Rosskastanie

Ich habe schon viele Schulungen gehalten, war ja Teil meines Berufes, und immer ist ein Quant Unsicherheit dabei: welche Vorkenntnisse bringen die Teilnehmer mit, stimmt die Technik, sind die Unterlagen rechtzeitig mit der Post gekommen? Und (fast) immer habe ich diese Klippen gemeistert, entweder durchgezogen oder eben improvisieren müssen.

Aber dieses Jahr ist es anders.

Pottmützen

Zu den üblichen Vorbereitungen der Texte (erstellen, Korrektur lesen, drucken, wieder Fehler finden, nochmal korrigieren, erneut drucken), der Strickschriften (mit Stitchmastery die Charts zeichnen, daraus Grafiken erstellen, die Charts in druck- und lesbare Größe bringen, drucken und dann wieder Fehler finden und nochmall alles von vorn) und der Materialien (Wolle packen, Nadeln beilegen etc., etliche Luftmaschenketten häkeln damit der Workshop nicht schon beim provisorischen Anschlag scheitert) kommt dieses Jahr noch das Zaudern hinzu: kann der Kurs überhaupt stattfinden? Wieviele Teilnehmer melden sich trotz Virus-Bedenken an? Wieviele Teilnehmer passen in den Raum?
Die Infektions-Zahlen steigen, aber das Gesundheitsamt hat grünes Licht gegeben, Hygiene-Maßnahmen werden getroffen, ein Karton mit Einweg-Masken und Desinfektionsmittel sind eingepackt, dazu jede Menge Taschentücher ... jetzt kann ich mich überraschen lassen.

Überraschen lassen wovon? Wie wird die Gruppe sein, welche Vorkenntnisse bringen sie mit? Wieweit kommen wir beim Stricken? Daß die Mütze nicht fertig wird an diesem Tag, das ist schon klar.

Ich bin gespannt. Und freue mich auf viele Pottmützen, die ab jetzt gestrickt werden. Oder ab dem 5.12., wenn ich den Workshop in Rostock im Museum halten werde.

Ich bin unteregs zu einer zweitägigen Veranstaltung in Stettin, einem Netzwerktreffen zum Thema "Brauchtum in Pommern“.

Ein weiterführender Austausch der Teilnehmenden soll dieses Jahr durch ein vielfältiges Konferenzprogramm fortgesetzt werden. Ein besonderes Schwerpunktsthema dieses Jahr sind die pommersche Sagen und Legenden. Das Programm besteht aus Kennenlernrunden, Vorträgen, Führungen, Gesprächen und Workshops, der gemeinsamen Planung von Maßnahmen im Netzwerk und aus einem Konzert. Das Thema der Musiktraditionen vertiefen wir unter anderem im Rahmen eines Konferenzbegleitenden „Musiklabors“, welches an professionelle MusikerInnen gerichtet ist.

Die Mönchguter Tracht wird Thema eines der Gespräche sein, das paßt ja zu meinem aktuellen Thema sehr gut, die Mützen sind schon eingepackt.
Mehr Informationen zu der Tagung findet man auf den Seiten des "Kulturreferates für Pommern" beim Vorpommerschen Landesmuseum Greifswald.