Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Am Montag war die Stadt nahezu leer, wer gefeiert hatte ruhte sich aus und ließ die Ereignisse nachklingen.Mein Tagesplan war jedoch gut gefüllt:

Linda Rubena vom Latvian National Centre for Culture hatte ein Frühstück am späten Vormittag angeregt und so kam eine fröhiiche Gruppe zusammen, Solvita, Dace Gaile, Lizzy, Carla und Baiba.

Baiba zeigte ihre neueste Creation: Nicht Stulpen mit Perlenstrickerei, nein, sie hatte die Ärmel eines Kleides so gearbeitet.

Dace, die ich seit der Textilausstellung im Frühjahr in Greifswald gut kenne, hatte auch ihre Strickerei dabei, sie geht nie ohne ihre Perlenstrickerei aus dem Haus und es müssen inzwischen mehrere hundert mauči sein, die sie schon gestrickt hat.

Und Carla (Dutch Knitters) brachte ihr neuestes Buch mit:  Magic Motifs: Knitting with a Secret Message , die lettische Technik, aus Daten Strickmuster zu erschaffen und so beispielsweise ganz persönliche Geburtstagsmuster zu erhalten, hatte sie bei unserem ersten lettischen Strickworkshop in Strazde im Mai 2016 von Baiba kennengelernt. Das Buch umfaßt nun auch Anleitungen zur Integration von Morse-Codes und Braille-Blindenschrift; warum also keine geheimen Nachrichten in unsere Handschuhe und Pullover einbinden?

 

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Bei jedem Aufenthalt in Riga sollte man im Zentrum Ritums vorbeigehen, es gibt immer interessante Ausstellungen verschiedener Handarbeitsorganisationen zu sehen und zu bestaunen. So auch dieses Mal: Die Ausstellung 100 cimdi pūriņā anläßlich des lettischen Jubiläums zeigte wunderbare Arbeiten: Handschuhe, Stulpen, Gürtel... eine kleine Galerie folgt.

Ich war besonders angetan von den vielfältigen Arten, ein Bündchen zu gestalten, kleine Meisterwerke!

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Am Abend dann war ich von Maruta und Bruno Grasmane eingeladen zu einem Blues-Konzert, eine lettische Blues-Nacht mit verschiedenen Bands. Die gebotene Qualität steigerte sich von Band zu Band, nach der ersten Pause wurde es besser.  ;=)

Ja, das kann ich von meinem Aufenthalt in Riga berichten, den Dienstag verbrachte ich recht ruhig und am Mittwoch morgen, vor meinem Heimflug, traf ich mich mit Lizzy und Jana (Klintawolle.de) zu einem Kaffeeklatsch und dann war die Zeit auch schon vorbei.

Zuhause fand ich dann einen interessanten und kenntnisreichen Artikel über die Feierlichkeiten und die Traditionen in Lettland:

100 Jahre Lettland - Handschuh-Daumen hoch!

der mit dem Fazit schließt:

So kosmopolitisch, kulturell versiert und traditionsbewusst gelingt es einem auf den ersten Blick eher unauffälligen, doch, wie man sieht, durchaus geschichtsträchtigen, symbolträchtigen und ohnehin sehr nützlichen Bekleidungsstück wie dem Wollhandschuh – quasi als Parallele zum flächen- und zahlenmäßig eher kleinen Mitgliedsstaat Lettland am östlichen Rand Europas – unterhaltsamen Schwung in die reichhaltige Palette der Feierlichkeiten rund um dessen Nationaltag zu bringen.

Dem schließe ich mich aus vollem Herzen an.