Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Wer kennt das nicht? Da strickt man für einen lieben Menschen einen Pullover und bevor das Strickstück fertig ist, zerbricht die Beziehung. Das nennt man im englischen Sprachraum "sweater curse"

Nun bin ich (meistens) ein rationaler Mensch und finde viele Erklärungen für solch ein Phänomen:

  • es wird zu langsam gestrickt
  • Beziehungen zerbrechen nun mal eben
  • egal ob man einen Pullover strickt oder ein Bild malt
  • mit dem Stricken soll Zuneigung bewiesen werden, die in Frage steht

tja, in der englischen Wikipedia gibt es einen richtig großen Artikel über dieses angebliche Phänomen. Und dort heißt es auch, daß schon etliche plausible Erklärungen genannt wurden, dieses Phänomen aber noch nicht systematisch untersucht worden sei… Und wenn ich jetzt mal diese Gründe mit meinen o.g. Vermutungen vergleiche, dann lag ich gar nicht so falsch, muß also doch was dran sein an meinem gesunden Menschenverstand.

Dann gibt es noch Ratschläge, um dem Fluch zu entgehen:

  • ist die Beziehung noch frisch, mit kleinen Strickstücken beginnen (Mütze, Socken, Handschuhe)
  • erst nach der Hochzeit mit dem Pulloverstricken beginnen, aber das halte ich in heutigen Zeiten für etwas weltfremd.

Und nein, ich schlage dieses Thema nicht als Dienstagsfrage vor, aber wer mag, kann ja seine Erlebnisse als Kommentar hier schreiben...

Und vielleicht weiß jemand warum dieser unfertige lila Pullover, den eine Kommilitonin in den 70er Jahren auf einer Reise an die Costa Brava (eben nicht fertig) strickte, immer noch in meiner Truhe, ganz zuunterst liegt? Brigitte ist immer noch mit dem Typ verheiratet, für den sie wohl das lila-blaue Monster strickte.. Ich werde das Teil nach fast vierzig Jahren und vielen Umzügen doch wohl mal wegwerfen, glaube nicht daß sie es jemals einfordern wird…