Auch heute wieder stundenlang kein Netz hier in der Vorpommern-Pampa, das schmeißt alle Zeitpläne über den Haufen und ist einfach nur ärgerlich.
Aber ich wollte ja Schönes berichten und dann fange ich mal damit an.
Ich stellte ja meine Pottmützen vor und dabei ergaben sich viele interessante Gespräche. Die Mütze fand viel Anklang und Begehr, aber die verwendete Wolle oft nicht. Viele meinten, sie kratze zu sehr und das ginge gar nicht. Dagegen kann man aber etwas tun: Einfach das Innenfutter aus einer nichtkratzenden Wolle stricken und dann sollte es gut sein!
Viele Flyer wurden mitgenommen und hier auf der Seite kann man ihn ja auch herunterladen!
Flyer: Pottmütze aus Göhren Download des Flyers mit der Anleitung für die Pottmütze aus Göhren
Auch die Ostseezeitung berichtete über mich und mein Thema, wenn auch mit einigen kleinen Ungenauigkeiten (Museum Stralsund - nicht Greifswald)... aber es tut gut, wenn diese alten Dinge wahrgenommen werden.
Besonders gefreut hat mich die Bekanntschaft mit Frau Hildegund Hergenhan, die mit ihrem Gatten zusammen unermüdlich alte Techniken lehrt und schöne Dinge herstellt, ihre Webseite bandweben.info zeigt das breite Spektrum ihres Schaffens.
Viele der Bänder zeigen ihre Nähe zu den lettischen Bändern, viele Motive sind gleich oder auch die Farbkombinationen. Es gibt aber auch Bänder wie ich sie dort noch nie gesehen hatte: die Hochzeitsbänder zum Beispiel oder die Spruchbänder.
In den Tanzpausen fand sich Gelegenheit miteinander zu plaudern und ich werde auf jeden Fall bei ihr einen Kurs belegen.
Die Musik der Band Saitenspinner war unterhaltsam und tanzbar, Polonaisen, Polkas und auch Caféhaus-Musik im Repertoire, zu dem unermüdlich und fröhlich getanzt wurde.
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Zwei der Teilnehmerinnen waren gerade erstmal neun und zehn Jahre alt und voller Freude und Interesse bei der Sache. Aber sie tanzten nicht nur, sie tundelten auch.
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Was Tundeln ist? Eine uralte Flechttechnik, die schon seit der Eisen- und Bronzezeit im nordeuropäischen Raum zum Einsatz kam. Vier Bänder werden verschränkt und zwar auf sehr spielerische Weise.
Die so geschaffenen Bänder kann man statt eines I-Cords an Stricksachen verwenden, oder als Hutschnur, es gibt viele Einsatzmöglichkeiten,
Herr Hergenhan hatte ein Gestell mitgebracht und die notwendigen Tundeln und er übte bereitwillig mit jedem, der wollte, diese Technik. Ich kann jetzt auch tundeln! Und besitze einen Satz Tundeln - ich bin gespannt was ich damit fertigen werde.
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Wie unschwer zu sehen ist, sind die Schnüre, die ungefähr einem Meter über Armhöhe mit einer Schlaufe an dem Gestell befestigt sind, mit den Tundelhölzern beschwert und dann werfen zwei Tundler sich diese Tundeln überkreuz zu, rechts auf rechts und links auf links, immer abwechselnd. Und so entsteht ein wunderschönes Band!
Das Video zeigt, wie Jasmin Tresp und Josephine Springer unter Anleitung von Herrn Hergenhan sich sehr schnell in die Technik einfinden und lostundeln.
Ein toller Tag war das, eine schöne gelungene Veranstaltung des Heimatverbandes M-V. Danke dafür!
Liebe Connie, hab Dank für die Aufklärung. Dann werde ich das Projekt Mütze in Angriff nehmen. So eben ist mir ein Pullover von den Nadeln gehüpft, da habe ich den “ ruhenden Faden“ verstrickt. Die Gefahr, dass man an den Spannfäden hängen bleibt, ist bei der Mütze sehr gering.:-)
herzlichst, ilonadel
Vielen Dank für deine Berichte und dass du uns mitnimmst auf die Reisen. :-) Das Mützenmuster habe ich mir ausgedruckt. Bevor ich beginne, frage ich: Wie hast du zweifarbig gestrickt? Lässt du den -vorn unsichtbaren- Faden hinten gespannt oder wird er eingestrickt? Und wie war es im Original zu sehen?
Gute Begnungen in Rangwitz. Leider kann ich nicht dabeisein.
herzlichst, ilonadel
Ilona, so sieht die mehrfarbig gestrickte Pottmütze aus Stralsund im Innern aus:
Man sieht das Innenfutter (der graue Bereich) und oben die Fäden in verschiedenen Farben, die auf der Innenseite mitgeführt werden.
Hallo Ilona,
die Mütze wird ganz klassisch zweifarbig gestrickt, das bedeutet daß man zwei Fäden in der Hand hat und abwechselnd mit einem oder dem anderen Faden strickt – ganz normales Stricken, wird ja oft „Jacquard-Stricken“ genannt
Ich habe jetzt kein Foto von der Innenseite, aber die Innenseite der Stralsunder Mütze, die ich in der Hand hatte, und sicherlich auch die Göhrener Mützen-Innenseite sehen aus wie alle anderen so gestrickten Stricksachen – quasi ein Negativbild der Vorderseite ;=)
Du hast sicherlich schon so gestrickt, es ist wirklich nichts besonderes dabei.
Denn man tau,
Connie