Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

und das ist schade.
Die Shetland WoolWeek, geplant für den September, und als Mütze schon auf vielen Köpfen, wurde gestern abgesagt:

A huge amount of work has already gone into preparing for the event and we had hoped to be launching membership this month and ticket sales in May. We had planned to take a decision on whether or not to go ahead with the event in June but unfortunately the situation has evolved rapidly both here in Shetland and around the world. Having reviewed the situation, the potential impacts on all stages of our preparation and delivery of the event, and the potential impact on all those involved we have taken the difficult decision to cancel.

Eine Absage zu einem späteren Zeitpunkt hätte noch mehr finanzielle Einbußen mit sich gebracht und viele Teilnehmerinnen "von außerhalb" standen unter Druck, endlich die Flüge und Unterkünfte zu buchen.

So steht es auch um das Craft Camp in Estland im Juli. Ich rechne jeden Tag mit einee öffentlichen Absage und aus eingeweihten Kreisen weiß ich bereits, daß das CraftCamp dieses Jahr nicht stattfinden wird. Also muss ich etliche Buchungen stornieren, Pläne über den Haufen werfen, es tut mir in der Seele weh. Und die "Let's Knit in Latgale"-Tour von SENA KLETS im August? Da weiß man noch nicht, obs was wird.

Paul Fürst, Der Doctor Schnabel von Rom (coloured version) / https://commons.wikimedia.org

Das ist alles traurig. Aber lachen musste ich über die Absage der diesjährigen Oberammergauer Passionsspiele.

1633 gelobten die Oberammergauer, alle 10 Jahre ein Passionsspiel abzuhalten, wenn sie von der Pest verschont blieben.
2020 haben sie so wenig Gottvertrauen, daß sie kein neues Gelübde ablegen möchten und damitauf göttlichen Beistand hoffen, nein sie verschieben die Passionsspiele auf 2022.

 Kein Glaube mehr in der Welt. Aber dafür gibt es ja den Tourismus.

Auf den Craft Camp - Workshop "Muhu mitten with eight-pointed star" von Riina Tomberg habe ich mich sehr gefreut. In jedem ihrer Workshops, die ich bisher erlebte, habe ich unglaublich viel Schönes sehen und lernen können (auch wenn ich manchmal einige Zeit brauche bis ich die Techniken wirklich beherrsche). Dieser Workshop war so angekündigt:

In this workshop the participants will learn to knit eight-pointed motif widely used in Muhu traditional textile - called "Muhu mänd". This motif, knitted on the back of a mittens hand, makes these mittens to stand out among knitwear known to us from the 19th century.

Und immer schon hatte ich mich gewundert wie dieses Motiv so "standalone" auf dem Handrücken sitzen kann, denn ich kannte zum Einen die Intarsientechnik nur von wenigen Versuchen und vor Allem nicht in Runden gestrickt.

Selbstverständlich hatte Riina etliche wunderschöne Handschuhe mitgebracht, was ermutigen soll aber auch entmutigen kann ;=)
Aber die Teilnehmerinnen im Workshop waren alle erfahrene Strickerinnen und ich denke, wir genossen alle diesen Tag.

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Das Besondere an der Technik?

Für das Motiv strickt man ja mit zwei Farben. Das bedeutet, daß nach dem Motiv mit der Grundfarbe Weiß weitergestrickt wird bis man wieder am Motiv-Beginn ankommt.

Dann aber ist der Faden der Kontrastfarbe nicht auch am Motiv-Beginn, zumindest nicht in jeder zweiten Runde.
Also strickt man in jeder zweiten Runde nur die weißen Maschen und verzwirnt nach der letzten Motivmasche den weißen und den schwarzen Faden und strickt dann mit linken Maschen und schwarz auf der Rückseite des Gestrickes zurück.
Danach strickt man die restlichen Maschen der Runde in weiß und verzwirnt / twisted wieder die Fäden bevor man die nächste Reihe wieder mit beiden Farben stricken kann.

Bei dieser Technik braucht es keine Fadenbefestigung einige Maschen nach dem Motiv, und wenn man die Spannung richtig hält wird es auch recht sauber.

So sieht meine Arbeit aus:

In Riina's Workshop wechseln sich angeregte Unterhaltung und konzentrierte Stille immer wieder ab und bei jeder Frage gibt sie ermutigende Antworten.

