Diese Tiere sind etwas ganz besonderes: manche der kleinen munteren Lämmer haben Augenringe wie Panda-Bären oder Panzerknacker.
Auch wenn leider der Wind die Aufnahme stört (das ist nun mal nicht wegzukriegen), macht es Spaß, den Film zu betrachten und den Lütten zuzusehen wie sie durchs Gelände stieben und übereinander purzeln.
Am Abend des letzten Tages brachte Barbara Isbister die fertiggestellte, gewaschene und getrocknete Jacke vorbei und ich konnte das gute Stück endlich anprobieren. Sie sitzt wie angegossen, ist federleicht und sie ist einfach wunderschön! (Ein Bild der Jacke werde ich morgen auf unserer Löwenzahn-Pusteblumen-Wiese aufnehmen und dann hier posten)
Am Abreisemorgen dann. am Flughafen in Sumburgh, beim Check-In nach Edinburgh, meinte die junge Dame am Schalter: Oh, Sie haben aber eine schöne Jacke! - ja, die ist extra für mich von Barbara Isbister gestrickt worden! Das ist meine Tante!Sie hat meinen Onkel geheiratet!
Im Coffeeshop am Flughafen bekam ich dann noch ein weiteres Kompliment: Was für schöne Farben!
Ja, das macht mich stolz. Ich freue mich sosehr über diese Jacke, endlich habe ich so ein schönes Teil! Früher nannte man soetwas wohl ein Erbstück, das von Generation zu Generation weitergegegen werden wird. Wer die Jacke nach mir tragen wird? Im Moment bin ich dran!
Shetland-Koffer
Der Shetland-Koffer vor dem Auspacken und dann der Shetland-Stash nach dem Auspacken:
Shetland-Stash
Dieses Bild zeigt die Farben meiner Wolle, nicht die exakte Menge, von manchen Farben gibts mehrere Knäuel! Und der große Konen? 500g in der Farbe Tartan von Jamieson's of Shetland. Und die Farbkarten habe ich jetzt auch.
war die Heimreise alles andere als relaxed. Einerseits hatte ich einen Fehler bei der Planung gemacht und andererseits...
Nur ganz kurz unsere Heimreise, alles weitere dann in der Nachbereitung:
Am Flughafen in Sumburgh auf Shetland äußerst penible Sicherheitskontrollen, von freundlichen Beamten durchgeführt, aber meine Fingerringe + Schuhe + (noch mehr) ausziehen mußte ich bisher noch nirgendwo.
Ich hatte die Zeitspanne zum Umsteigen am Flughafen in Edinburgh falsch eingeschätzt. Zwischen Ankunft und Schließung des EasyJet-Gate hatten wir nur 35 MInuten und die Koffer werden nicht durchgereicht. Also raus aus dem Flieger, Gepäck eingesammelt, noch einmal durch den Checkin und die Sicherheitskontrollen und dann endlos lange Gänge entlang... das erste Mal, daß ich als Letzte in ein Flugzeug hetzte, 10 Minuten vor Abflug.
In Berlin dann beim Aussteigen aus dem Flieger ein vertrautes Gesicht: "I followed you" sagte der nette junge Kellner aus dem Scalloway Hotel. Er hatte aber keinen Highland Park Whiskey für mich dabei ;=) Dann, wie das am Schönefelder Flughafen ist, steile Treppen hoch, lange Gänge entlang, steile Treppen herunter, barrierrefrei ist anders.
Und dann der größte Streß. Es ist tatsächlich immer noch Bahnstreik und der nette Taxifahrer meint, er bringt uns besser nur bis Südkreuz, zum Hauptbahnhof wäre es viel zu teuer, die Straßen verstopft. Am Bahnhof Südkreuz dann die Auskunft, daß zwar der Streik des Herrn Weselsky erstmal ausgesetzt sei, aber unsere Richtung (R3 nach Greifswald) nicht bedient würde. Bis zum nächsten Morgen kein Zug! Beim Versuch dann zum Hauptbahnhof zu kommen, Treppen runter (mit dem ganzen Gepäck), Gleisverlegung, Treppen wieder rauf, dann am Hauptbahnhof Lift kaputt und Rolltreppe geht nicht vom Tiefgeschoß nach oben.
Willkommen in Deutschland!
Wie es weiterging? Wir haben noch einen Leihwagen mieten können, einen Fiat 500 für 130,00 EUR und kamen nachts um 00:30 in Gribow an, Baustelle vor dem Haus. Ein glücklicher Kater, der für uns eine tote Eidechse und einen zerrupften Vogel als Empfangsgeschenk bereitgelegt hatte und die ganze Nacht glücklich auf mir herumtrampelte.
