Im Büro der Museumsgesellschaft Mönchgut-Granitz in Goehren gab ich einen Stapel Pottmützen-Flyer ab und und hatte eine angeregte Unterhaltung mit Frau Melzer, wobei der Plan für einen möglichen Pottmützen-Workshop aufkam, und dann besuchte ich das Rookhus, ein sehr eigenständiges und uraltes (1700!) Gebäude, in dem Gegenstände aus dem bäuerlichen Alltag präsentiert werden und das in einem hübsch angelegtem Bauerngarten mit Buchsbaum-Labyrinth und Ziehbrunnen hinter dem Büro in der Thiessower Straße steht.

ein Klick aufs Bild öffnet es in größerer Ansicht

Wir sind dann noch ein wenig auf der Halbinsel Mönchgut herumgefahren und haben uns in einem Restaurant in Lobbe richtig verwöhnen lassen, die Sonne schien, die Urlauber an den Nebentischen sächselten, die Bedienung war kess, das Essen lecker, ich genoß es!

In Baabe dann, im Haus des Gastes, schauten wir nach Heike und Fiete, den zwei Trachtenpuppen in Mönchguter Tracht, und ob der Junge auch brav seine Pottmütze trägt... aber dem war nicht so, die Mütze lag, nett beschildert, neben ihm in der Glasvitrine (leider gibt es keine Reflektiions-Filter für die kleinen Digitalkameras, deshalb die Störungen auf dem Bild).

Mönchguter Trachtenpuppe

Letzter Programmpunkt war dann der Besuch in Sassnitz im Wollgeschäft Calling Sheep.War gar nicht so einfach zu finden, wir hatten nicht realisiert daß die Altstadt so hügelig und enggebaut ist, wir haben uns halt doch so sehr ans Flachland gewöhnt, daß wir mit verwinkelten Gassen und Wegen, die plötzlich in Stufen und Treppen übergehen, nicht rechnen...

Letzter Programmpunkt war dann der Besuch in Sassnitz im Wollgeschäft Calling Sheep.War gar nicht so einfach zu finden, wir hatten nicht realisiert daß die Altstadt so hügelig und enggebaut ist, wir haben uns halt doch so sehr ans Flachland gewöhnt, daß wir mit verwinkelten Gassen und Wegen, die plötzlich in Stufen und Treppen übergehen, nicht rechnen...
Aber dann doch - ein hübscher lichter Eckladen mit einer kleinen Sitzgruppe davor, schon von außen ausgesprochen einladend - Vivianne Vogé hat das Geschäft vor kurzem eröffnet und bietet ein abgerundetes Produktsortiment: "Von Schaffellen, Kosmetik über Strickwolle, Wolldecken, Accessoires bis zur Schafsalami."
Ich habe mir die Wollen vorgenommen, während Heinz sich ein Paar Filzwolle-Einlage-Sohlen geleistet hat.

Das Bild rechts zeigt Wolle aus Finnland und Shetland: Tuku, Lovikka, The Croft. Herrliche Garne in herrlichen Farben! Und ja, Wolle vom Pommerschen Rauwollschaf gibt es auch, aber eben nicht in Fingering-Stärke, wie ich es für die Pottmütz brauchen könnte, sondern in DK. Dann stricke ich eben noch eine Pottmütz mit Tuku Wolle in fingering-Stärke!

ein Klick aufs Bild öffnet es in größerer Ansicht

Wer Urlaub auf der Insel macht und wirklich tolle Wolle liebt, der sollte in Sassnitz bei Calling Sheep vorbeischauen! Tukuwool, The Craft, Ullcentrum - to name a few - verführerisch hoch drei!
Und wer keinen Urlaub auf der Insel macht, kann demnächst im Online-Shop stöbern, an dem wird noch gearbeitet.

Kontakt:

Calling Sheep, Bachpromenade 6, 18546 Sassnitz
www.callingsheep.com

Calling Sheep Logo

Calling Sheep, Bachpromenade 6, 18546 Sassnitz, Deutschland

So war dieser Tag schon ein Vorgeschmack auf meine nächste Reise, in 10 Tagen fahre ich los, 5 Wochen im Baltikum, auch viel Landschaft, Himmel, Wolle, Freude!