Es ist eine Freude.

© Mathilde Frances Lind (e-mail sassysamovar@gmail.com)

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Diese beiden Damen, Liina Laaneoja und Annika Vaalma, die zusammen das Label EtnoWerk (Latvian Crafted Knitwear) betreiben, hatten auch ihren Spaß, nicht nur nach dem Workshop Kihnu Tip Decorations, sondern garantiert auch während des Workshops!

Es hat ein wenig gedauert bis ich diesen Beitrag verfassen konnte. Ich wollte zwar immer schreiben, aber eine Infektion hat mich geschwächt, und erst jetzt, am Ende der 2. Krankheitswoche, sehe ich mich in der Lage hier weiter zu berichten.

Bei der Auswahl der Workshops für das diesjährige Craft Camp  war mir die Wahl schwergefallen. Selbstverständlich wollte ich beide von Riina Tomberg gehaltenen Workshops belegen, aber nur einer dieser Workshops wurde dann auch tatsächlich gehalten, Muhu Mitten With Eight-Pointed Star. Warum der zweitägige Workshop abgesagt worden war, blieb uns allen ein Rätsel, am "lack of interest" kann es wirklich nicht gelegen haben. So kam ich in den Workshop "Industrial Yarn Making" und hatte zwar jeden Craft-Camp-Tag mit Wolle zu tun, aber zum Stricken kam ich aber nur an einem Tag.

Wie dem auch sei, der erste Workshop hatte "Wolle färben mit Indigo" als Thema und die wunderbare Liis Luhamaa war unsere Lehrerin, Ich hatte schon beim vorigen Craft Camps mitbekommen, wie begeistert die Teilnehmerinnen waren und freute mich auf diesen Tag. Mir war klar, daß ich wohl nie selbst unter die Färberinnen gehen würde, aber ich wollte den ganzen Prozeß von Anfang bis Ende kennenlernen, (wenn auch manche Schritte nur theoretisch, wir mussten nicht unseren eigenen Pisspott füllen und mitbringen..:)

3 verschiedene Wollen dienten als Grundlage: eine naturfarbene Wolle, eine graue Wolle und eine bereits mit Birkenblättern gefärbte helle Wolle - dementsprechend unterschiedlich waren dann auch die Ergebnisse: dunkles Blau, mittleres Blau, tolles Grün -- und diese Farbtöne wurden durch mehrere Färbebäder noch verstärkt.

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Das Auflösen der Pigmente, das Eintauchen der Wolle, alle Arbeitsschritte wurden genau erklärt und vollzogen. Faszinierend zu sehen wie sich das Garn verfärbt!

Das Schwierigste? Do not drip!  Hausfrauen sind es gewohnt beim Kochen immer alles abtropfen zu lassen, damit kein Tropfen der Sauce verloren geht oder die Küche verschmiert wird, aber beim Färben? Jeder Tropfen, der in den Färbetopf zurückgeschüttelt wird, bringt Sauerstoff in die Färbelösung ein und das sollte auf keinen Fall geschehen! Aber bringen Sie das mal gestandenen Hausfrauen bei!

Also? Do not drip!

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Am Ende des Workshops hatten wir alle wunderbares Garn in tollen Blautönen und einen Strang mit richtig dunklem Tannengrün.

Den Stolz kann man uns ansehen!

Ich hoffe ja immer noch, daß ich die Wollgaster WollWoche im Oktober durchführen kann, daß ich die benötigte Förderung dafür zusammenbekomme, aber das soll Sie nicht von der Teilnahme an zwei großartigen Veranstaltungen abhalten:

das CraftCamp in Viljandi / Estland und "Let's Knit in Kurzeme VII" in Liepeja / Lettland. An beiden Veranstaltungen habe ich schon teilgenommen, insgesamt 4x am CraftCamp und dann am ersten KnittingCamp in Kurzeme, veranstaltet von Sena Klets. Für alle diesjährigen Veranstaltungen gibt es noch freie Kapazitäten.

