Flachsblüte

Endlich scheint die Sonne auch hier im Norden, der Riesenmohn vor dem Haus setzt grosse rote Farbtupfer, die Katzen räkeln sich im Garten und ich höre Radio, während ich mich wieder einmal an Webseiten-Projekten versuche.
Meistens höre ich dabei Radio, den Sender NDR Kultur, heute nur mit halben Ohr, denn immer wieder feiern die Moderatoren den "Sieg der Ukraine" beim "European Song Contest" und das ist mir einfach zu blöd.

Ich habe den Hype um diese Zombie-Veranstaltung nie verstanden und diesmal wurden die Sieger eindeutig aus politischen Gründen gekürt. Eine Entscheidung, die noch mehr an dieser Veranstaltung zweifeln läßt.

Aber plötzlich dringt ein Wort in mein halbes Ohr, das mich aufhorchen läßt... Stricken....  Philipps Playlist vom heutigen Sonntag steht unter diesem Thema.

Hat der NDR das Stricken nun auch als Kulturtechnik anerkannt?

Und tatsächlich: Die Sendung beginnt rhytmisch - "2 links 2 rechts 2 links 2 rechts" spricht der Moderator ins Mikrophon, und gibt dann auch gleich zu daß er "eigentlich gar nicht stricken kann".
Nun denn, der Wunsch nach diesem Thema kam aus der Zuhörerschaft,und das scheint eine ganz besondere Zuhörerschaft zu sein: alle haben nur Vornamen, duzen den Moderator und listen ihre Lieblingsbeschäftigungen auf: "Stricken, Puzzeln, Mandala malen"... Nun ja.

Ich höre zu und warte auf das Standard-Klischee und der Moderator gibt Allerlei vom Hörensagen von sich... aber die Oma jedenfalls wird nicht bemüht, und dann wählt er diese Stücke aus:
Antonin Dvorak - "Walzer A-Dur" + Stephane Grappelli - "There'll Never Be Another You" + Paul McCartney - "Baby's Request" + Johannes Brahms - "Ballade op. 10 Nr. 2" + Maurice Ravel - "Menuet Antique"

Hören Sie sichs selber an!

Philipps Playlist - Musik zum Stricken

Per Klick kommt man dann zu dieser Playlist

Da lasse ich doch lieber wieder die zwei Damen Kay Gardiner und Ann Shayne singen, die beiden kokettieren nicht damit daß sie nicht stricken können, nein sie wissen ganz genau für wen sie stricken:

Pardon Me (I Didn't Knit That for You)

Aber hier trotzdem noch der Link zu dem Podcast bei NDR Kultur, den darf man sich sogar herunterladen..

Aber ein Schmankerl habe ich noch:

Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten findet im Wendland das größte selbstorganisierte Kulturfestival Norddeutschlands statt: die Kulturelle Landpartie. VIele Veranstaltungen an vielen Wunderpunkten und einer der Wunderpunkte ist Mützingen.

Und dort lädt Martina Meyer am 29. Mai zu einem Workshop ein: Wir stricken uns eine Wendlandsonne-Atomwiderstands-Mütze. Und wer  gibt den Workshop? Wer strickt denn immer Mützen? Na ich!
Ich kenne Martina von Facebook und sie hat mich dazu gebracht, eine Mütze zu entwerfen, die ganz besonders zum Wendland paßt, die das Symbold er Anti-Atom-Gegner aus der Gegend dort zeigt und die mit lokaler ungefärbter Wolle gestrickt wird.

Der Entwurf ist fertig, die erste Entwurfsmütze auch, die "finale" Mütze wird gerade fertig, dann stelle ich die Anleitung dazu noch fertig und dann gehts auch bald los!

