Wer kennt das nicht? Da strickt man für einen lieben Menschen einen Pullover und bevor das Strickstück fertig ist, zerbricht die Beziehung. Das nennt man im englischen Sprachraum "sweater curse"
Nun bin ich (meistens) ein rationaler Mensch und finde viele Erklärungen für solch ein Phänomen:
- es wird zu langsam gestrickt
- Beziehungen zerbrechen nun mal eben
- egal ob man einen Pullover strickt oder ein Bild malt
- mit dem Stricken soll Zuneigung bewiesen werden, die in Frage steht
- …
tja, in der englischen Wikipedia gibt es einen richtig großen Artikel über dieses angebliche Phänomen. Und dort heißt es auch, daß schon etliche plausible Erklärungen genannt wurden, dieses Phänomen aber noch nicht systematisch untersucht worden sei… Und wenn ich jetzt mal diese Gründe mit meinen o.g. Vermutungen vergleiche, dann lag ich gar nicht so falsch, muß also doch was dran sein an meinem gesunden Menschenverstand.
Dann gibt es noch Ratschläge, um dem Fluch zu entgehen:
- ist die Beziehung noch frisch, mit kleinen Strickstücken beginnen (Mütze, Socken, Handschuhe)
- erst nach der Hochzeit mit dem Pulloverstricken beginnen, aber das halte ich in heutigen Zeiten für etwas weltfremd.
Und nein, ich schlage dieses Thema nicht als Dienstagsfrage vor, aber wer mag, kann ja seine Erlebnisse als Kommentar hier schreiben...
Und vielleicht weiß jemand warum dieser unfertige lila Pullover, den eine Kommilitonin in den 70er Jahren auf einer Reise an die Costa Brava (eben nicht fertig) strickte, immer noch in meiner Truhe, ganz zuunterst liegt? Brigitte ist immer noch mit dem Typ verheiratet, für den sie wohl das lila-blaue Monster strickte.. Ich werde das Teil nach fast vierzig Jahren und vielen Umzügen doch wohl mal wegwerfen, glaube nicht daß sie es jemals einfordern wird…
Und wenn die Beziehung das Stricken lernen schon nicht packt?
Hab mein Strickbuch mit DVD mitgebracht (in einer Fernbeiziehung ergeben sich die größsen Freizeitlücken für solch ein Vorhaben nun mal am Wochenende) und irgendwann wollte er den Fernseher doch wieder belegen, um Fußball an der Playstation zu spielen.
Meine Tante hat mir dann in der Zeit nach der Trennung stricken beigebracht, hatte ja auch was therapeutisches und ich war beschäftigt.
Die DVD habe ich nie wieder angerührt. :)
Hihi, du hast mich jetzt grad dran erinnert, es gibt auch in meinem Leben ein Männer-Strickprojekt, wo mir die Wolle wesentlich länger gefiel als der Kerl. Die damit verbundenen unschönen Erinnerungen verblassten leider nie, weshalb das Teil auch aus meinem Leben verschwinden musste. Das Ende hatte aber sicher nix mit meiner Strickerei zu tun.
Sehr amüsant der Wikipedia Eintrag. Dass man dafür sogar, zumindest in Englisch, einen Begriff hat, ist mir neu und ehrlicherweise bin ich darüber verwundert.
Danke für den Lacher am frühen Morgen :-)
LG Alpi
Ich lache und halte noch meinen Bauch fest….. lila blaues Strickmonster….. haha. Das bitte schnellstens entsorgen….!!!
Vor 34 Jahren strickte ich meinem damaligen Freund auf einem Auslandsaufenthalt waehrend einer Fortbildung einen dunkelblauen Pulli mit diversen blauen Intarsien. Der Pulli passt nun nicht mehr….. aber wir sind seit ueber 30 Jahren verheiratet….. und viele Pullis, Socken u.a. sind entstanden- werden heissgeliebt und gerne getragen.
UNFERTIGE Strickstuecke sind etwas für die Mottenkiste- vor allem wenn sie vor langer Zeit unfertig blieben und seelische Verletzungen erzeugten. AB INS NIRWANA…..
Ganz liebe und wohlmeinende Gruesse von Karin.
Ein gutes und friedvolles Neues Jahr!