Craft CampDas CraftCamp 2019 der Kulturuniversität Viljandi findet dieses Jahr vom 8. bis 14. Juli zum ersten Mal in VIljandi und nicht mehr in Olustvere statt und unterscheidet sich dadurch etwas von den vorigen Veranstaltungen. Angeregt von den guten Erfahrungen beim Nordic Knitting Symposium letztes Jahr kam bei den Teilnehmerinnen, die schon mehrfach dabei waren, der Wunsch auf, nun einmal in dem netten kleinen Städtchen Viljandi zu lernen. Und die Räumlichkeiten der Kulturakademie eignen sich hervorragend dafür, genau wie das benachbarte Kulturzentrum.
Ein großer Vorteil: jetzt kann man unter verschiedenen Unterkünften wählen und auch abends mal in einem Café sitzen. Ich freue mich darauf!
Bei der Anmeldung trägt man sich auch für die Workshops ein, die zur Wahl stehen: je zwei eintägige und ein zweitägiger Workshop können ausgewählt werden und es gibt zum ersten Mal auch einen viertägigen Workshop: Kanu-Bauen, aber das ist eher nicht mein Ding und ich will das Erarbeitete ja auch im FLuggepäck mit nach Hause nehmen können ;=)
Im Programm ist auch ein eintägiger Ausflug enthalten, insgesamt 4 Regionen werden angeboten, und ein Abschluß-Diner mit Musik in Heimtali.
Bei allen Workshops auf der Webseite ist angegeben, ob sie für Anfänger oder Fortgeschrittene geeignet sind, und diese Empfehlungen sollte man auch ernst nehmen.

Ein solch breitgefächertes Angebot macht die Auswahl schwer: Silberschmuck, Maschinensticken, Stricken, Metallarbeiten, Stickerei, Nähen, Weben, Schmieden, Flechten, Knochenschnitzen, Färben mit Indigo, Spinnen, Klöppeln, aber sehen Sie selbst!

Info:


Knit in KurzemeWas kann ich noch Neues über diese Veranstaltungswoche schreiben? Nicht viel, außer: UNBEDINGT TEILNEHMEN!
Sena Klets veranstaltet dieses Programm jetzt zum 7. Mal. Die Woche im Mai ist ausgebucht, aber warum nicht im September nach Riga und Kurland reisen? Der Frühherbst dort ist wunderschön!
Diese Woche bietet Workshops unterschiedlicher Länge, Besuchen in Handarbeitszentren, Kunsthandwerkerzentren und Museen, Präsentationen, Ausflüge... sie beginnt in Riga bei Sena Klets und endet auch in Riga. Ziedite Muse von Sena Klets begleitet die Gruppe, und und und..

Ich nenne jetzt noch ein paar Stichworte um Sie neugierig zu machen und zur Anmeldung zu nötigen: Suiti, Rucava, Perlenstricken, verschiedene Bündchen, das Museum in Liepaja, das Zvanitaj Zentrum in Rucava, Workshops zu doppeltgestrickten Handschuhen, Netzbrioche, unterschiedliche Bündchen, Fingehandschuhe stricken...

DIe Unterrichtssprache ist englisch, und die lettischen Ansprachen, Vorträge etc. werden ins Englische übersetzt.

Hier alles Wichtige aus der Ankündigung von Sena Klets, in englischer Sprache:

From **September 5th to 9th in Liepāja,** Latvia, we invite you to learn the traditional mitten knitting of the Kurzeme region and explore Latvian culture, traditions and crafts.

The Application Form: bei GoogleDocs

Details

General information:

Participation Fee contains:

  • Organizer: National Costume Center, Senā klēts,Sena Klets
  • * Workshop languages: Latvian / English
  • * Total participation fee: 570, – eur / (520,- eur **Early bird price** for applications until March 5th, 2019)
  • * Application deadline: 20th July, 2019
  • The Participation fee includes:
    • Transportation from Rīga to Liepāja and back.
    • Four nights at a 3 to 4 star hotel in Liepāja on a shared Twin room basis ( Single room with supplement payment available)
    • All meals, tea and coffee breaks.
    • Museum visits and a tour around Liepaja and Kuldīga.
    • All necessary yarns and needles for the workshops.

