Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

An einem verregneten Novemberwochenende in Tartu? Was kann man da unternehmen?
Zur Hundeschau wollten wir nicht, die netten Cafés erschienen uns viel verlockender. Wir waren zum Vormittags-Kaffee mit Uwe Schloen im Café Werner verabredet (das ist ja fast wie im Biedenweg in Wolgast...) Viel Betrieb, denn wir waren nicht die einzigen, die auf eine Kaffee-Idee gekommen waren.

Ach was läßt es sich bei den wunderbaren Kuchen so herrlich schnacken!

Tartu: Im Café Werner

Diese Dame trug die schönste Jacke, die ich in Estland gesehen habe

Ventspils Handschuhe

Ventspils Handschuhe

Bei dieser Jacke staunte ich nur so:

Die Bündchen und Schultern mit Kauni / Teksrena im Blumenmuster mit langen Farbverläufen und ansonsten das hübsche Rosenmuster.

Vor Staunen versäumte ich, die Dame anzusprechen und ihr meine Bewunderung auszusprechen.

Das Rosenmuster gehört zu den floralen Mustern, die im 19. Jahrhundert so langsam die traditionellen Symbole ablösten und in Lettland und Estland oft auf den Handschuhen zu sehen sind, ob auch in Litauen, das weiß ich nicht.

Ja, bei schlechtem Wetter mag man sich nicht lange im Freien aufhalten und so unternahmen wir nur einen kurzen Spaziergang über den Rathausplatz, am schiefen Kunstmuseum vorbei, die Rüütli-Straße entlang und dann wieder ins Café, diesmal dann ins Cafè Crepp.

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Gegenüber vom Café lockt mich eine prominente Adresse: Abakhan Fabrics, eine Ladenkette, die in Tallinn im gleichen Gebäudekomplex wie Karnaluks residiert. Stoffe im ersten, Kurzwaren im zweiten, so jedenfalls im Geschäft in der Rüütli-Straße. Ich habe hier nichts gefunden, aber Heinz hat sich eine Lage dicken Filz abschneiden lassen.

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Gefährlich ist das Antiquariat gegenüber von Abakhan! In einem Kellergewölbe tun sich viele Schätze auf, und ich konnte mich nicht zurückhalten, habe einige Heftchen und zwei Bände aus den 60er und 70er Jahren erstanden. Die werde ich nach all diesen Reiseberichten in einem separaten Beitrag vorstellen.

Eesti Rahva MuuseumIn Tartu, dem ehemaligen Dorpat, befindet sich die älteste Universität des Landes, aber auch das Estonische Nationalmuseum, Eesti Rahva Museuum. Es ist berühmt für die größte Sammlung estnischer Volkskunst und es ist leider geschlossen. Jedenfalls die permanente Sammlung. Alles ist verpackt, denn das Museum wird im September 2016 wiedereröffnet, bis dahin bleiben 'nur' temporäre Ausstellungen. Temporäre Ausstellung im Estnischen Nationalmuseum So gab es eine Ausstellung über Schmuck aus Metallspiralen, eine Fotoreportage über die Region Seto im Südosten des Landes mit ihrer ganz eigenen Kultur, und eine kleine Ausstellung über die Konservierung von Sammlungsgegenständen.
Fotografieren war nicht erlaubt, aber im Museumshop durfte ich knipsen,  ich habe ich eifrig gestöbert und etliche Bücher erstanden.

Estnisches NationalmuseumEin Gegenstand aus Holz hat mich interessiert, wofür er dient wußte auch die junge Dame im Shop nicht:

Estnisches Nationalmuseum

Also was bleibt? Im September 2016, oder besser im Oktober 2016 wiederkommen, dann wird die permanente Ausstellung im neuen Gebäude eröffnet sein;  aber ein Forschen in den Beständen wird wohl erst wieder 2018 möglich sein.