Der Link zur Veranstaltung: DIe kulturelle Landpartie / Mützingen

Wir stricken eine Wendland-Mütze

Wir stricken eine Wendland-Mütze

Am 16. Oktober fand die Mitgliederversammlung des Heimatverbandes M-V statt, öffentlich, für Mitglieder und Interessierte. Der NDR war mit einem Radio- und einem TV-Team vor Ort und Claudia Krischer (www.wollwaerts.eu), meine langjährige Strickfreundin und Mitreisende, und ich wurden zu einem Interview gebeten. Zu meiner Freude wurde es von Dagmar Amm  geführt, die ich schon bei CraftCamps in Estland kennengelernt hatte und von der ich wußte, daß sie im Spinnkreis Retschow sehr aktiv dabei ist. Und dann fragte sie uns, welche Ideen, Vorhaben und Projekte wir beide, woll- und strickvernarrt, mit dem Heimatverband MV im Sinn haben. Das können Sie rechts als kleinen Mitschnitt hören, aber warum meine Stimme so kratzig daher kommt, das weiß ich auch nicht.

Inlay Roositud

Aber ganz wichtig: Ich kann den nächsten Workshop mit Riina Tomberg zum Thema "Estnische Stricktechniken" ankündigen!

Am 26. November wird eine Veranstaltung des Heimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern, ein Kick-Off-Meeting für einen geplanten Arbeitskreis "Textil in Mecklenburg-Vorpommern"
stattfinden und Riina Tomberg wird dabei über die Förderung und Pflege der traditionellen Handarbeitstechniken in Estland referieren. Und beim Workshop in Greifswald hatte Riina vorgeschlagen, dann doch noch einen zweiten Workshop "anzuhängen".

Und das tun wir jetzt!

Der nächste Workshop also wird am Sonnabend, den 27.11., und Sonntag, den 28.11. im Postel in Wolgast statfinden. Und diesmal liegt der Themenschwerpunkt auf den "modernen Bündchen der Kihnu-Handschuhe" und auf  Inlay-Technik (Roositud) und den feinen Schlaufen / Fringes aus der estnischen Region Töstamaa.

Wir haben schon einige private Strickwochenenden im Postel verbracht und immer hat uns die ganz besondere Athmosphäre dort begeistert:
das Team vom Postel umsorgt uns freundlich und hilfsbereit, im großen Raum im "Knotenort" finden wir viel Platz für den Workshop,
zur Entspannung gibt es verschiedenen Sitzgruppen und einen offenen Küchen / - Pausenraum, das Frühstücksbüffet ist liebevoll angerichtet, vielseitig und lecker und jedes der Gästezimmer hat seinen ganz eigenen Charme!

Ach ja, seit unseren ersten Freundestreffen dort planen wir die Umbenennung der kleinen Stadt Wolgast in Wollgast!

Workshop "Estnische Stricktechniken II" mit Riina Tomberg

Termin: 27. und 28. November im Postel in Wolgast, Breite Str. 26, 17438 Wolgast

Melden Sie sich bitte für die Teilnahme beim Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern an und geben Sie bitte auch Ihre Adresse an!
eMail: geschaeftsstelle( at )heimatverband-mv.de
Telefon: 0385-5777 3711
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Teilnahmegebühr: 80,00€, diese können Sie beim Workshop vor Ort in bar bezahlen
Einen Rabatt können Sie beim Heimatverband erfragen.

Ganz besonders freue ich mich, daß es im Postel auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt:
das Einzelzimmer mit Frühstück kommt auf 50,50€ / Tag und das Doppelzimmer mit 2 Frühstücken dann auch 76,00€ / Tag.

Wolgast ist eine hübsche kleine Stadt am Peenestrom, gegenüber der Insel Usedom. Sie ist gut erreichbar mit dem Wagen (das Postel hat einen eigenen Parkplatz), oder mit der Bahn (aus Richtung Greifswald oder Berlin bis Züssow, dann umsteigen in die Ostseebäderbahn bis Wolgast-Hafen, und dann noch 200m zu Fuss).
Für diesen Workshop sind, wie beim ersten Workshop ja auch schon, eine vorherige Anmeldung und Kenntnisse im Stricken mit mehreren Farben (Jaquard) und Erfahrung mit dem Stricken mit dünnen Nadeln Voraussetzung.
Bitte bringen Sie die Stricknadeln und die Wolle vom letzten Workshop wieder mit!