Retreat itinerary

Thursday, September 5th
10:00 Optional introductory meeting at Senā Klēts, Ratslaukums 1, Riga
11:00 Departure from Senā Klēts to Talsi
13:00 Lunch
After lunch Workshop in Talsi craft house: “Knitted Gloves” with masters from Applied Arts Studio “Dzīpars” leader Valda Dedze
17:30 Departure from Talsi to Liepāja Hotel Kolumbs
20:00 Dinner at the Hotel Kolumbs restaurant. Welcome evening

Friday, September 6th
9:00 Walk to Kungu Street Creative Quarter from hotel Kolumbs
An exhibition and lecture about Kurzeme mittens with Applied Arts Studio “Kursa” leader Ilma Rubene
Workshop: “The knitting of braids and fir needles.” Master Rita Pogoska
13:30 Lunch
A visit to Art and Craft Center “Dārza iela”
Workshop: Double knitted mittens, master Aiva Dzenīte.
Workshop: The knitting of “Čiekuriņi”, master Milda Dīriņa
19:00 Dinner with the folk music group “Atštaukas”

Saturday, September 7th
9.00 Tour around Liepaja and trip to Rucava.
Visit Ethnographic living history house “Zvanītāji’’. Rucava region traditions with Sandra Aigare.
Workshop: “Traditional Rucava notched or picot cuff edges” Masters: Aleksandra Maksakova, Rasma Kleina, Dace Liparte
13:30 Lunch
Workshop: “Colorwork (4 to 5 colors) Mittens and Honeycomb Brioche mittens”
17:30 Departure back to Liepāja
18:30 Dinner at the Hotel Kolumbs restaurant

Sunday, September 8th
9:30 Walk to Liepāja Museum from hotel Kolumbs
Ethnographic (Traditional Craft) Exhibition visit in Museum
Workshop: “Variations of Mitten Cuffs” with master Maruta Eistere
13:30 Lunch
14.30 Kurzeme Region National Costume Information Center visit and presentation of book “Suiti patterned socks” by author Lia Mona Ģibiete.
Workshop: “Beaded Mittens” with master Solvita Zarupska
18.00 Walk tour around Liepāja or free time
19:00 Dinner Promenade Hotel, Restaurant “Piano”

Monday, September 9th
9:00 Departure from Liepāja to Riga
Stop in medieval town Kuldīga, tentatively listed by Unesco World Heritage Centre.
11.00 Workshop with Applied Arts Studio “Čaupas” leader Jolanta Mediņa.
Walk tour around Kuldīga.
14:00 Lunch in “Jēkaba sēta”
Arriving in Riga around 17:00

We welcome everyone, including spouses!
Recommended knowledge for participants at least on intermediate level.
Spouses will have discounted participation fee and will be able to enjoy all the cultural experience!

Recommended books:
Lizbeth Upits. Latvian Mittens.
Maruta Grasmane. Mittens of Latvia. ( Handschuhe aus Lettland / Latviske Vottar / ラトビアのミトン / LES MOUFLES de la LETTONIE / LÄTI KINDAD)

For any questions please email cimdi@senaklets.lv

Also: Unbedingt anmelden!

Eine Reise ist zu Ende, oder war es ein Traum? Drei Wochen scheinen ewig zu dauern und doch enden sie viel zu schnell.
Der letzte Workshop geht zu Ende, am Freitagabend das Abschiedsdiner (diesmal mit Urkunden für Stammgäste und Craft-Botschafter), am Samstag ein schnelles Kofferpacken, den heruntergefallenen FIngerring unter dem Bett vorgeholt, die in den Workshops gestalteten  Arbeiten bei der Schluss-Präsentation ins rechte Licht gerückt, dann gab es die Diplome / Teilnahmebestätigungen und schon war alles vorbei - mit dem Bus nach Tallinn.

Der letzte Abend geriet dann noch sehr lecker, wir  (Claudia, Sue, Charlotte, Sim und ich) trafen uns zum Abschiedsessen im armenischen Restaurant SEWAN am Fährhafen in Tallinn, und am Sonntag flog ich dann heim.

Um das Urlaubsgefühl zu verlängern, gönnte mir Heinz, der mich in Berlin abholte, eine Fahrt durch Brandenburg und ein sommerliches Ausruhen am See in Fürstenberg an der Havel, das Restaurant am Yachthafen ist sehr zu empfehlen!

