Und wie das in Lettland immer so ist, die Erwartungen werden immer noch um ein Vielfaches übertroffen!
Natürlich hatte ich Pläne. Ich wollte die Strick-Freundinnen wieder treffen, SENA KLETS besuchen, und die Wollfabrik in Pace bei Dundaga besichtigen oder endlich nach Alsunga fahren können, und was wurde daraus? Aus der Frage nach Möglichkeiten, geäußert mit einem UND, machten die Freunde ein UND und so begann nach dem ersten Tag im verregneten Riga ein wunderbare 2tägige Reise durch Kurzeme / Kurland,
Der Pfannkuchen-Laden "Willems" hat dichtgemacht, XXL Pelmeni ebenfalls, und `Cafés ohne großen Bordstein vor der Tür sind ebenfalls geschlossen, denn Innengastronomie ist nur für Geimpfte oder Genesene erlaubt.
Regenschauer und geschloossene Geschäfte, das stimmt traurig
Nach einem Essen im Spelmannskrog besichtigten wir den Ort, erwiesen der großen Brosche der Suiti unsere Referenz und besuchten zuerst die Werkstatt der Weberin Maretta. Das war ein Glückstreffer!
Sie webt wunderbare Stoffe, für die Röcke, die großen Woll-Umhänge, und sie hat einen ganzen Kofferstapel voller wundebarer Dinge: Bänder, Gürtel, Handschuhe, Mauci..
wie immer: für eine größere Darstellung auf ein Bild klicken!
Ich konnte nicht widerstehen und leistete mir zwei Paar wunderhübsche Mauci, Pulswärmer, in den Farben der Suiiti, und später erst erfuhr ich, daß sie von Dace Nastevica, der Autorin des lettischen Buches über die Pulswärmer, gestrickt waren. Das macht sie noch wertvoller!
Tja, und dann ging es im Schloss von Alsunga weiter, wir hatten erfahren, daß es eine Vorstellung für eine Reisegruppe geben werde, der wir uns dann auch erfolgreich anschlossen. Zwei Frauen und zwei Männer in den schönen Trachten, sie sangen, spielten auf dem Dudelsack, gaben Scherzlieder zum Besten und eine der Damen tanzte dann mit Ansis eine Runde. Er meisterte diese Herausforderung mit Bravour!
Alles das werde ich noch genauer beschreiben, dieser Beitrag kann nur einen kleinen Überblick geben,
Tagesziel war dann die Burg von Dundaga, einst Sitz der baltischen Adelsfamilie von der Osten-Sacken; heute sind in ihren Mauern die Ortsverwaltung, die Tourismus-Information, das Museum, Festräume und eine Herberge untergebracht. Und so kam es, daß Maruta und Ansis sich das "Baron-Zimmer" teilten, während Claudia und ich uns im Apartment der Grünen Jungfrau (mit ihr nahm es ein schlimmes Ende!) gruselten.
Ein wunderbarer Morgen erwartete uns, herrlich frische Luft und der Blick in einen Park auf einen Teich, auf Blumenbeete und Spazierwege, Sonnenschein und Morgenfreude!
Nun waren wir auf die Wollfabrik "Paces Vilnafabrika", 5km von Dundaga entfernt, gespannt. Dort wird ja eine fabelhafte Wolle hergestellt, von der viele schwärmen, die ich aber noch nie in großer Vielfalt kennengelernt habe,
Ich wusste, daß die Wolle auf uralten Maschinen produziert wird, sie wird gewaschen und oft recht locker gesponnen und geradezu ein Markenzeichen sind die vielen Garne mit unendlich vielen Farbverläufen, die die lettischen Strickerinnen so lieben. Ich hatte mir fest vorgenommen, standhaft zu bleiben und nicht zuviel Garn zu kaufen und so kamen auch gerade mal 1200g auf die Waage.
Nach dem "Bad in der Wolle" bestaunten wir noch das steinerne Krokodil, ein Denkmal für den berühmtesten Sohn Dundagas, Crocodile Dundee, besichtigten das Museum, suchten eine Heilquelle auf, grüßten auf der Fahrt zurück Richtung Riga 4 Störche auf einem Hausdach, genossen leckeres Brot aus einem alten Suitii-Backofen und legten noch einen Zwischenstopp in Talsi, der Stadt auf den Hügeln, ein. Das dortige "Craft Center" hatte ich schon bei meiner ersten lettischen Strickreise besucht, es ist immer schön wiederzukommen,
Ja, und dann endete der Ausflug bei Kaffee und Kuchen in Marutas Haus am Meer, noch eine kurze Schnupperfahrt durch das Seebad Jurmala und wir waren wieder in Riga
Erschöpft von all den vielen Eindrücken, der Größherzigkeit und LIebenswürdigkeit, der Schönheit der Landschaft - und vor allem: dankbar!
PS
Im nächsten Beitrag berichte ich dann von dem Strumpfworkshop in Dobele / Zemgale, und dem Gedenktag für Jette Urzane in Dzerbene / Vidzeme...
I’m so very happy for you that you got to travel! Sounds like a wonderful trip, I look forward to your next post about it. How could you limit yourself in yarn buying at the mill?!?! You’ve given me the travel bug, I look forward to traveling again, pretty much anywhere.