Wir halten uns an die dann geltenden Corona-Regeln des Kreises Vorpommern-Greifswald, eine Information über die aktuellen Regelungen erhalten die Teilnehmer "kurz vor Start" nocheinmal per Mail.
Generell gilt: Genesene und/oder Geimpfte können sicher teilnehmen, ein Sicherheitsabstand kann in dem großen Raum auf jeden Fall eingehalten werden.

Der Veranstaltungsort: Das Postel, das Posthotel an der Ostsee

Wir haben einige Räume vor-reserviert, bitte wenden Sie sich zur Buchung direkt an das Postel:
☎ 03836 237 43 83 oder ✉️ : info(at)post-aus-wolgast.de

Immer mit dem Codewort "Strickworkshop" ;=)

Postel, das Posthotel an der Ostsee

Breite Str. 26, 17438 Wolgast, Deutschland

info@post-aus-wolgast.de

+49 3836 237 43 83

Das wird bestimmt wieder ein ganz besonderer Workshop, ich freue mich darauf!

Der zweitägige Workshop mit Riina Tomberg in Greifswald ist schon wieder vorbei, und ich fühle mich sooooo zufrieden und beglückt.
Ich habe die Tage organisiert, Riina in Berlin am Flughafen abgeholt und gestern auch wieder zum Flughafen gebracht. Sie ist gut in Tallinn angekommen und jetzt ruhe ich mich aus. Voller Freude.

Ich freue mich

  • daß die Veranstaltung möglich war, mit allen Pandemie-Vorsichtigkeiten
  • daß Riina Tomberg aus Tallinn kommen konnte
  • daß das Thema "Estnische Stricktechniken - mit Fokus auf die Muster der Insel Kihnu" soviel Interesse weckte
  • daß so tolle Teilnehmerinnen zusammen kamen, und nicht nur aus MV, sondern auch aus den Niederlanden und Bayern
  • daß sich wieder einmal gezeigt hat, wie schön und wohltuend es ist, wenn Frauen gemeinsam lernen, sich austauschen und fröhlich sind!
  • daß der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern diese Veranstaltung ermöglicht und unterstützt hat
  • daß unser erster Workshop im Initiativenhaus STRAZE in Greifswald so prima funktioniert hat
  • daß wir weitermachen!

Wir planen nun einen Folgeworskshop, der auf diesem Workshop aufbaut. Und die wunderbare Riina auch wieder kommen wird!

Verschiedene Maschenanschläge, die ganz speziellen "Kihnu Vits" (Borten), Muster und Maschen wurden geübt und am zweiten Tag erarbeiteten sich die Teilnehmer entweder ein eigenes Muster oder suchten sich ein Muster aus den vielen Vorlagen aus. Da kamen schöne Ergebnisse zusammen!

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Hausordnung

Und selbstverständlich habe ich mich in meiner Unterkunft an die Hausordnung gehalten...  ;=)

Endlich kann ich einen lange geplanten Workshop ankündigen, der mir sehr am Herzen liegt:
4. und 5. Oktober 21: Estnisches Stricken – Überblick und Techniken mit Schwerpunkt auf verschiedene Muster der Insel Kihnu!

Der Heimatverband M-V veranstaltet am 2. Oktober 2021 eine Tagung zum Themenkomplex "Tracht oder Mode / Entdecken und Wiederbelebung der eigenen Trachten" mit dem Titel "Wie machen es die Anderen - Beispiel Estland: Baltischer Nachbar" in Mestlin. Referentin wird Riina Tomberg sein, Ethnographin, Dozentin für traditionelle Handarbeitstechniken an der Kulturakademie in Viljandi (Estland), Modedesignerin und Buchautorin.
Am darauffolgenden Montag und Dienstag schließt sich dann ein zweitägiger Strick-Workshop in Greifswald an!