Aber so ganz war doch noch nicht alles vorbei: Uschi fuhr auf der Heimfahrt vom Craft Camp noch  in Riga bei Sena Klets vorbei und gab dort meine Geschenke für Maruta Grasmane ab und sie kam am montagabend bei uns in Gribow vorbei. Ein langer schöner Abend auf der Terrasse war der schöne Ausklang.

und im Herbst gehts dann noch weiter!
Aber der chronologischen Reihenfolge nach:

viel habe ich vor:

In 4 Wochen fliege ich nach Riga, feiere das Johannisfest mit Freunden, dann gehts mit dem Bus nach  Viljandi in Estland.
Denn ich habe mich für das Nordic Knitting Symposium 2018 angemeldet und freue mich auf die Möglichkeit, mein Wissen zu erweitern oder zu vertiefen, liebe Menschen wiederzutreffen oder neu kennenzulernen.

Ganz besonders freue ich mich auf die Workshops zum Stricken in Russland, denn davon weiß ich noch viel zu wenig!

Ich bin gespannt auf die Referentinnen aus Arkhangelsk, der Stadt am Weißen Meer, wo ich schon oft war. Zu der Zeit habe ich mich aber mehr für die Holzarchitektur interessiert und für das JazzFestival, das unser lieber, leider verstorbener Freund Vladimir Resitzky immer gegen alle Widerstände ausrichtete. Das waren andere Zeiten.

Nach dem Symposium brechen wir auf in ein neues Abenteuer. Eine Woche auf der estnischen Insel Ruhnu! Mit Museumsführung und Strick-Workshop. Die Wolle dazu bringen wir aus Viljandi mit, denn auf der Insel gibt es keine so feine Wolle, das aktuell heimische Garn ist dicker, mehr was für Pullover. Da es aber beim Symposium in Viljandi auch wieder eine "Markt" gibt, konnte ich bei HEA Wolle ausreichend Garn vorbestellen für uns.

Und nach der geruhsamen Woche auf der Insel? Craft Camp 2018! Zum vierten Mal nehme ich daran teil, habe wieder Unterricht bei meiner verehrten Lehrerin Riina Tomberg und stürze mich wieder aufs Bändchenweben, das fasziniert mich.
Ein Tag in Tallinn (Karnaluks auf dem Weg zum Flughafen!) rundet dieses dreiwöchige Abenteuer ab.

Ende August setze ich dann mein Studium der lettischen Sprache an der Universität Greifswald fort, nocheinmal 2 Wochen intensivster Unterricht. Bis dahin muss ich noch einmal alle Lektionen des ersten Kurses durcharbeiten.

Zur Entspannung, und um das babylonische Sprachengewirr zu verdichten, geht es im September nach Dänemark zum Strikkefestival auf der Insel Fanø; das wird sicherlich ein wolliges Gewimmel, und das in einem Land, das ich,  obwohl so nah, eigentlich nicht kenne.

Ich habe nur einmal vor fast 30 Jahren eine Tour durch dänische Kunstmuseen unternommen.

Brueghel-tower-of-babel.jpg
Der Turmbau zu Babel, Pieter Brueghel der Ältere

Ich erinnere mich gerne an die Stadt Ribe, denn dort spielte eines meiner liebsten Kinderbücher, Bibi von Karin Michaelis. Die Bücher sind auch eine Fundgrube für uns Strickerinnen, denn es enthält über 100 reizvolle  Illustrationen). Allein schon die Mütze auf dem Titelbild einer alten Ausgabe verspricht viel.

Auch die Museen in der Stadt sind besuchenswert, seien es die Gemälde der Skagenmaler, die Nalbinding-Exponate oder das großartige Wikingermuseum... wir werden sicherlich noch eine Tag in Ribe anhängen...

Dann steht noch eine Reise nach Riga im Kalender:

Im November feiert Lettland den hundertsten Jahrestag der Republikgründung und Sena Klets plant etwas Besonders:

Cimdotā Latvija!

Auf dem großen Platz am Daugava-Ufer werden viele Menschen zusammenkommen und ihre Handschuhe, als Ausdruck ihrer Freude, tragen. Ich nenne das einen Mitten-Flash-Mob, und da werden Lizzy und ich auf jeden Fall dabei sein. Ein sehr spezieller Entwurf für einen Handschuh, der einem solchen Ereignis würdig ist, ist schon erstellt. (Das kleine Bild oberhalb ist nur ein Beispiel)

Die Reise zum Loch-Ness-Strickfestival habe ich gestrichen, das wäre dann doch zu viel geworden, zuviel für meine Aufnahmefähigkeit und auch zuviel für meinen Geldbeutel. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Nun werde ich doch noch zum Gasthörer an der Uni Greifswald auf meine alten Tage. Schon lange hatte ich mir das vorgenommen... irgendwann studiere ich wieder, aber es fehlte dann der innere Antrieb (oder der Tritt in den Hintern...)

