Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Heute möchte ich ein Video aus der Serie der Estnischen Kunsthandwerks-Gilde vorstellen, in dem Anu Randmaa die berühmte Roosimine - Technik vorstellt, eine Technik, in der der Faden der Kontrastfarbe nicht gestrickt, sondern vor die Maschen auf der Nadel gelegt wird. Aber das kann Anu Randmaa viel besser erklären als ich...

Anu ist hier auf der Wockensolle keine Unbekannte, ich habe schon über einen Workshop, an dem ich während des Nordic Knitting Symposiums 2018 teilnehmen konnte, und auch über den Ausflug nach Töstamaa während des CraftCamps 2019 berichtet. Damals besuchten wir das Handarbeitszentrum / Käsitöökeskus der kleinen Stadt Töstamaa im Kreis Pärnu an der Westküste Estlands.

Letzten Sommer dann kam ich wieder in Töstamaa vorbei und besuchte mit Riina Tomberg den kleinen feinen Handarbeitsladen und habe mir dabei ein wunderschönes Paar Pulswärmer geleistet, die in eben dieser Roosimine-Technik gearbeitet sind.

Anu Randmaa

Anu Randmaa

Anu Randmaa ist die ideenreiche, umtriebige Leiterin des Handarbeits-Zentrums in Töstamaa. Sie hält Workshops, unterrichtet und organisiert. So kam vor 2 Jahren auch eine Keramikwerkstatt ins Zentrum, gefördert von LEADER, dem europäischen Fördertöpf für ländliche Entwicklung.
Anu liegt die Weitergabe der Traditionen sehr am Herzen, besonders die kunstvolle Inlay-Stricktechnik, Roosimine, für die die Region Töstamaa bekannt und berühmt ist. Nun erhielt sie in Anerkennung ihrer Arbeit die Auszeichnung "Volkskulturschaffende des Jahres 2021 der Region Pärnu". Und die hat sie wirklich verdient!

Handschuhe in der Roosimine Technik

Was macht diese Stricktechnik so besonders?

  • die Inlay-Technik, in Runden gestrickt, bei der der Kontrastfaden vor den Maschen der Hauptfarbe liegt
  • die Kombination mit den feinen Schlaufen-Streifen
  • die wunderhübschen Farbkombinationen!

Vielleicht ist dieser kleine Lehr-Film ein Anreiz, es auch einmal zu versuchen? Ich übergebe an Anu.