Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Ich verfolgte während meiner Grippe-Woche auch etliche Etappen einer großen Fahrrad-Tour auf Arte: Unterwegs auf dem Nordseeküstenradweg. Denn die Radfahrer (Rudi Altig, eine französische Radmeisterin und ein junger Allround-Sportler) begannen ihre Tour auf den Shetland-Inseln.

Nun habe ich nicht vor, auch per Rad dort unterwegs zu sein, wenn ich im Mai dort urlaube. Aber die Landschaften und die Begegnungen dort wollte ich nicht verpassen. Und dann musste ich mich wieder ärgern. Es ist ja wohl hinlänglich bekannt, daß auf den nördlichen Inseln Englisch gesprochen wird, da wird doch solch ein hochbezahltes Team von ZDF und Arte in der Lage sein, die Texte korrekt zu übersetzen, wenn schon die radfahrenden Haupt-Akteure keine Ahnung von der Materie haben.

Worum es geht? Ein Termin mit der Modedesignerin Angela Irvine und ihrer Mutter auf Whalsay, einer der shetlandischen Inseln. Angela Irvine verbindet traditionelle Handarbeitstechniken mit modernem Stoffdruck und schafft so eigenwillige Kleidungsstücke. Sie entwirft die Muster, die Schnitte, alles aus einer Hand.

Ihr Profil und ihre Arbeiten kann man auf der Seite von Arts Thread einsehen.

Tja, und nun kommen die Fahrer dahergeradelt und treffen Frau Irvine. Erst in ihrem Atelier und dann in einer Kneipe.

Ist es Ihnen aufgefallen?

Shetland Lace ist eine Art Spitze, die aus feinster Shetland-Wolle geklöppelt wird.

  • Angela Irvine erzählt, daß sie gerne zeichnet und übersetzt wird das mit Malen. Das lernt man schon in der Klippschule, daß "to draw" und "to paint" verschiedene Tätigkeiten bezeichnen
  • Sie male, häkle and entwürfe alle ihre Kreationen selbst. Die Spitze sei geklöppelt, obwohl die Stricknadeln eindeutig zu sehen sind. Shetländische Klöppelkunst..
  • Und dann ärgert mich auch, daß die Mutter der Designerin, die gerade eine sehr schöne Strickarbeit auf den Nadeln hat, als schrullige Alte, die nicht für den Prinzen stricken will, dargestellt, ihre Arbeit jedoch überhaupt nicht präsentiert wird.
  • Daß der Text behauptet, sie müsse jedesmal wenn sie die Insel verlasse, die Fähre nehmen ist zudem ausgesprochen dumm, wird doch kurz vorher aufgezählt, daß die Insel zwei Fährhäfen und einen Flughafen besitzt. Oder hat Frau Irvine Flugangst?

Wie so oft, schlampig schlampig schlampig. Aber das macht ja nichts, das Gehalt der Redakteure ist dank der Rundfunktzwangsbeiträge ja auf jeden Fall bezahlt. Und schöne Reisen kann man auch ohne Anflug von Sachverstand unternehmen, wenns denn von anderen bezahlt wird.

Wer sich für Shetland Lace interessiert und fachkundige Information erwartet, der sollte dieses Video wählen:

Bei diesem Video hat Angela Irvine mitgewirkt und deshalb ist auch nicht solch ein geschluderter Quatsch.