Wie der Titel schon sagt: Fast wie Urlaub - ein Tag auf Rügen.

"Poken" - so nennt man die Menschen, die auf der Halbinsel Mönchgut auf Rügen leben. Sie sollen angeblich verschlossen, dickköpfig und eigensinnig sein. Nun, Eigensinn finde ich immer gut, und ich persönlich habe bisher nur nette Poken kennengelernt.
Eine ganz besonders nette Geschichte haben Heike und Fiete. Sie sind 75cm groß und waren einmal Schaufensterpuppen, bis Frau Gerda Mathis sie auf einem Flohmarkt entdeckte und zu sich nahm. Und da sie eine begeisterte Näherin ist, hat sie den beiden Kleinen die Mönchguter Tracht auf den Leib geschneidert.

Sceenshot OZ Gerda Mathis mit Fiee und Heike

Ein Screenshot der Ostsee-Zeitung vom August 2020

Als ich den Artikel über Frau Mathis und ihre 2 Poken in der Ostsee-Zeitung las, habe ich mich sehr gefreut. Welch eine schöne Idee!
Aber natürlich braucht der kleine Kerl eine richtige Mütze, eine Pottmütze.

Und so nahm ich Kontakt mit Frau Mathis auf und strickte 2 Mützen für den Bub.
Inzwischen stehen die Puppen in der Touristen-Information in Baabe und Fiete trägt jetzt seine Pottmütze!
Frau Mathis hat die beiden Puppen bei schönstem Küstenlicht am Strand für mich fotografiert.

Freuen Sie sich mit  mir über diese bezaubernden kleinen Wesen!

Ziehen Sie den Teiler nach links

Und hier alle Bilder der Photo-Session am Strand von Rügen

Vielen Dank, Frau Mathis! Ich freue mich schon daß ich irgendwann bald die beiden Poken in Baabe besuchen kann, wenn wir wieder reisen können.

Kretschmer - Trachten der Völker - Rügen

Ach es ist schade, aber ich verstehe es:

Der Pottmützen-Workshop im Kulturhistorischen Museum Rostock, der für den 5. Dezember eingeplant war, muss verschoben werden.

Er wird auf jeden Fall nachgeholt, vielleicht im Februar oder März 2021?

Bereits angemeldete Teilnehmer werden persönlich angeschrieben.

Sobald der Termin "steht", gibts hier natürlich Infos dazu.

Und bis dahin? Stricken!
Die Anleitung zum Herunterladen gibt es ja auf der Pottmützen-Seite hier bei der Wockensolle und Bilder von fertiggestellten Mützen kann man mit einem Formular hochladen, für eine Pottmützen-Galerie. Das wär doch was!

Eine sehr sehr ruhige Zeit. Mein Studienaufenthalt in Schönberg im Museum kann nicht stattfinden, der jährliche große Martinsmarkt in Tallinn (Mardilaat) ist in den virtuellen Raum verschoben worden, die Krankheit weitet sich weiter rasend schnell aus und die unselige Mischung aus Corona-Leugnern und Rechtsradikalen verheert die politische Landschaft.
Den mangelnden Respekt vor dem Leben und der Freiheit haben sie wohl von dem amerikanischen (Ex-)Präsidenten mit dem toten Tier auf dem Kopf übernommen. Am Tag der Reichskristallnacht, dem Tag des Gedenkens an die Opfer der deutschen Nazi-Herrschaft, will Pegida demonstrieren.
Die unheilige Allianz des Aserbeidschanischen Regimes mit dem Möchtegern-Sultan vom Bosporus bringt Krieg und Vernichtung nach Artsakh und Armenien, eine Region, die mir sehr am Herzen liegt und unsere Außenpolitik? Die schweigt dazu.

Es erscheint mir als ob alle bösen Geister entfesselt sind, als ob die Dummheit, Ignoranz und Aggression sich nunmehr ungehemmt ausbreitet, alle schlechten Eigenschaften der Menschen zu Tage treten können. Schon immer waren in Seuchenzeiten entfesselte Scharlatane, Kriegslüsterne und, ja auch, Frauenfeinde unterwegs, griffen Verschwörungstheorien um sich und verloren die Menschen alle Hemmungen. Kultur ist anscheinend nur eine dünne Schicht und verdeckt nur schwerlich Wahn und Agressionen, Wissenschaftsleugnung und Zynismus - ich empfinde diese Zeit gerade als Zivilisationsbruch.