Ja, das war ein unschönes, anstrengendes Ende einer sehr sehr schönen Reise, die mich noch eine Weile begleiten und beschäftigen wird. Bis ich wieder nach Shetland fahre.
Dies ist wohl der letzte Beitrag, den ich hier auf Shetland über meine Reise schreibe, denn morgen geht es zurück nach Gribow. Aber ich habe sehr sehr viel Material für Nachbereitungen, keine Bange!
Heute morgen wollten wir als Erstes meine Jacke bei Barbara Isbister abholen, aber die Jacke war noch nicht fertig. Entweder bringt Barbara die Jacke heute noch bei uns im B&B vorbei oder sie schickt sie mir mit der Post. Das Muster ist auf jeden Fall sehr schön geworden, ich bin sehr gespannt.
Fine Peerie Cake Café
Ein letzter Tee in Lerwick, ein letzter Besuch im Mareel Kulturzentrum, ein letztes Mal Geld aus dem Automaten holen (denn ich muß heute unseren Aufenthalt hier bezahlen), ein letztes Mal zu Jamieson's of Shetland. Ich habe noch je ein Knäuel aller Naturfarben in Spindrift-Qualität und ein paar Kontrastfarbenknäuel ausgesucht, ich will ja einen Shetland-Stash aufbauen.
Spindrift
Wir waren bis jetzt noch nicht in Kerigord in der Bonhoga-Galerie.
Susan Timmins' Arbeit in der Bonhoga-Galerie
Mir hat die Foto- und Video-Installation von Susan Timmins sehr gut gefallen. Alle anderen ausgestellten Arbeiten tendierten mir allzusehr zum Kunsthandwerk. Die Galerie besitzt auch ein bezauberndes Café mit Aussicht auf eine Lämmerweide und einen kleinen Bach. Bei Tee und Scones haben wir es uns richtig gut gehen lassen.
Wir gucken die an, die gucken uns an
Ganz anregend fand ich auch diese Idee im Café:
Please pick up and knit!
Da habe ich dann halt auch ein paar Reihen dazugestrickt, aber das Garn! Sowas von schäbig....
Picked and Knitted
Ja, und jetzt das Kofferpacken, ein Graus! Ich habe ein paar Sachen heimlich in eine Tüte gepackt, die ich im Dunkel der Nacht in einer Litterbox verschwinden lassen werde.... wer kommt denn auch auf die Idee, mit einem 2,95€ Regenschirm in den Norden zu fahren?
Hiermit schließe ich das Live-Blog-Kapitel "Shetland", aber ich habe viele Themen gesammelt, Video-Clips, Materialien... da kommen noch eine Reihe Beiträge. Und ich werde auf jeden Fall hierhin zurückkehren. Geht gar nicht anders.
Ein erneuter Besuch im Scalloway-Museum stand an, denn ich wollte herausfinden, ob Edna Burke's (geb. Slate) Großmutters Hochzeitskleid ausgestellt war. Ich erfuhr aber, daß dieses Kleid nach dem Umbau und Umzug in das neue Gebäude, eine ehemalige Strickwarenfabrik, im Archiv verblieben sei. Dafür stand aber eine von Edna's Familie gespendete Sitzbank vor dem Museum, mit einer Würdigung auf der Plakette:
Spender-Plakette
Im Museum sah ich dann noch diesen Korb mit allen Utensilien zum Ausprobieren der traditionellen Muster:
Strickmuster und Wolle
Von Scalloway kommt man leicht auf die Inseln Tondra und Burra und so fuhren wir dann noch einmal nach Burra, auf die Insel mit den vielen Hügeln und den Hippie-Schafen.
ungeschorenes Schaf
Hier gab es eine ganze Herde solcher Schafe, die im letzten Jahr nicht geschoren wurden, aus welchem Grund auch immer und die Weide war auch übersät mit Wollflocken, auf schottisch Hentilags (mein neues Lieblingswort).
Schafe und Hentilags auf der Weide
Am Ende der Insel, wo die Straße nicht weitergeht, wo Pferde und Ponies herumstehen und grasen und die Iris wohl bald in großen Rabatten blühen wird, steht das Geburtshaus der Burra-Bears.
Burra Island
Burra Bears
Wendy Inkster zeigte uns bereitwillig und voll Engagement ihre Werkstatt und erzählte die Geschichte der kleinen Kerle. Sie verarbeitet alte FairIsle-Stricksachen, Aussschußware von Jamieson's of Shetland und speziell für sie produziertes Gestrick vom Shetland College. Sogar Lace für die Lace-Bears wird dort produziert.
