29.11.2017 | Designer, FairIsle, Orkney und Shetland
Was ich mit der Überschrift meine? Nun, ich meine es gibt so ne Strick-Koryphäen und solche... wunderbare Menschen (meistens Frauen) oder umsatzorientierte Damen, die aus wenig einen großen Bohai machen (ich nenne keine Namen, aber wer mich kennt weiß wenn ich meinen...
28.12.2016 | Auf Reisen, Baltische Traditionen
Ich habe immer wieder nachgedacht, warum ich mit so gemischten Gefühlen an den Besuch im Estnischen Nationalmuseum in Tartu, ERM, zurückdenke.
Ich erinnere mich ja auch an Gefühle und die Gefühle, die ich beim Besuch und später beim Zurückdenken an den Besuch, wahrnahm, sind:
- Enttäuschung
- Beklemmung
- Einengung
- Überflutung
- Fehl am Platz
Ich hoffte darauf, die Schätze, die im alten Museum nicht angemessen präsentiert werden konnte, sei es aus Platzmangel oder architektonischen Gründen oder Bauschäden, nun in Ruhe und gutinformiert betrachten zu können. Ich habe immer Präsentationen, wie ich sie im Shetland Museum in Lerwick erlebte, als besonders gelungen empfunden, wenn in einer Vitrine besondere Exemplare gezeigt wurden und weitere Stücke dann in Schubladen zur Verfügung lagen...
wie immer: auf die Vorschaubilder klicken!
aber so war es nicht. Der Ausstellungs-Raum im großen Haus ist eine lange Passage, in der die ständige Ausstellung "Encounters" gezeigt wird.
Most of the exhibition space is dedicated to the permanent exhibition Encounters, expanding upon Estonian cultural history and everyday life and stretching out on a timeline from the present day to the Ice Age.
so heißt es auf der Museumswebseite. Und das wurde dann auch gezeigt, eine bunte Mischung, von Allem etwas, nichts vertieft, immer nur ein Eindruck, ein glimpse... möglichst mit einem technischen Gimmick, einem Knopf zum Drücken, einem Pedal zum Treten, ein Display zum Wischen...Und immer geht irgendwo ein Weg zur Seite in eine andere Präsentation, aus der man nicht immer zum Ausgangspunkt zurückfindet... zwischendurch ist es auch mal dunkel, dann hört man verschiedene Volkslieder, die sich übertönen, es bleibt ein Gemisch ohne Information, ein MashUp ohne Unterscheidungen, alles ist irgenwie estnisch, aber was ist es denn?
Da frage ich mich: Die Ausstellung heißt encounters, aber wer soll sich hier treffen, was soll man antreffen? Ich fand die Abteilungen, die mich interessierten, nur nach etlichem Suchen und falschen Abbiegungen, ich musste mir die Ohren zuhalten wenn es zu laut war, oder beiseite gehen, wenn die Schulkinder sich in einer optischen Installation als Schatten auf einem Bett ablichten ließen (dies zur bürgerlichen Wohnkultur)... aber studieren, betrachten, lernen?
im Nationalmuseum von Estland: Das Videoporträt von Kihnu Roosi
Dieses Bild zeigt mich in einer Ecke, nachdem ich dann die Kostüm-Präsentation gefunden habe (Rural life and Rural Beauty), eine Videowand in einer Seitennische, die Erklärung dazu auf der Rückseite, der Ton übertönt von Besuchergruppen und anderen Audio-Quellen...
Die Ausstellungsstücke, die ich in ihrer Vielfalt sehen wollte, denn ich kenne ja die reichen Bestände des Museums aus Büchern und von Webseiten und den Seminaren an denen ich teilgenommen habe, waren spärlich verteilt. In der Mitte eines Ganges eine große Vitrine aus spiegelndem Glas, in der Puppen, mit verschiedenen Trachten bekleidet, sich verrenkten.
"Rural Life and Rural Beauty"
Exponate von Muhu
Trachten aus Muhu und Saaremaa
eine kleine Handschuhparade
Ganz besonders gefreut habe ich mich dann über die wenigen Handschuhe, die schlecht beleuchtet, auf dem Fussboden einer solchen Vitrine ausgestellt waren, reicht es denn die Exponate nur zu sehen? Sie aber nicht betrachten zu können?