Wir alle vermissen den Kontakt mit Freunden und Gleichgesinnten und ich muss mitansehen, wie einige Freundinnen in Depression fallen. Aber ich denke es geht nicht anders. Wir müssen vorsichtig sein, Corona ist eine schlimme Krankheit und wenn wir sie in unserer Umgebung angeblich nicht wahrnehmen dann ist das doch nur ein Zeichen dafür wie gut wir (im Gegensatz zu anderen Ländern und Regionen) bisher durch die mißliche Pandemie gekommen sind.  Wir müssen die Krankheit verhindern und bekämpfen und dürfen sie nicht leugnen! Ich bitte Sie von Herzen, seien Sie vorsichtig und besonnen, passen Sie auf sich und auch auf die Menschen in ihrer Umgebung auf und bleiben Sie gesund!

nun aber zu Erfreulicherem!

Der Artikel über den Pottmützenworkshop in der Ostseezeitung hat große Wellen geschlagen, Ich erhielt viele viele Anfragen. Ob ich nicht eine Mütze verkaufen könne  - oder eine Mütze stricken - das waren die häufigsten Fragen.
Und diese habe ich verneint. Ich habe die Anleitung erstellt und der Heimatverband MV stellt sie zusammen mit mir kostenlos zur Verfügung, ich möchte ja nicht den Rest meines Lebens ununterbrochen Mützen stricken, dazu habe ich noch zu viel vor! Aber es macht mich auch ein wenig traurig. Immer wieder bekomme ich zu hören, daß man eben leider nicht selbst stricken könne - ein Argument, das ich so nicht stehen lassen möchte.

Stricken kann man lernen. Es gab mal Handarbeitsunterricht, es gibt Kurse in den Volkshochschulen etc., die Buchläden sind voll mit Anleitungsbüchern für Anfänger und Fortgeschrittene, im Internet findet man Tausende Tutorials und Anleitungsvideos -  also warum nicht sich hinsetzen und es versuchen? Neugierde ist eine gute Lehrerin! Und Selbstgestricktes ist allemal nachhaltiger als Zusammengekauftes! Warum sind so viele Menschen so zögerlich und nicht bereit, mal etwas auszuprobieren?
Ich wäre nicht so glücklich wie ich heute bin (trotz aktueller Eintrübungen), wenn ich nie etwas dazugelernt hätte, wenn ich nie neugierig gewesen wäre und mit Geduld geübt hätte.

Piecework Herbst 2020

Es gab aber auch wirklich wunderbare positive Rückmeldungen und Anrufe. Ich bin mit Spinnerinnen von der Insel Rügen ins Gespräch gekommen und Kontakte verfestigen sich. Und es gibt schon Anmeldungen für den nächsten Workshop in Rostock am 5. Dezember! Auf der Seite des Heimatverbandes MV gibt es dazu Informationen und ein Anmeldeformular. Wenn Sie sich dort anmelden, beantworten Sie bitte auch die Fragen. Der Workshop setzt einige Strickkenntnisse voraus!

So. Und eine kleine Neuigkeit noch: Aus Jux habe ich eine neue Domain eingerichtet: https://www.pottmuetze.de! Das ist aber zur Zeit noch nur eine Weiterleitung auf die Pottmützen-Seite hier bei der Wockensolle, vielleicht kann ich den Inhalt ja irgendwann weiter ausbauen.

Ich habe zu Anfangs schon geschrieben, daß der alljährliche Martinsmarkt in Tallinn dieses Jahr nur virtuell stattfinden konnte. Die Veranstalter haben eine Webseite gestaltet, auf der die Teilnehmer und Aussteller vorgestellt werden und auch Neuigkeiten veröffentlicht wurden. Diese Seite ist noch für einige Zeit online und wenn Sie sie in einem Browser öffnen, der Webseiten schnell und gut übersetzen kann (also z:B. Chrome), dann muss man auch kein Estnisch können um sich an dem interessanten Inhalt zu erfreuen.