Nun hatte mir Kati Mattutat vom Koeppenhaus erzählt, daß es einen Lettisch-Sprachkurs an der Uni geben wird, am Insittut für Baltitistik, und "soll ich soll ich nicht soll ich"... natürlich soll ich! Meine Freundin Lizzy war schneller und hat sich ganz klammheimlich hinter meinem Rücken angemeldet... da musste ich ja dann auch! Also, es ist beschlossen:

Vom 19. Februar bis 2. März lerne ich Lettisch! Ich freue mich.

Im April / Mai wird es dann einige Veranstaltungen geben, die gerade noch in Form gegossen werden, und bei denen ich mitwirken darf.

Genaueres kann ich noch nicht verraten.

Hat mit dem 100-Jahre-Jubiläum der baltischen Republik zu tun.

Anfang Juni lockt wieder der Gada Tirgus, der Open Air Kunsthandwerkmarkt im Freilichtmuseum in Riga. Ich weiß noch nicht genau ob ich hinfahre, aber eigentlich möchte ich schon...

Ruhnu Museum

Im Juni dann lang erwartet, mit großer Hoffnung, daß ich teilnehmen kann (und ich kann!): Nordic Knitting Symposium 2018 in Viljandi! Vom 24. Juni bis 1. Juli.

Diesjähriges Thema des alljährlichen Symposiums: "Baltic Special" mit dem Schwerpunkt auf den Stricktraditionen Estlands, Lettlands, Lithauens und Nordwest-Russlands. Ich freue mich! 

Nach dem Symposium werde ich eine Woche auf der Insel Ruhnu in der Bucht von Riga verbringen, zusammen mit Strickfreundinnen (Sue, Claudia, Pat, Angharad). Dieses Jahr planen wir keine Rundreise durch Estland mit Stopps mal hier mal da, sondern ruhige Tage, so dass wir die Eindrücke des Symposiums verarbeiten können, das Gelernte nacharbeiten und üben können, und den Sommer genießen. Ruhnu hat eine ganz eigene Strickkultur - nicht so rot-bunt wie Kihnu, sondern weißes Strickwerk mit blauen Akzenten und Travelling Stitches... also wieder etwas zu lernen.

An diese Woche auf der Insel schließt sich dann das 5. Craft Camp der estnischen Kulturuniversität Viljandi an, an dem ich das 4. Mal teilnehme. Ich habe mir wieder den eintägigen Workshop "Tablet Weaving" ausgesucht, denn das hat mir ungeheuren Spaß gemacht im letzten Jahr und ich möchte gerne mehr von dieser Technik kennen und können.

Und natürlich wieder Workshops bei Riina Tomberg, der besten aller Lehrerinnen!

Das ist schon ein ziemlich intensives Programm, das ich mir da für dieses Jahr vorgenommen habe. Aber dabei bleibt es nicht!

Sena Klets hat die Parole Cimdota Latvia! für dieses Jahr ausgegeben. Handschuhe - ein Symbol, welches die Letten (und die Freunde Lettlands!) in Lettland und in der ganzen Welt vereint.

Am 18. November 2018, dem großen Feiertag, wird es einen GloveMob, ein Treffen der Handschuhträger in der Innenstadt Rigas geben, werden die Handschuhe ihre Träger wärmen, und ich weiß schon wer dabei sein wird: Lizzy natürlich und ich!

Das Projekt wird unterstützt von Latvijas Nacionālais kultūras centrs, dem Zentrum für Volkstrachten SENĀ KLĒTSHobbywool und Tīnes.

Tja, und Strickprojekte habe ich natürlich auch!

Den Kihnu-Pullover fertigstellen, einige Musterentwürfe eines lettischen Designers als Charts zeichnen und stricken, an etlichen KnitALongs im Knit Like a Latvian-Forum bei Ravelry und im Klintawolle-Forum teilnehmen ... und was sonst noch meine Aufmerksamkeit oder Begehrlichkeit fesselt.