Die Abstimmung und Planung hat etliche Zeit gedauert, deshalb kommt die Ankündigung recht kurzfristig.

Hamdschuhmuster aus Kihnu
Datum: 04.10.21 und 05.10.21, 9:30 - 17:00 Uhr
Ort: die STRAZE, Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V., Stralsunderstraße 10/11, 17489 Greifswald
Referentin: Riina Tomberg
Voraussetzung: gute Strickkenntnisse (Stricken in der Runde, mit mehren Farben)
Teilnahmegebühr: 80,00€ (einen evtl. Nachlaß bitte beim Heimatverband erfragen)
Anmeldung: per Mail an geschaeftsstelle@heimatverband-mv.de
Schon mal ein paar Infos:
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb ist eine vorherige Anmeldung (siehe Infofenster rechts) unbedingt notwendig.

Voraussetzung für die Teilnahme sind gute Strick-Kenntnisse (stricken in der Runde, mit mehreren Farben und mit dünnen Nadeln).
Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie diese Kenntnisse haben und ob Sie eher fest oder locker stricken.

Ein Nadelspiel (Stärke 2), Wolle und Musterpapier für Ihre Entwürfe werden gestellt, weitere Nadelspiele in den Grössen von 1.5mm, 1.75mm und 2.25mm können erworben werden.

In diesem Workshop erhalten einen Einblick in die Landeskunde und erlernen die vielfältigen Strick-Techniken Estlands, vor allem die Muster der Insel Kihnu:
"Kihnu vits", "Pakud" und "Täpid" - Borten-Muster, die, gemeinsam mit einfachen Lochmustern, charakteristisch für die wunderschönen Handschuhe von der Insel Kihnu sind.

Und Sie werden ihre eigenen Bündchenkombinationen zeichnen und stricken! (Bringen Sie deshalb bitte Farbstifte mit!)

Stralsunder Str. 10, 17489 Greifswald, Deutschland

Riina Tomberg wird historische Handschuhe aus ihrer Sammlung  mitbringen, dazu zeigen wir weitere Strickstücke von verschiedenen Strickerinnen, die wichtigsten Bücher zum Thema liegen zum Durchblättern bereit und ein kurzer Film über die Frauen der Insel Kihnu wird gezeigt. Zudem haben wir Musik aus Estland parat, für die Pausen oder auch als Untermalung beim Stricken!

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Die Veranstaltung wird gefördert mit Mitteln der Kulturförderung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV sowie dem Vorpommern Fonds.

Danke!

Nach der zweitägigen Rundreise ging es am Freitag gleich weiter. In Dobele, in der Region Zemgale (Semgallen), war ein zweitägiger Workshop zum Thema "Ethnographische Strümpfe der Region Zemgale und moderne Socken" angekündigt und wir waren dazu eingeladen. Für diesen Workshop hatte ich mich ja auch richtig ins Zeug gelegt und nach einer Abbildung in einem lettischen  Trachtenbúch ein Paar schwarze Socken gestrickt.

Wir waren davon ausgegangen, dass das Thema "Ethnographische Socken" am ersten Tag und der zweite Schwerpunkt, zeitgenössische Strümpfe, am zweiten Tag des Workshops stattfinden würde. Aber bereits nach der Mittagspause wurden neue und bizarre Konstruktionsmöglichkeiten vorgestellt.
Aber der Reihe nach,,,

 

ein wunderschöner Strumpf aus Dobele

Nach der Vorstellungsrunde (ich schätze, wir waren 20 Teilnehmerinnen), zeigte die Kursleiterin einige Prachtexemplare und benannte deren Eigenheiten, und stellte uns dann eine Aufgabe, die wir bewältigen sollten.