In der  Übersicht und den Vorstellungen der Aussteller, in dem Abschnitt "kudumit - knitwear" trifft man auf Külli Jacobson aus Setomaa und auf Riina Tomberg, die Handarbeitsvereinigung aus Haapsalu mit einer wunderhübschen Kaidi-Kätlyn auf dem Foto  - ich kann sie nicht alle aufzählen!

Die unglaubliche Vielfalt des estnischen Kunsthandwerks diesmal also online - immerhin!

Haapsalu Handarbeitsorgansiation

Kaidi-Kätlyn mit einem Schal aus Haapsalu!

Und jetzt einige Mardilaat-Videos, die mir besonders gut gefallen!

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EIn Besuch in Riina Tombergs Geschäft im historischen Gewölbe des Hauses Pikk 22, dem Sitz der Estnischen Handarbeitsvereinigung!

Ich bin immer wieder bezaubert von ihren wunderschönen Kreationen!

Anu Randmaa aus Töstamaa stellt die estnische Stricktechnik "Roosimine" vor, eine Technik, bei der Faden der Kontrastfarbe nicht mitgestrickt wird sondern vor dem Strickstück quasi mitgewebt wird.
Ich hatte das Glück, beim Nordic Knitting Symposium 2018 einen Workshop mit Anu besuchen zu können und im letzten Sommer besuchte ich mit einer Gruppe des Craft Camps das Handarbeitszentrum in Töstamaa.
Dort sollten Sie unbedingt vorbeischauen wenn Sie in der Gegend sind!

Morgen binde ich noch weitere Videos ein, sie sind einfach zu interessant.

So titelt die Ostseezeitung heute im Bericht über den Workshop am Sonnabend in Greifswald. Und das war ein wirklich schöner Workshop.

Die Freude an der Mütze, das Interesse an der Geschichte und dem Stricken, fröhliche Gespräche, aktive Teilnahmerinnen und ein Teilnehmer, es geht weiter! Ein Folgetreffen wurde vereinbart, und neben dem Bericht in der OZ kommt heute oder in den nächsten Tagen auch noch ein Bericht beim NDR-Fernsehen. Ich freue mich wie Bolle!

 

Der Titel des Berichts in der OZ zeigt zwei Teilnehmerinnen in ihren wunderschönen Röcken von der estnischen Insel Kihnu!

Es wird doch noch gelingen, "unser" Pommern auf das baltische Strickniveau zu heben, das Bewußtsein für regionale Traditionen im Zeitalter der globalisierten Klamotten - wie geschrieben, ich freue mich wie Bolle!

Eine Teilnehmerin brachte 2 Pottmützen mit, die sie vor 20 Jahren für ihren Sohn gestrickt hatte. Damals mit handelsüblicher Wolle, superwash wohl, gestrickt - aber auch solchem Garn ist die Mütze immer schön!

Und ich bekam Fotos von einer zweimonatigen Reise durch das Baltikum gezeigt,viele bekannte Gesichter und Orte. Wieder ein Beweis, daß Stricken und Handarbeiten die Menschen und Regionen zusammenbringt.

Photos von der Insel Kihnu
Zwei Pottmützen

Photos: Anna-Konstanze Schröder

Am 24. Oktober findet mein Workshop "Die pommersche Pottmütze" im Kulturzentrum St. Spiritus in Greifswald statt, veranstaltet vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern..
Es geht um die Geschichte der Pottmütze, um die Stricktraditionen im Ostsee-Raum und dann wird es auch ganz praktisch:
Im zweiten Teil besprechen wir die Konstruktion der Muster, die Stricktechniken und beginnen mit dem Stricken der Mütze.

Haben Sie noch ein gestricktes Erbstück? Vielleicht von einer Tracht? Bringen Sie es bitte zum Workshop mit. Wir forschen weiter nach regionaler Kleidung.