Wie gesagt und geschrieben, das wird ein großartiges, wolliges Jahr!

Die wirklich letzte Reise dieses Jahr, wenn ich von dem geplanten Aufenthalt in Hamburg kurz vor Weihnachten absehe, geht noch einmal nach Riga.

Ich habe dies als Ferienreise geplant, also Museen besuchen, herumstromern, im Café sitzen, Treffen mit Freunden, auch ein Gang über den Weihnachtsmarkt... und dann konkretisiert sich auf einmal das Programm.

Endlich das Nationale Kunstmuseum besuchen, im Zentrum Ritums die aktuelle Ausstellung "Svetki"  bewundern (gerade mal 10 Schritte von Sena Klets entfernt, an der nächsten Ecke), nach Büchern stöbern, und an einem Tag fahren wir auch nach VIdzeme, nach Cesis, und treffen dort Jana, die gute Seele von Klintawolle.

Das alles dient der Freude und der Vorbereitung einer Veranstaltungsreihe, über die ich noch nichts verlauten lasse.

 

Und noch was:

Die Anmeldung zum Craft Camp 2018 in Olustvere  / Estland ist nun möglich (und empfehlenswert, denn Frühbucher können etwas sparen).

Die Anmeldung geht in 2 Schritten voran, die Links dazu sind etwas versteckt unten auf der "About"-Seite zu finden;

in Step 1 gibt man seine persönlichen Daten ein, mit Step 2 trifft man die Auswahl für Workshops und Ausflug,

Es wird Zeit, den 2018er-Kalender einzuweihen: Der Termin für das 5. Craft Camp, wie immer  veranstaltet von der Kulturakademie Viljandi in Estland, steht fest:

es findet vom 8. bis 14. Juli 2018 wieder in Olustvere statt, und ab dem 1. Dezember kann man buchen!

Aus der Ankündigung:

In the upcoming camp there’s going to be a great variety of techniques and materials - silverwork, woodwork, birch bark, bone, glass, ceramics, dyeing, bronze spirals, tablet weaving, knitting, ribbon plaiting, bobbin lace. The new-comers are leather pouches, Kihnu doll, wool and spinning, weaving, sewing calico jacket, felting and pick-up belt weaving. The complete workshop information will be updated by the end of November.

This time we have 2-day-long workshops in addition to the known 1-day-long workshop format. The evenings will be spent on site with activities. There are three different workshops each participant can attend during the camp, one day is scheduled for a field trip. The options include going to Heimtali-Viljandi, Setomaa, Estonian National Museum in Tartu or Tõstamaa-Pärnu county.

Diese Puppen stammen aus dem Kihnu-Museum, das ich im Sommer besuchen konnte.
Ob ich jetzt zur Puppenmacherin werde?

Das freut mich ganz besonders. Es wird nun auch zweitägige Workshops geben! Ein lang gehegter und geäußerter Wunsch, und wenn ich Glück habe, dann gehört auch der Tablet-Weaving-Workshop dazu.

Neue Themen sind: Ledertaschen, Kihnu-Puppen, Wolle und Spinnen, weben, Baumwolljacke nähen, Filzen, Pick-Up-Weben... ein unerschöpflicher Schatz und immer neue Anregungen!

Für mich wird das fünfte Craft Camp das vierte werden, drei Mal war ich schon dabei. Und immer habe ich Neues gelernt und nie ist es genug.

Die Cultural Academy Viljandi gehört zur Universität von Tartu (früher Dorpat) und gliedert sich auf in vier Abteilungen:

  1. Performing Arts
  2. Culture Education
  3. Music
  4. Estonian Native Crafts

Seit diesem Jahr gehört auch das Centre for Arts in Tartu zur Cultural Academy VIljandi.

Die Fakultät Estonian Native Crafts ist eine weltweit einzigartige Einrichtung, ihre Aufgabe:

The mission of the department is to represent the local and native traditions and values that strengthen the sense of identity. This is done by integrating traditional craft techniques into contemporary functional milieu.

Zwei Studiengänge werden angeboten:

  1. Estonian Native Textile
  2. Estonian Native Construction and Metalwork
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