Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843
Anu Pink strickt meisterhaft. Ihr Thema sind die estnischen Socken und Strümpfe und so ist es kein Wunder, daß gleich der zweite Band der von ihr im Saara Kirjastus-Verlag herausgegebenen Reihe "Estonian Knitting - Tradition and Techniques" die Fußbekleidungen im Fokus hat. Anu hat in hrer Abschlußarbeit an der Universität die verschiedenen Sockenfersen, die in Estland zu finden waren, erforscht, 33 Varianten hat sie identifiziert, nachgearbeitet und dokumentiert.

In der Film-rReihe der Estnischen Handarbeitsgilde präsentiert sie uns ihre Fertigkeit.

und das Ende der Weihnachtsgeschichte

Ja, und das Weihnachtsmärchen hat ein wunderbares Ende gefunden: der Bär hatte die Reise vom Bodensee nach Schweden in einer passenden Kartonkiste angetreten, er saß darin wie die alten Wikinger in ihren kurzen Betten schliefen...
Deshalb heißt er jetzt "Wiking-Bär"!

2 Tage vor Weihnachten kam er in Stockholm an und nahm seinen angestammten Platz wieder ein: auf dem Schlitten vor dem Haus.

Eine große Weihnachtsfreude für die Kinder!

Ich freue mich so sehr daß wir es doch noch geschafft haben ihn zu überreden, von Süddeutschland nach Schweden umzuziehen...

Der Wiking-Bär

Eesti Käsitöö, die estnische Volkskunst-Organisation, veranstaltet jedes Jahr, neben vielen anderen Aktivitäten, den St. Martins-Markt, Mardilaat. Eigentlich jedes Jahr, aber in den letzten zwei Jahren eben nur virtuell.
Auf einer speziellen Webseite werden alle Aussteller, nach Produktkategorien geordnet (z. B. kudumid - Strickwaren)  mitsamt Kontakt- und Web-Daten vorgestellt, oft kann man auch mehrere Bilder in einer Slideshow aufrufen.
Außerdem wurde eine Reihe von Kurzfilmen produziert, in denen Designer und Kunsthandwerker die verschiedenen Handwerkstechniken vorstellen: Knochenschnitzen, Korbflechten, Flachs-Verarbeitung und natürlich auch die verschiedensten Stricktechniken.

Heute beginne ich mit einer Serie dieser Kurzporträts und stelle einige der Porträtierten näher vor. Alle Kurzfilme sind englisch untertitelt, so daß sie auch für uns verständlich und nachvollziehbar sind.

Riho habe ich hier auf der Wockensolle ja schön einige Male vorgestellt, so im Beitrag über einen Aufenthalt in Tallinn im Jahr 2015, aber vor allem im Beitrag Vom Faden zum Kunstwerk.
Riho liebt Heavy Metal, reist zum Festival nach Wacken (wenn es geht) und strickt seit seiner Kindheit. Ihm haben es die Kunststrickmuster des deutschen Designers Herbert Niebling (1903 - 1966) angetan.
Wir hatten schon eine Reise zum Grab Nieblings in Freiburg geplant, nachdem ich die Grabstelle mithilfe einer Freiburger Freundin ausfindig machen konnte. Aber auch da hat Covid-19 einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Riho strickt die Decken mit großen Durchmessern, oft sitzen die Maschen auf 5 oder mehr langen Rundstricknadeln. Das richtige Garn für diese Arbeiten zu finden war nicht einfach, wird das Garn doch meistens ins Knäueln von 25g - 50g konfektioniert. Er bezieht große Garnmengen speziell für ihn konfektioniert, anders ginge es ja auch nicht.

Ich habe seine Arbeiten in Tallinn und auch in Riga in einer Ausstellung gesehen, inzwischen hat er eine eigene Galerie in der Altstadt von Tallinn, die Ace of Lace-Gallery in der Straße 7 Lühike Jalg, und bei Facebook ist er als @masteroflace zu finden. Und ein Master of Lace, ein Spitzenkünstler im wahrsten Sinne des Wortes ist er tatsächlich!

Herbert Niebling

Aus der Wikipedia: Bidl von Müller-Schilling, Freiburg, Germany - Erstveröffentlichung: Eva-Maria Leszer: Gestrickte Spitzendecken

Zum guten Schluß noch einige Links zu dem "Master of Lace"