Was ist die Aufgabe eines Nationamuseums?
Was sind die Zielgruppen eines solchen Museums? In erster Linie doch wohl die Bürger dieses Landes, und nicht irgendwelche Besucher, die ein Treffen nötig haben, und nicht nur Schulklassen, die ihren Spaß haben aber nichts wirklich kennenlernen können..
Ich habe über meinen Besuch in diesem Museum viel nachgedacht, ich bin ja auf der Reise auch immer wieder nach meiner Einschätzung gefragt worden, zuletzt beim Abendessen mit Riina Tomberg. Ich bin ja keine Estin, es ist nicht mein Museum, aber unsere Einschätzungen stimmten überein. Riinas Resumée: Wir sind eben nicht die Zielgruppe dieses Museums...
Ist das nicht schade?
04.11.2016 | Auf Reisen, Wockensolle |
Immer geht die Zeit schneller als geplant und gewünscht vorbei. Ich möchte jetzt nicht das sich mit dem Alter ändernde Zeitempfinden untersuchen, es reicht dass ich auf meinen Schreibtisch schaue und all das sehe was ich vor der Reise noch erledigen wollte, oder sollte...
EInige Tage lang meinte ich noch prokrastinieren zu dürfen, alles vor mir herzuschieben, ist ja immer noch Zeit genug, wenn ich morgen das und übermorgen das erledige... und dann gab es ein Problem auf dem Server, alle Domains liefen heiß und lieferten keine Seiten mehr aus weil ein übereifriges Antivirenprogramm auf dem Server jedweden Seitenaufruf für einen Hackerangriff hielt und kilometerlange Fehlerberichte in die Datenbanken müllte - das dauert bis so ein Fehler eingekreist und identifziert ist und solange geht halt gar nichts. Mein tapferer Serverbetreuer hat die Zähne zusammengebissen und nach wohl so 8 Stunden lief alles wieder.
Und dann fiel mir auf, dass ich ja gar nicht am kommenden Dienstag sondern schon am Montag auf die Reise gehe, erste Station Berlin. Ja warum hat denn die Woche keine 8 Tage?
Nun also, der Artikel über das neue Shetland-Fair-Isle-Buch und der Vergleich mit anderen Chart-Büchern aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts - das kann bis nach der Reise warten, jetzt stimme ich mich aufs Baltikum ein!
Vor 2 Jahren wollten wir im Dezember Riga im Schnee erleben und alles was wir sahen war ein wenig Puderzuckerund jetzt?
Aktuelles Riga-Wetter
Starker Schneefall in Riga... ach nee.. wir bleiben zwei Tage, besuchen Sena Klets, treffen uns mit Maruta Grasmane, besuchen das neugestaltete Kunstmuseum und vor Allem die Handschuh-Ausstellung "Kūlainis, pērstainis, delnainis…" im Lettischen Nationalen Historischen Museum.
Kūlainis, pērstainis, delnainis… Ein Klick aufs Bild führt zur Museums-Seite mit einer thematischen Einführung
Nur ein kurzer Aufenthalt in Riga, dann fahren wir mit dem Bus nach Tallinn, ich besuche die Handarbeitsmesse Mardilaat und treffe dort viele Strickfreundinnen und Strickbekanntschaften. In Tallinn kommen dann auch unsere zwei Neffen nachgereist und wir fahren dann 2 Wochen durchs Land. Das Kunstmuseum in Tallinn, das neue Nationalmuseum in Tartu, Wollfabriken, der Peipus-See, Viljandi, Pärnu, Muhu, Saaremaa, Hiumaa und Haapsalu - das sind die geplanten Stationen. Und das alles im Winter...
aber wir fahren ja ins Handschuh-Land!
Ich werde am Freitag, den 11. die Handarbeitsmesse Mardilaat in Tallinn besuchen und habe schon etliche Verabredungen treffen können. LizzyMaille und ich haben auch einen Treffpunkt ausgemacht: am Freitag um 16:00 Uhr im großen Saal:
unten rechts bei Külli Jacobsons Stand (rot eingekreist)
Wer also vorbeikommen möchte! Es wird bestimmt ein freudiges und fröhliches Treffen, bevor dann das Abendprogramm der Messe startet.