Die bekanntesten Muster aus Zemgallen  sind die Rosetten auf schwarzem Grund, daneben gibt es wiederum auf schwarzem Grund leuchtend bunte Blüten oder Sterne, in Inlay-Technik gearbeitet.

Das Bild links zeigt ein Exemplar, das ich auf jeden Fall einmal stricken möchte, leuchtende Musterstreifen auf einem neutralen Grund, ich werde das sicherlich vom Foto "nachstricken" können. Darauf freue ich mich schon.

Zu unserer Überraschung erhielten wir eine Mappe mit Anleitungen (Fotos und Charts) für acht Strumpfpaare, Anleitungen, die ich noch nicht in anderen Strickbüchern gefunden habe, die bisher noch nicht veröffentlicht waren.

Der schöne bunte Socken auf dem Bild rechts zeigt  dreifarbige Blüten, die von einfarbigen Sternen rechts und links eingerahmt werden.
Ud unsere Aufgabe bestand darin, drei solche verschiedenfarbige Sterne in der Runde zu stricken.

Da wird nicht wie beim mehrfarbigen Stricken, das ich ja schon beherrsche, ein kontrastfarbiger Faden in der Runde mitgeführt, nein, je nach Notwendigkeit wird pro Musterfarbe ein eigenes kleines Knäuelchen verstrickt.

Inlay_Technik

Schon bei drei jeweils einfarbigen Sternchen kam ich mit den drei Knäuelchen in den Tütel, ich kann mir (noch nicht) vorstellen, so ein richtig buntes Musterbild fehlerfrei zu stricken!

Aber eines habe ich gelernt und mir gemerkt: der einzuwebende, vor die Maschen zu legende Faden, muss immer unter dem Strickfaden geführt werden, sonst liegen die Fäden schief vor der Grundfarbe und das sieht gar nicht gut aus. Drei Sternchen strickte ich, das erste war schief und krumm, das zweite schon etwas besser und das dritte war dann ganz ordentlich...

gewebt

In den anderen Räumen des Zentrums wurden die verschiedensten Arbeiten der Gruppe präsentiert, und in einem separaten Raum waren dann die Prachtexemplare auf einer interessanten Holzkonstruktion drapiert.

Das "Dobele-Muster", die Rosetten auf dunklem Grund, war gleich mehrfach präsent, in verschiedenen Farben, mit verschieden Lösungen für den Fuss, so zum Beispiel einmal mit Rosetten auf dem Oberfuss und zweifarbig geripptem Unterfuss.

Dieses Muster wird aber nicht nur gestrickt, es wird auch gewebt, wie ein schöner dunkler Rock mit violetter Kontrastfarbe zeigt.

Ich legte meine mitgebrachten Strickstücke auch aus und wurde nicht ausgebuht...

Nach der Mittagspause wurde das Thema gewechselt und es ging dann um neuartige Sockenkonstruktionen. So lautete eine Aufgabe, von der Ferse aus loszustricken, für ein anderes Modell (mit "langen Nadeln" in 42 Reihen zu arbeiten) bekam ich die Anleitung geschenkt, die werde ich mal studieren.. aus reiner Neugierde!

Marktplatz in Dobele

Wir haben uns dann verabschiedet und noch einen kleinen Rundgang durch den Ort unternommen, Auf dem großen Marktplatz beeindruckte uns der wirklich sehr spezielle Brunnen.

Ich bin gespannt, welche der Strümpfe ich wohl im kommenden Herbst / Winter stricken werde... Anregungen haben wir genug bekommen!

Nachstehend nun noch eine Galerie der schönsten oder beeindruckendsten Exemplare!

wie immer: für eine größere Darstellung auf ein Bild klicken!

Und hier noch einige zeitgemäße Modelle!

