Mehrfach im Jahr bieten die Discounter Socken-Wollpakete an, meistens mit 2 Knäuel einfarbig und 2 Knäuel mehrfarbig bestückt. Und natürlich habe ich auch schon etliche solcher Päckchen erworben und in die Truhe zu der anderen unverstrickten Wolle gepackt. Aber die Wolle für diese Socken hätte ich selbst nie erstanden, die wurden mir zugetragen.
Ich wurde um ein Paar dunkelblaue Socken mit bunten Akzenten gebeten und diese Wolle sah in den Augen des Betrachters / Käufers ganz danach aus. Erst beim Stricken zeigte sich immer mehr die heftige, eigenwillige Farb-Durchsetzung, die nochdazu nicht "parallel zu bekommen" war, auch wenn versucht habe, für die zweite Socke einen passenden Fadenbeginn zu finden, Mit meiner bekannten preußischen Disziplin (auch als Dickköpfigkeit bekannt) hab ich dann eben die Zähne zusammengebissen und die Fußbekleidungen fertiggestellt.
Was solls, ich muß sie ja nicht tragen. Der Bestrickte meinte, unter langen Hosen sähe man eh nichts...
Wieviel netter, fröhlicher sind diese kleinen Kindersöckchen geworden! Ebenfalls aus selbstmusterndem Garn gestrickt, die linken kleinen Bunten stammen aus der Reste-Sendung der Frau Wollfrosch und wurden spitzen- und fersenmäßig ergänzt.
Was lerne ich daraus? Selbstmusterndes Garn ist mit Vorsicht zu genießen und bisherige Erfahrungen. wo das Stricken "gut ausgegangen" ist sagen nichts aus über zukünftige Ergebnisse...
Mir ist ziemlich egal, wie die Farbrapporte ausfallen. Also achte ich beim Anschlag der zweiten Socke auch nie auf den Farbanfang.
Ich halte es da mit Friedensreich Hundertwasser, der sagte, dass Menschen asymmetrisch sind und der deshalb z. B. zwei verschiedenfarbige Socken trug. Soweit würde ich nicht gehen, meine Socken sind gleichfarbig, aber eben meistens nicht gleich im Farbmuster.
Nichts für ungut, ist wie so vieles andere Geschmackssache, und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. ;-)
Hallo Petra,
ich hab den lieben Friedensreich selbst noch persönlich kennengelernt, 1972, da war er noch nicht so bunt, sein Hund war vollkommen schwarz und die Katze an Bord seines Schiffes auch. Ich glaube das Segel seines Bootes war einfarbig braun, jedenfalls dunkel…
Auch wenn alles asymetrisch wäre, ist dieses Blau mit den vielen Neonfarben und den hefitgen Rapporten schon ein Augenstecher, neben Asymetrie gehört für mich Harmonie zur Ästhetik und diese Wolle ist unbestreitbar unharmonisch. ;=)
Also, mir gefallen sie. Aber ich mag es auch generell, wenn das Garn „rapportiert“.
sicher ist jede „selbstmusternde“, „selbstringelnde“ oder was immer für „selbst…“ noch im Woll-Angebot sind, ein kleines Abenteuer. Sein Ausgang wird von den Farben bestimmt, von der Strickweise der Schöpferin, vom gewählten Muster, der Maschenzahl, der Nadelstärke und was auch sonst noch für Faktoren; heißt einfach, der Ausgang ist immer ungewiss. Aber wenn von vornherein die Farben schon so eigenartig daher kommen, die Rapporte eher merkwürdig sind, da kann auch der verrücklteste Sockenfan keine rechte Freude mehr dran haben….
Aber ich sag auch manchmal, egal, unter Hosen sieht es keiner und warme Füße gibt es allemal;-))
Lieben Gruß und der nächste Versuch mit anderer Wolle wird hoffentlich besser ausgehen!
Regina