Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Ich habe ein Faible für Mustersampler und habe schon so manche Muster-Streifen gestrickt. Vormsi Travelling Stitches oder die Kopie eines estnischen Mustersamplers aus dem Nationalmuseum, ich habe Spaß daran.
Eine gute Möglichkeit, Muster oder Farbkombinationen auszuprobieren oder zu lernen. Ich vertiefe mich dann immer in die Charts, zähle die Maschen, zeichne die Charts oft auch selbst noch einmal um einem Repeat auf die Schliche zu kommen.

Zur Zeit mag ich die Muster aus dem russischen Nordwesten, der Region Arkhangelsk am Weißen Meer und der Autonomen Komi Republik, sehr. Einige habe ich ja beim Nordic Knitting Symposium lernen können und einige Muster finden sich auch in diversen Strickbüchern. Ich stromere durch die Seiten verschiedener Handarbeitsklubs im russischen VKontakte, dem russischen Gegenpol zu Facebook, oder durch die Veröffentlichungen verschiedener Ethnographie-Museen.

Inzwischen habe ich verschiedene sogenannte "Siebener Muster" aus der Region Arkhangelsk und dem Ort Leshukonsk gestrickt. Sie heißen so weil sie fast immer 7 Reihen hoch sind; die Maschenzahl ist durch 6 teilbar und immer wieder kommen Runden mit immer 3 Maschen pro Farbe im Wechsel.

Langer Streifen

Und so sitze ich jetzt schon eine Weile und zeichne mir Strickschriften auf und stricke, probiere die Muster. Und passe anscheinend manchmal nicht wirklich auf. Sonst käme so etwas doch wohl nicht von den Nadeln?

Ich habe 60 Maschen auf den Nadeln und das Muster nimmt 30 Maschen ein. Also stricke ich 2x das Gleiche, es kommt aber was Unterschiedliches raus. Woran liegt es? Hat sich das Muster verselbstständigt?

Ich wundere mich.

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Rückseite