So titelt die Ostseezeitung heute im Bericht über den Workshop am Sonnabend in Greifswald. Und das war ein wirklich schöner Workshop.

Die Freude an der Mütze, das Interesse an der Geschichte und dem Stricken, fröhliche Gespräche, aktive Teilnahmerinnen und ein Teilnehmer, es geht weiter! Ein Folgetreffen wurde vereinbart, und neben dem Bericht in der OZ kommt heute oder in den nächsten Tagen auch noch ein Bericht beim NDR-Fernsehen. Ich freue mich wie Bolle!

 

Der Titel des Berichts in der OZ zeigt zwei Teilnehmerinnen in ihren wunderschönen Röcken von der estnischen Insel Kihnu!

Es wird doch noch gelingen, "unser" Pommern auf das baltische Strickniveau zu heben, das Bewußtsein für regionale Traditionen im Zeitalter der globalisierten Klamotten - wie geschrieben, ich freue mich wie Bolle!

Eine Teilnehmerin brachte 2 Pottmützen mit, die sie vor 20 Jahren für ihren Sohn gestrickt hatte. Damals mit handelsüblicher Wolle, superwash wohl, gestrickt - aber auch solchem Garn ist die Mütze immer schön!

Und ich bekam Fotos von einer zweimonatigen Reise durch das Baltikum gezeigt,viele bekannte Gesichter und Orte. Wieder ein Beweis, daß Stricken und Handarbeiten die Menschen und Regionen zusammenbringt.

Photos von der Insel Kihnu
Zwei Pottmützen

Photos: Anna-Konstanze Schröder

Ich habe schon viele Schulungen gehalten, war ja Teil meines Berufes, und immer ist ein Quant Unsicherheit dabei: welche Vorkenntnisse bringen die Teilnehmer mit, stimmt die Technik, sind die Unterlagen rechtzeitig mit der Post gekommen? Und (fast) immer habe ich diese Klippen gemeistert, entweder durchgezogen oder eben improvisieren müssen.

Aber dieses Jahr ist es anders.

Pottmützen

Zu den üblichen Vorbereitungen der Texte (erstellen, Korrektur lesen, drucken, wieder Fehler finden, nochmal korrigieren, erneut drucken), der Strickschriften (mit Stitchmastery die Charts zeichnen, daraus Grafiken erstellen, die Charts in druck- und lesbare Größe bringen, drucken und dann wieder Fehler finden und nochmall alles von vorn) und der Materialien (Wolle packen, Nadeln beilegen etc., etliche Luftmaschenketten häkeln damit der Workshop nicht schon beim provisorischen Anschlag scheitert) kommt dieses Jahr noch das Zaudern hinzu: kann der Kurs überhaupt stattfinden? Wieviele Teilnehmer melden sich trotz Virus-Bedenken an? Wieviele Teilnehmer passen in den Raum?
Die Infektions-Zahlen steigen, aber das Gesundheitsamt hat grünes Licht gegeben, Hygiene-Maßnahmen werden getroffen, ein Karton mit Einweg-Masken und Desinfektionsmittel sind eingepackt, dazu jede Menge Taschentücher ... jetzt kann ich mich überraschen lassen.

Überraschen lassen wovon? Wie wird die Gruppe sein, welche Vorkenntnisse bringen sie mit? Wieweit kommen wir beim Stricken? Daß die Mütze nicht fertig wird an diesem Tag, das ist schon klar.

Ich bin gespannt. Und freue mich auf viele Pottmützen, die ab jetzt gestrickt werden. Oder ab dem 5.12., wenn ich den Workshop in Rostock im Museum halten werde.

Am 24. Oktober findet mein Workshop "Die pommersche Pottmütze" im Kulturzentrum St. Spiritus in Greifswald statt, veranstaltet vom Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern..
Es geht um die Geschichte der Pottmütze, um die Stricktraditionen im Ostsee-Raum und dann wird es auch ganz praktisch:
Im zweiten Teil besprechen wir die Konstruktion der Muster, die Stricktechniken und beginnen mit dem Stricken der Mütze.

