Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Sucht man etwas, dann findet man auch etwas. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Ich möchte ja so gerne etwas über die Polnische Stricktraditionen herausfinden, und das ist so zäh, bis jetzt habe ich noch keinen Erfolg zu vermelden, habe aber einige Meinungen dazu gehört, daß es eben keine polnische Stricktradition gäbe... Auch wenn es keine großartigen Trachten geben mag, ich kann mir nicht vorstellen daß nie gestrickt oder gehäkelt wurde, Schafe oder Ziegen wurden doch überall als Haustiere gehalten. Ich halte weiter die Augen offen.

Tja, und da sitze ich auf der Couch und zappe durch die Sender, will schon NDR3 wegzappen, weil DAS! meiner Meinung nach den Seichtigkeits-Rekord aller Vorabend-Dritte-Programme-Sendungen hält; eine Sendung, in der Eitle B- oder C-Promis sich mit zickigen Moderatorinnen unterhalten müssen und diesmal sitzt ein schnellsprechender junger Mann auf dem Sofa und läßt seine Tattoos blitzen... redet und redet und holt dann tatsächlich eine eigenartige Strickmütze hervor...

Dr. Florian Huber ist Unterwasser-Archäologe und Forschungstaucher und hat diese Mütze geborgen. Sie sei in einem polnischen Segelschiff gefunden worden, das vor 200 Jahren untergegangen ist. Und er habe sie nachstricken lassen.

Ich hätte wetten können, daß der Moderatorin nichts einfällt außer "myBoshi" und die Wette hätte ich glatt gewonnen!

Ist das wirklich eine polnische Mütze? Oder hat sie der Seemann irgendwo getauscht, erstanden, mitgenommen? Ob diese Mütze segeltauglich ist, den Wind nicht durchläßt und auch nicht davonfliegt?
Fragen bleiben offen.

Hier noch der Link zur Webseite von Dr. Florian Huber: http://florian-huber.info

Ich gehe jetzt erst einmal wieder auf Reisen. Und nehme eine Mütze mit, denn in Riga und in VIljandi ist es kalt.