Pottmütze aus Heimatmuseum Göhren
Pottmützen

Zeit: 24.10.2020, 9.30 - 17 Uhr
Ort: Kulturzentrum St. Spiritus, Greifswald, Lange Straße 49/51
Anreise: St. Spiritus ist 15 min zu Fuß vom Greifswalder Bahnhof und Busbahnhof entfernt, die nächstgelegenen Parkplätze sind das Parkhaus am Domcenter, kostengünstiger sind die Parktplätze am Bahnhof oder am Nexö-Platz.

Kosten: 20 Euro Teilnahmegebühr und 12 Euro Materialkosten (Anleitung, Garn, Nadeln), vor Ort in bar zu entrichten

Verpflegung: Pausengetränke- Kaffee, Tee, Wasser.  In der Mittagspause kann sich jeder selbst in der Innenstadt von Greifswald verpflegen.

Bitte beachten Sie die Teilnahmevoraussetzungen: Sie haben Kenntnisse im mehrfarbigen Stricken (nicht nur Streifen!), können mit einem Nadelspiel in der Runde stricken und haben Lust, Neues zu lernen.
Dies ist kein Anfänger-Strickkurs!

Die Teilnahmegebühr (20,00€) und die Materialkosten (12,00€ für Wolle, Nadelspiel und Anleitung) bezahlen Sie bitte in bar bei Kursbeginn.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Strickkenntnisse ausreichen, laden Sie sich doch vor der Anmeldung die Anleitung für die Mütze hier auf der Seite herunter:    Flyer: Pottmütze aus Göhren

Bitte melden Sie sich verbindlich über das Anmeldeformular an, geben Sie dabei an, ob Sie eher fest oder locker stricken und was Ihr bisher aufwendigstes Strickprojekt war.

Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Falls sich mehr Interessierte anmelden, erstellen wir eine Warteliste.

gestern hat mich eine Leserin darauf aufmerksam gemacht, daß der Download der Pottmützen-Anleitung nicht funktioniert und dieser Meldung bin ich heute nachgegangen.
Es ist wirklich ärgerlich, alle Downloads, die hier  mit einem Tool eingebunden waren, sind nicht mehr erreichbar. Ich werde alle diese Links heute korrigieren und bitte um Entschuldigung.

Aber hier schon mal die Links zur Pottmütze:   Flyer: Pottmütze aus Göhren und   Pottmütze - Korrigierte Strickschrift


Nachtrag: Die Download-Seite ist wieder in Ordnung, und ich gehe jetzt stricken...

Für den 23. und 24. Oktober waren zwei eintägige Workshops  mit Riina Tomberg aus Estland geplant, in St. Spiritus in Greifswald, veranstaltet vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern.
Und das muss nun ausfallen. Ausfallen ist  nicht ganz richtig, wir verschieben den Termin auf das kommende Frühjahr.
Estland hat Deutschland als Risikoland eingestuft und Rückkehrer aus Estland müssen für einige Zeit in Quarantäne. Das paßt aber nicht mit Riinas Terminkalender und so müssen wir diese 2 Workshop-Tage absagen.

Stattdessen aber halte ich am Sonnabend, den 24. Oktober, an gleicher Stelle, in  St. Spiritus einen eintägigen Workshop zum Thema "Die pommersche Pottmütze".

Pottmützen

Ich habe in der letzten Zeit immer wieder feststellen dürfen auf welches Interesse diese Mütze stößt und so bietet sich ein solcher Workshop an.
Nächste Woche, wenn alles in trockenen Tüchern ist, gibt es dann genaue Informationen und ein Anmeldeformular auf der Seite des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern, der diesen Workshop veranstaltet.

Am letzten Sonntag im August habe ich in Prerow auf dem Darß die Veranstaltung des Darß-Museums "Kulturerbe erleben (Handwerkliche Vorführungen und Markt)" besucht und in Gesprächen mit aufgeschlossenen Menschen viel erfahren. Dabei zeigte ich auch meine Mützen, und fragte die Spinnerinnen, ob sie das Vlies der pommerschen Rauhwollschafe in dünnes Strickgarn spinnen könnten...
Das war ein wunderschöner Tag, ein Sommer-Urlaubstag wie ich dieses Jahr noch keinen erleben konnte. Der mich für viele Verluste entschädigte und mich ermutigte, weiter den alten Maschen nachzuforschen, hier in Mecklenburg-Vorpommern.