Haben Sie noch ein gestricktes Erbstück? Vielleicht von einer Tracht? Bringen Sie es bitte zum Workshop mit. Wir forschen weiter nach regionaler Kleidung.

Pottmütze aus Heimatmuseum Göhren
Pottmützen

Zeit: 24.10.2020, 9.30 - 17 Uhr
Ort: Kulturzentrum St. Spiritus, Greifswald, Lange Straße 49/51
Anreise: St. Spiritus ist 15 min zu Fuß vom Greifswalder Bahnhof und Busbahnhof entfernt, die nächstgelegenen Parkplätze sind das Parkhaus am Domcenter, kostengünstiger sind die Parktplätze am Bahnhof oder am Nexö-Platz.

Kosten: 20 Euro Teilnahmegebühr und 12 Euro Materialkosten (Anleitung, Garn, Nadeln), vor Ort in bar zu entrichten

Verpflegung: Pausengetränke- Kaffee, Tee, Wasser.  In der Mittagspause kann sich jeder selbst in der Innenstadt von Greifswald verpflegen.

Bitte beachten Sie die Teilnahmevoraussetzungen: Sie haben Kenntnisse im mehrfarbigen Stricken (nicht nur Streifen!), können mit einem Nadelspiel in der Runde stricken und haben Lust, Neues zu lernen.
Dies ist kein Anfänger-Strickkurs!

Die Teilnahmegebühr (20,00€) und die Materialkosten (12,00€ für Wolle, Nadelspiel und Anleitung) bezahlen Sie bitte in bar bei Kursbeginn.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Strickkenntnisse ausreichen, laden Sie sich doch vor der Anmeldung die Anleitung für die Mütze hier auf der Seite herunter:    Flyer: Pottmütze aus Göhren

Bitte melden Sie sich verbindlich über das Anmeldeformular an, geben Sie dabei an, ob Sie eher fest oder locker stricken und was Ihr bisher aufwendigstes Strickprojekt war.

Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Falls sich mehr Interessierte anmelden, erstellen wir eine Warteliste.

und schon sind die Baltischen Kulturtage in Greifswald vorbei... ich bin noch immer ganz erfüllt. Ich bin glücklich und zufrieden, daß wir so ein schönes Programm zusammenstellen und soviel Interesse wecken konnten.

Die schöne Ausstellung der Volkskunstvereinigung Draudzība aus Riga ist noch bis zum 16. Juni im Koeppenhaus in Greifswald zu sehen und während der Öffnungszeiten der Ausstellung kann man auch noch Wolle aus Lettland erstehen und das Buch "Handschuhe aus Lettland" von Maruta Grasmane, wir haben Nachschub geordert!

Ich werde in den nächsten Tagen einen intensiveren Bericht über die einzelnen Veranstaltungen erstellen, aber ein paar Infos möchte ich jetzt noch zusammenstellen:

  • im nächsten Jahr gibt es ganz bestimmt mindestens einen Wochenend-Workshop mit baltischen Stricktechniken! Dace Gaile von Draudzība hat schon zugesagt, sie ist eine Meisterin der Perlenstrickerei!
  • Sobald ich die Datei mit den verschiedenen Arten der lettischen Flechtborte bekommen habe, die Maruta beim Workshop zeigte, werde ich die Workshop-Unterlagen als PDF-Datei hier auf der Wockensolle zum Download einstellen

Und jetzt gehe ich in den Garten, die Sonne genießen. Und zum Abschluss noch ein paar Bilder vom Workshop, der Ausstellung, dem Ausflug mit Monta und Maruta Grasmane an die Ostsee und das großartige Konzert mit Vladimir Tarasov und Heinz-Erich Gödecke.