Frische Termine für 2023: Kurzeme, Latgale, CraftCamp, Shetland WoolWeek!
Termine für Strickreisen im Jahr 2023: Lettland, Estland und Shetland! Ankündigungen, Informationen und Links! Zücken Sie Ihren Kalender!
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So, nun komme ich zum letzten Abschnitt der wunderbaren Reise: ein letzter Tag auf Muhu und die Rückkehr nach Tallinn.
Ausruhen, spazierengehen, fotografieren, stricken, plaudern - ein wunderschöner Sommertag, der mit einem letzten Abendessen am kleinen Hafen von Korguva seinen Ausklang fand. Ob man diese kleine Bucht einen Hafen nennen kann oder will, darüber mögen sich andere streiten. Wir haben das kleine Fischereimuseum besichtigt und gerne einen Euro Eintritt bezahlt, wenn man dafür eine hölzerne Eintrittskarte bekommt;=) (Bild wird nachgeliefert)
Sehr relaxt geht es hier zu, Kinder spielen, Freunde plaudern, die Fischer kommen zurück an den Anleger - ich werde gerne hierhin wiederkommen.
Und über Allem wacht Juhan Smuul, der Dichter aus Muhu.
Dann der Abschied, wir wollen auf die erste Fähre und werden beim Frühstück von den Katzen beäugt. Claudia zeigte mir, wie weit sie mit der Seascape-Stole gekommen ist, Respekt!
In Tallinn dann noch ein letzter Rundgang über den Ratshausplatz, es fand wieder eine Craft Fair statt und ein letzter Schwatz mit der unermüdlichen Külli Jacobson.
Ich habe diese letzten Tage genossen und weiß ja auch, daß ich recht bald wieder komme. Schon im November.
Ich möchte mich bei meinen Mitreisenden Claudia, Ewa und Sue bedanken, es war sehr sehr schön mit Euch!
Saaremaa ist die grösste estnische Insel, hieß früher Ösel und gehört zur Moonsund-Inselgruppe. Das klingt recht exotisch, und ist wunderschön. Man muss sich mehr als einen Tag Zeit nehmen, also komme ich wieder!
Saaremaa sollte die letzte große Unternehmung auf unserer Reise sein, den Samstag dann wollten wir nur faulenzen, bevor es nach Tallinn zurückgehen sollte. Nun, viel gibt es zu sehen und so biegen wir gleich zu Beginn unseres Inseltages nach Pöide ab, ein kleiner ruhiger Ort mit einer riesigen Kirche, mit neugierigen Schafen im Pfarrgarten und netten Katzen, die in der Sonne dösen.
Danach suchten wir als Erstes dann Riina Tombergs Werkstatt in Kuressare auf, denn ich wollte ja meine Jacke abholen (und leider ist es immer noch zu warm um diese schöne Jacke zu tragen...)
Meine Jacke!
In wunderschönem Rot mit Stickerei in der Kellerfalte und farbig abgesetzten Ärmeln, mit Samt und buntem Blumenstoff und die Stickerei ist schon etwas ganz Besonderes, eben Muhu!
Kuressare ist ein recht lebhafter Ort, touristisch geprägt seit langer Zeit, mit schmucken Häusern, Kirchen, einer Deutschordensburg von 1380 und natürlich Cafés, Handarbeitsgeschäften und einem interessanten Markt. Nach einem Streifgang durch die Buchhandlung und einem Blick in ein Handarbeitsgeschäft zog es uns zu diesem Markt. Im Angebot: Gemüse, Obst, Pilze, Beeren, Wolle und Handarbeiten.
Diese drei Grazien bewachen einen sehr schönen Strick-Projektbeutel (links, gehört jetzt mir!) und kokettieren mit der prachtvoll bestickten Decke...
Mit solch einer Mütze auf dem Kopf geht man bestimmt nicht verloren ;=) Da ich diese drei Exemplare aber nicht gekauft habe, muss ich jetzt selbst 3 Mützen für meine Begleiter auf der November-Reise stricken.
Die Hauptattraktion für jeden Woll-Interessierten ist sicherlich das KnowSheep-Zentrum direkt am Markt. Ein dunkles Treppenhaus und dann wird es hochinteressant:
Über dieses Projekt, KnowSheep.eu, habe ich hier auf der Wockensolle schon berichtet und bei Mary Germain gibt es auch einen Bericht über ihren Besuch in dem Zentrum. Ich wollte mir das immer schon ansehen und war beeindruckt.
Eine liebevoll und umfassend zusammengestellte Ausstellung zeigt alles Betrachtenswerte und informiert über alles Wissenswerte zum Thema "Schafe auf den estnischen und finnischen Inseln." Und zudem gibt es auch das interessante Buch "Woolen Handicrafts on the Baltic Islands" als Hardcover, herunterladen kann man es in PDF-Form hier: Woolen Handicrafts on the Baltic Islands. Um die Miete für die grossen Räume hereinzubekommen, haben die Initiatoren die Aktivitäten des Zentrums ausgeweitet, neben Seminaren vertreiben sie Bio-Produkte von der Insel und bieten auch Touren an.