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Fast war ich verführt, mir so einen kleinen Bären auszusuchen, aber sie hatte im Moment keine Bären vorrätig, nur die "Muster-Bären", und das hat meine Reisekasse geschont.
Nach diesem Abstecher besuchten wir Marion Anderson, sie hatte uns eingeladen, ihre wunderbare Schafherde zu besuchen. Nach Tee und Cupcakes ging es auf die Weide. Und was sind die Schafe lustig! Die kleinen Lämmer rennen wie die Teufelchen durch die Gegend, purzeln übereinander, krabbeln auf die großen Tiere, ich mußte mir den Bauch halten vor Lachen.
Marion Andersons Schafe
Marion meint, die diesjährigen Lämmer seien ihre besten bisher und die Wolle sei sehr vielversprechend. DieFärbung ist auf jeden Fall großartig gelungen! Ich habe Video-Clips von den Schafen auf der Weide aufgenommen, die werde ich später etwas bearbeiten und dann hier einbinden.
Ja, das war der vorletzte Tag auf Shetland! Nun steht noch an, meine Strickjacke bei Barbara Isbister abzuholen, das Gepäck zu packen und dann das Schwerste: hier wieder abreisen.
Am Morgen überraschte uns Edna, die uns so fürsorglich mit Frühstück versorgt, auf eine wunderbare Weise: Sie hatte Strickanleitungen für Handschuhe und Strümpfe aus den 50er Jahren für uns kopiert und das Musterbuch ihrer Großmutter mitgebracht, das wir uns ansehen und das wir fotografieren durften.
Musterbuch von Ursula Mary Slater (Sinclair)
In diesem Buch sind Farbfolgen, Mengenangaben für Pullover und Jacken in verschiedenen Größen uund Muster notiert,
Colorway für einen Sweater
ein Muster aus dem Musterbuch von Ursula Mary Slater
Dieses kleine Büchlein ist ein Schatz und einige der Muster wurden von Mary MacGregor in ihr Buch Fair Isle Knitting Patterns aufgenommen. Nun habe ich die Originale gesehen! Edna erzählte mir von ihrer Großmutter und ich werde die Muster später noch in einem ausführlicherem Beitrag hier vorstellen.
Und dann kam noch eine Überraschung! Natürlich habe ich Edna auch nach Double Point Steel Needles gefragt und sie brachte ein ganzes Bündel Stricknadeln mit, die ihrer Großmutter gehört hatten und die sie mir mitgeben wolle. Diese Nadeln wären nicht geeignet um im Museum aufgehoben zu werden, weil es davon eh so viele gäbe und diese auch angerostet seien (das kriegt man mit einem Coca-Cola-Bad leicht wieder in Ordnung!) und ich solle sie für Cornelia in Berlin mitnehmen.
Ursula Mary Slater's Stricknadeln
Edna mit den Stricknadeln ihrer Großmutter
Ist das nicht wundervoll? Soviel Großherzigkeit, Offenheit und positive Ausstrahlung, das tut mir gut. Ich fühle mich hier auf Shetland sehr wohl, es ist inspirierend und anregend, gleichzeitig bekomme ich ein Gefühl für diese Insel und ihre Menschen, ich verstehe mich gut mit ihnen und lerne viel.
Am Nachmittag sind wir dann noch einmal bei Jamieson and Smith Woolbrokers eingekehrt und anschließend in das Shetland Museum gegangen, denn Heinz hatte es noch nicht besucht. Ich habe noch einige der Textilien genauer betrachtet. In den Schubladen unter den Ausstellungsvitrinen der Textilabteilung liegt so mancher Schatz.
Socken im Shetland Museum. Verlocken diese Socken nicht zum Nachstricken?
Nach den schönen Tagen mit Sonnenschein scheint wieder eine Schlechtwetterphase zu beginnen, dunkle Wolken am Himmel. Ich bin nicht die einzige, die an diesem Tag eine Erkältung einfängt, aber das hindert meinen Enthusiasmus nicht im Geringsten.
Der letzte Tag unserer Tour führte uns in den Norden, in die Region der Northmavine, zu den Klippen von Eshaness und zum Tangwick Ha'a Museum. Ich war zwar schon vor der Tour hier oben, aber bei solch herrlichem Wetter war es noch einmal so schön.
