Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

ist der Strang schwarzer Baumwolle, die ich von einer Freundin zusammen mit anderen Wollresten erhielt. Leider haben meine Strickliesels die Wolle gleich zu einem Knäuel gewickelt und mitgenommen, sonst könnte ich das Garn hier zeigen. Aber wie alt mag das Garn sein?

Das Etikett nennt den Hersteller, Austermann aus Wuppertal samt Adressangaben.
Die Postleitzahl D-5600 Wuppertal 1, vierstellig mit Zustellpostamts-Nummer galt nur bis zum neuen System, das 1993 nach der Wende einheitliche PLZ für beide Teile Deutschlands schuf. Da die Wolle made in Yugoslavia ist und dieser Staat nur bis 1991/1992 bestand, muß die Wolle vor 1991/1992 produziert und verkauft worden sein.
Wie globalisiert die Welt auch damals war, zeigt sich an der Namensvergabe: Mombasa liegt in Kenia, hergestellt wurde die Wolle in Yugoslawien, (made in Yugoslavia) Firmensitz war Wuppertal. Heute gibt es den Markennamen Austermann zwar noch, die Firma jedoch nicht mehr, der Name gehört der Schoeller Süssen GmbH, Schoeller und Stahl Wolle.

Der Hinweis "gasiert, mercerisiert" auf dem Etikett betont die Qualität des Garnes, Gasieren ist ein Veredelungsprozeß, Härchen werden abgesengt oder abgeflammt, nachdem das Garn durch eine Behandlung mit Natronlauge (Merzerisation) schon vorbehandelt wurde. Also zweifach veredelte Baumwolle.

Nun bin ich gespannt, ob meine Strickliesels das Garn auch einsetzen.