Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Ich kann diesen Sommer zwar nicht nach Estland fahren, aber ganz ohne Estland geht es nicht.
Da kommt eine Postkarte angeflattert mit dem Gruß "Liebe Frau Wockensolle"....

Rosaalie Karjam aka Kihnu Roosi

Eine Postkarte von der Insel Kihnu, die Vertrautes zeigt: zwei Frauen aus Kihnu, die sich beim Stricken unterhalten, eine davon ist Rosaalie Karjam, auch als Kihnu Roosi bekannt.
Ja, diese Szene ist mir nicht fremd und ich kann sogar sagen, daß dieses Bild im Kihnu Museum aufgenommen worden ist. Ein Ort, den ich sehr mag.
Der Kartengruß kam von zwei Damen, die ich bei einem Vortrag im letzten Winter kennengelernt habe. Und die jetzt eine schöne Reise durch Lettland und Estland unternahmen.
Danke!

Ein schönes Beispiel dafür, daß meine Begeisterung für die baltischen Länder, die Menschen dort und die Traditionen dort, ein Echo findet.

Eine ganz besondere Art, die eigenen Traditionen zu pflegen und wunderschön zu stricken, hat der "Kudujate Koopiaklubi" gefunden: Anu Pink hatte eingeladen, ein oder mehrere Paare der wunderbaren Muhu-Strümpfe zu stricken und viele Frauen meldeten sich für die Teilnahme an diesem Knit-A-Long an. Das Unternehmen nennt sich "Kudujate's Copy Club", Strickerinnen die entweder alte Vorlagen kopieren / nachstricken oder nach den überkommenen Regeln mit neuen Ideen und Mustern stricken.

Das Ergebnis: 84 strahlende, farbenfrohe Strumpfpaare, die in einer eigenwilligen und fröhlichen Weise im Estnischen Nationalmuseum in Tartu präsentiert werden. Die Ausstellung und der Katalog wurden von Anu's Verlag "Saara Publishing"  erarbeitet. Ein Fest für die Augen und ein Juckreiz für die Finger!
Mehr Infos zu der Ausstellung gibt es beim Estnischen Nationalmuseum und eine bezaubernde Bildstrecke bei FaceBook.

Der Katalog kann bei Saara.ee bestellt werden, ist aber im englischsprachigen Webshop nicht zu finden. Macht aber nichts, denn wenn man diese Seite im Chrome-Browser öffnet, kann man sich alles übersetzen lassen.
Zu den 12,80€, die der Katalog kostet, kommen noch die recht happischen estnischen Postgebühren hinzu, es lohnt sich also eine Sammelbestellung aufzugeben, dann wirds preiswerter.

Die Ausstellung wird bis zum 31. Dezember 2021 gezeigt, wir haben also eine Chance!