Am Anfang der Fahrt hielten wir oberhalb von Voe, ehemals Sitz der Familie Adies of Voe. Eine sehr tüchtige Unternehmerfamilie, ihr Hauptbetätigungsfeld war aber die Weberei. Kate Davies ist in dieser Familie aufgewachsen.
Voe auf Shetland
Anschließend ging es in eine weniger belebte Gegend, zur Fundstelle des Gunnister Man und zur kleinen Bucht von Nibon. Hier lebten einst rund 900 Menschen, heute ist es menschenleer. An der schönen rauhen Bucht stehen drei Häuser. Es wird noch traditonelle Schafzucht betrieben.
Das (Zusatz-)Futter kommt!
Fressende Schafe
Eine moorige Landschaft ist es, kleine Bäche durchziehen das Land, braunes Wasser, und viele Vögel. Diese Wildgänse haben wir wohl gestört, denn sie flogen laut keckernd mehrere Male über uns hin und her.
Wildgänse
Hier in Gunnister wurde 1951 beim Torfstechen die Sterbestelle des Gunnister Man entdeckt. Von ihm fand man zwar Habseligkeiten, aber nur ein paar Knochen und Fingernägel. Ein Stein erinnert an ihn und sein Ende hier im Hochmoor.
Grabstätte des Gunnister Man
Der Alltag der Menschen hier ist sehr geregelt und überall sind Hinweise und Warnungen zu finden. Diesen Hinwies hier auf einer Kleider- und Schuh-Sammelbox fand ich sehr funny:
Kleider- und Schuhsammel-Box in Brae
Wahrscheinlich wird die Polizei alarmiert, wenn der Dieb den QR-Code mit seinem Handy scannt ;=)
In dem netten Braewick Café trafen wir eine Dame, die einen sehr schönen selbstgestrickten FairIsle-Cardigan trug und von Mary-Ellen gleich ins Gespräch gezogen wurde.
Mary-Ellen im Gespräch im Braewick Café
Unser großes Ziel heute waren die Klippen von Eshaness. Und die Sonne war uns gnädig.
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200 Meter hoch sind die Klippen hier und man sollte nicht zu nahe an die Kante gehen, aber davor hat mich sowieso ein Schwindelgefühl bewahrt.
Felsbrocken am Leuchtturm
Ob diese Felsbrocken von rauher See nach oben geschleudert wurden oder ob sie beim Vulkanausbruch hochgeschleudert wurden, ist nicht klar, die Geister streiten sich noch. Nach einem Besuch im wunderbaren Tangwick Ha'a Museum ging es zurück und wir konnten noch die großartigen Felsformationen "The Drongs near Eshaness" bewundern. Im Sonnenschein wirkt die Landschaft viel freundlicher und weniger bedrohlich.
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Auf dem nahegelegenen Friedhof von Cross Kirk kamen wir zum Grab von Jonnie Notions, einem Kurzwarenhändler, der die ersten Experimente mit Pockenimpfungen durchführte und so vielen Menschen auf den Shetland-Inseln das Leben gerettet hat.
Jonnie Notions Grabstein
In direkter Nähe findet sich ein Stein mit verwitterter Inschrift, deren Inhalt aber so bemerkenswert ist, daß eine kleine Kupferplatte mit einer Transkription des Textes angebracht wurde.
DONALD ROBERTSON, born 14th January 1785, died 4 June 1843, aged 63 years.
He was a peaceable, quiet man and to all appearance a sincere Christian.
His death was much regretted which was caused by the stupidity of Laurence Tulloch in Clothister (Sullom) who sold him nitre instead of Epsom salts by which he was killed in the space of 5 hours after taking a dose of it
Ein gewisser Laurence Tulloch verkaufte diesem bemerkenswerten Mann Salpeter Sulfat anstelle von Magnesium-Sulfat und brachte ihn so in seiner Dummheit zu Tode.
Ein Abendessen in Scalloway bildet immer das Ende der Textile Tour, aber diesmal nicht, denn wir mussten schon früh am Nachmittag dort dinieren, es gab nur um 16:00 Uhr einen Tisch für uns im Scalloway Hotel.