Selbstverständlich ist auch wieder etwas Wolle in unsere Einkaufsbeutel gewandert ;=)
Wir konnten uns intensiv mit Martha Hubbard und Alar Allas unterhalten und uns über die Arbeit des Zentrums informieren. Beide sind sehr engagiert und halten das Zentrum seit Jahren am Laufen. Es braucht Enthusiasten!
Wir waren so angetan, dass wir sofort anfingen Pläne zu schmieden und so entstand die Idee eines AfterCraftCamp-Workshops auf Saaremaa, ein Thema könnte sein: "Schafzucht und Rekultivierung auf den estnischen Inseln / Lokale Entwicklung contra Globalisierung"
Wie gut ist es, zu wissen daß es Menschen gibt, die die Entwicklung vorantreiben, danke dafür!
Ja, was gab es noch?
Einen Jahrmarkt auf dem Gelände vor der Ordensburg
Ich fand interessant, wie die traditionellen Stoffmuster hier auf synthetischem Stoff angeboten werden.
Und dann haben wir uns noch den Meteoritenkrater von Kaali (Näheres in der Wikipedia) und die Windmühlen von Valjala angesehen, viel gibt es zu sehen auf dieser großen Insel, viel zu erkunden, müde und zufrieden wird man hier.
Was ein schöner Geburtstag, der mit einem kleinen Kuchen, Kerzen und einem Lied anfängt! Ich habe mich wie ein Kind gefreut, dass mein Geburtstag so schön begann.
Für den heutigen Tag hatten wir uns viel vorgenommen und ich muss sagen, das war auch einer der schönsten Tage der Reise. Ein Highlight!
Zuerst überraschte uns diese barocke Ruine des Schlosses derer von Ungern-Sternberg inmitten gemähter Wiesen auf dem Weg zur Fähre nach Hiumaa.
Der Fährhafen erinnert mich immer an eine der schrecklichsten Frisurenmoden der letzten Jahrzehnte: nicht von Vokuhila, sondern von Rohuküla fahren wir auf die Insel, und zu unserer Freude ist auch Anne Rekkaro mit an Bord, sie fährt zu einem Besuch.
Unser erstes Ziel ist die Wollfabrik Hiiu Vill, ein Familienbetrieb, auf der Insel Hiumaa, die wir auch sehr schnell finden. In einem alten WIrtschaftsgebäude eines Herrenhaus wird Wolle produziert und verkauft. Und jetzt im Hochsommer sind so viele (na ja, für estnische Verhältnisse viele) Touristen unterwegs und drängeln sich im Laden, dass die Mitarbeiter gar nicht dazu kommen, die Maschinen laufen zu lassen.
Die Schafe verstecken sich im hohen Gras vor der Wollfabrik, sheephiding nennt Sue das. In der Fabrik schauen wir uns die Maschinen an, mich beeindruckt auch die Ästhetik der Maschinen, ich werde da wohl noch eine gesonderte Galerie erstellen. Aber später.
Es sind so Kleinigkeiten, die erfreuen. Wie zum Beispiel die kleinen Schäfchen, die als Logo auf die Strickwaren gestickt werden, ob Socke oder Jacke, überall sieht man die kleinen Markenzeichen.
Hier gibt es keine knallbunten Garne, sondern naturbelassene oder naturgefärbte Stränge. Und natürlich erstehen wir auch einiges Garn, aber irgendwie sind meine drei Knäuel verschwunden, ich habe sie nicht mehr gefunden. Nun ja, im November komme ich wieder vorbei!
DIe Insel berührt uns mit ihrer sanften Landschaft, viel Wald, Heide und ein großer Himmel. Es ist aber nicht überall so geruhsam, der Jachthafen von Kärdla im Norden der Insel ist recht lebhaft. Im netten Restaurant dort genießen wir und Claudia strickt die Muhu-Pulswärmer aus Kristie's Workshop beim Craft Camp fertig.
Soviel Selbstgestricktes hindert uns aber nicht, den nächsten Handarbeitsladen in Kärdla auch noch zu entern. Nette Dinge gibt es hier, vom Kinderkleidchen bis zu bestickten Pulswärmern.
Wir wollen an diesem Tag noch nach Koguva auf der Insel Muhu, denn dort haben wir unsere nächste Unterkunft gebucht und dahin kommen wir mit der Fähre von Söru im Süden Hiumaas nach Triigi auf Saaremaa. Hier merken wir dass es Sommer ist! Die Sonne scheint und ein leichter Wind weht über dem blauen Meer, eine entspannte Stimmung die mich an Inselferien vor 40 Jahren in Griechenland erinnert... aber damals habe ich nicht so viel gestrickt;=)
Wie gesagt, ein herrlicher Tag, an dem noch eine Überraschung auf uns wartet, nachdem wir die Unterkunft in Koguva endlich gefunden haben: Drei Tage wohnen wir jetzt in einem alten Bauernhof im Museumdorf! Die Sommerküche ist zu einem Apartment umgebaut...