Castle of Scalloway
Der Grund: An diesem Wochenende wird hier der 70. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges gefeiert, mit Kranzniederlegungen am Denkmal des Shetland Bus
Shetland Bus Denkmal in Scalloway
und vielen weiteren Feierlichkeiten. EIn Chor aus Norwegen war zu Besuch und viele norwegischen, schottischen und shetlandischen Fahnen schmückten den Ort. Also wurde das Programm umgestellt und unser Programmpunkt, der Ort Hamnavoe auf der Insel Burra, wurde kurzerhand nach dem Festessen aufgesucht. Was war hier die Attraktion? Bis kurz vor Ende glaubte ich noch, es ginge zu den Burra Bears, aber weit gefehlt:
Gestrickter Zaun von Anne Euston
Der Gestrickte Zaun von Ane Euston war unser Ziel. Das ist einfach der Hammer. Anne Euston hat den Zaun mit leicht modifizierten Gardinenstangen und Fischernetz-Garn im traditionellen Print O’The Wave Pattern gestrickt! Eine sehr ungewöhnliche Umsetzung der traditionellen Shetland-Lace-Pattern.
Gestrickter Zaun mit Rhabarber
Und damit ist die Textile Tour / May 2015 zu Ende! Aber sie wirkt weiter. Ich habe viel gesehen, viel gelernt, viel Spaß und Freude gehabt, einen Koffer voller Wolle und einen Kopf voller Erinnerungen. Es bleiben uns aber noch 3 Tage und die werden wohl ein wenig ruhiger, aber trotzdem intensiv sein.
Heute ging es nach Lerwick, in das Shetland Museum and Archive . Ein wunderschönes Museum mit einer großen Textilabteilung. In den Vitrinen und Schubladen ruht so mancher Schatz, den ich hier nach dem intensiven Tag nicht genug würdigen kann. Das habe ich mir für einen späteren Beitrag nach der Reise vorgenommen. Aber schon einmal ein Tipp: auf der Museumsseite gibt es einige Broschüren zum Herunterladen ! So zum Beispiel eine Broschüre über den Gunnister Man, die Moorleiche aus dem 18. Jahrhundert.
Fair Isle Beret aus dem 19. Jahrhundert
Als kleine Kostprobe diese Kopfbedeckung mit dem ungewöhnlichen Rand.
Shetland Textile Museum
Dieses kleine feine Museum war unser nächstes Ziel, ich hatte es bisher noch nicht besichtigt, sondern mir das für heute aufgehoben. Ich hätte auch keine Chance gehabt, es früher zu besuchen, denn heute. am 16.04., war die Wiedereröffnung nach der Winterpause. Am Eingang wird man empfangen von einem JumperBoard mit einem heftiggrünen Pullover, innen dann gibt es die unterschiedlichsten Textilien zu besichtigen, in kleinen Räumen, so z.B. die Examensausstellung von Absolventinnen des Textillehrgangs der Hochschule in Lerwick. Die Webseite des Museums wird gerade erst fertiggestellt.
Brita vom Museum und Deb inspizieren das Spinnrad
Deborah aus unserer Gruppe hat sich das kleine Spinnrad sehr genau angeschaut und es dann erstanden. Nun muss es noch fachmännisch zerlegt und nach Utah versandt werden.
Nach einem Lunch im Hay Dock's Restaurant im Shetland Museum hatten wir dann knapp zwei Stunden Zeit, uns in Lerwick umzuschauen. Mein erstes Ziel war der Geldautomat, dann der Shetland Times Bookshop, aber so langsam finde ich keine KnittingBooks mehr, ich bin da wohl ziemlich komplett inzwischen. Aber ein Hinweis: Die DVD von Hazel Tindall, die hier 25£ kosten soll, gibts überall sonst für 15£!
Ich hab mich dann nocheinmal ins Fine Peerie Cakes Café gesetzt und einen kräftigen Kaffee genossen, dann ging es zurück, denn es erwartete uns noch ein besonderes Highlight:
Marion Anderson
Marion Anderson, die im B&B so gut für uns sorgt und die diese wunderbare Schafsherde hat, hat kurzerhand für uns eine ganz besondere Leckerei zubereitet: eine dicke Karotten-Kartoffelsuppe mit gesalzenem Hammelfleisch, sehr sehr lecker. Da das Wetter zwar jeden Tag besser wird, aber immer noch Regen dazwischenfunkt, wurde ein Picknick, das zu jeder Tour gehört, kurzerhand in unseren Frühstücksraum verlegt.
Picknick im B&B
Andy Ross las kurze Texte in shetländischem Dialekt vor und Heinz gab dazu kurze Posaunen-Intermezzi. Ein lustiger, animierter Abend.
Und morgen ist schon der letzte Tag dieser Tour. Auf dem Programm steht eine Fahrt zu den Klippen von Eshaness und auf die Insel Burra, und dann ein Abschlußmahl im Scalloway Hotel in Scalloway. Ich hoffe, ich lasse mich morgen nicht zum Kauf eines der drolligen Burra-Bears verleiten... mal sehen.