Nun begann also unsere Reise nach dem Craft Camp, auch wenn die Vierte im Bunde, Ewa, noch nicht dazugestoßen war. Nach einem Gang durch die Altstadt fingen wir uns ein Taxi.
Und so etwas kann uns nur in Estland geschehen: Ich nenne die Straße, in der das Geschäft liegt, der Fahrer schaut sich die einsteigenden Damen an und meint dann nur, Ah Karnaluks!
Ja, da wollten wir hin und die schlichte Eingangstür in der dritten Etage verrät noch nicht was sich alles Wundervolles hinter ihr verbirgt, die glücklichen Gesichter der Kundinnen, die den Laden verlassen, steigern aber unsere Erwartungshaltung.
Auch wenn wir wußten, daß wir am Montag noch einmal hier vorbeikämen, denn Ewa will das ja auch erleben, packte uns der Einkaufsrausch. Auf Reisen soll man immer alles gleich erledigen, wer weiß ob es zu einem nächsten Mal kommt.
Und so ließen wir uns treiben. Das Angebot erschlägt uns alle, und wir waren nicht die einzigen Teilnehmerinnen des Craft Camps, die ihren Aufenthalt in Tallinn mit einem Besuch hier abrundeten. Es ist einfach eine Pflichtadresse!
Soviele Stricknadeln, soviele Borten, soviel Wolle, soviel Perlen.... Nach dem Besuch hier mussten wir erst einmal Kaffee trinken und uns im Pub gegenüber (Vanna Villem - Alter Wilhelm) ausruhen. Während die anderen Damen aber noch den Abakhan-Stoffladen heimsuchten, der im gleichen Gebäude zu finden ist, hielt ich mich zurück und war mit meiner Beute zufrieden.
Am Abend dann trafen wir uns im Restaurant F-Hoone im Telliskivi-Bezirk, wo ich schon vor Wochen einen Tisch bestellt hatte, mit Ewa, nun war unsere Reisegruppe komplett.
Bevor es nun ins Freilichtmuseum geht, ein paar Informationen.
Am nächsten Tag ging es dann ins Estnische Freilichtmuseum, Eesti Vabaõhumuuseum, nicht weit vom Stadtzentrum in einem Wald nahe am Meer gelegen. Dazu ist nicht viel zu sagen, es ist spannend, weitläufig, interessant.
In einigen der Häuser sind Handarbeiten zu sehen, weniger als ich mir vorgestellt hatte, aber die Damen waren alle sehr freundlich und aufgeschlossen.
Ich unterhielt mich eine Weile mit der netten Dame im Kolonialwarenladen und wir verabredeten uns für den St. Martins Markt im November, denn dort wird sie auch ihre Stickereien vorstellen.
Und hier ein paar Eindrücke aus dem Museum, durch Klick auf das Photo wird es größer angezeigt...
Bevor ich mit meinem Rückblick auf den St. Martinsmarkt / Mardilaat in Tallinn beginne, möchte ich auf zwei Veranstaltungen in Estland hinweisen, die gerade gebucht werden können:
Der Estonian Traditional Crafts Workshop / Craft Camp und die International Winter Academy. Beide werden veranstaltet von der Universität Tartu / Kultur-Akademie Viljandi.
Zum 4. Mal findet das Craft Camp der Kultur-Akademie Viljandi im Juli 2017 statt und das Kurs-Angebot ist deutlich ausgeweitet worden. Stricken, Nähen, Silberschmuck, Rindenarbeiten, Sticken, Schnitzen, Bronze-Arbeiten, ach schauen Sie selbst welch große Auswahl es gibt!
Die Kurse werden von ausgewiesenen Expertinnen und Experten gehalten.
Der Transfer nach Olustvere erfolgt ab Tallinn. Man kann also vor oder nach der Woche noch die Hauptstadt erkunden oder einen Abstecher nach Karnaluks, dem unglaublichen Kurzwarengeschäft, unternehmen.
Ich empfehle und kündige diese Veranstaltung natürlich nur an, nachdem ich mich selbst angemeldet habe und mir mein Platz sicher ist ;=)
Ja, wer nicht so lange warten will und landeskundlich interessiert ist, für den gibt es im Januar / Februar die International WInter Academy. Informationen zur Winter-Akademie findet man auf der Webseite der Kultur-Akademie und anmelden kann man sich bis zum 28. 12. 2016. per Mail an Liina Junolaine,
Hier beginnt das Programm in Viljandi und ich werde die Anreise für einen kurzen Aufenthalt in Riga nutzen, dorthin fliegen, und dann mit dem Bus über Pärnu nach Viljandi weiter..
Bei beiden Veranstaltungen erhält man neben dem Teilnahmezertifikat auch noch ECTS Leistungspunkte.