Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Auch heute wieder stundenlang kein Netz hier in der Vorpommern-Pampa, das schmeißt alle Zeitpläne über den Haufen und ist einfach nur ärgerlich.
Aber ich wollte ja Schönes berichten und dann fange ich mal damit an.

Ich stellte ja meine Pottmützen vor und dabei ergaben sich viele interessante Gespräche. Die Mütze fand viel Anklang und Begehr, aber die verwendete Wolle oft nicht. Viele meinten, sie kratze zu sehr und das ginge gar nicht. Dagegen kann man aber etwas tun: Einfach das Innenfutter aus einer nichtkratzenden Wolle stricken und dann sollte es gut sein!
Viele Flyer wurden mitgenommen und hier auf der Seite kann man ihn ja auch herunterladen!

   Flyer: Pottmütze aus Göhren Download des Flyers  mit der Anleitung für die Pottmütze aus Göhren


Auch die Ostseezeitung berichtete über mich und mein Thema, wenn auch mit einigen kleinen Ungenauigkeiten (Museum Stralsund - nicht Greifswald)... aber es tut gut, wenn diese alten Dinge wahrgenommen werden.

Besonders gefreut hat mich die Bekanntschaft mit Frau Hildegund Hergenhan, die mit ihrem Gatten zusammen unermüdlich alte Techniken lehrt und schöne Dinge herstellt, ihre Webseite bandweben.info zeigt das breite Spektrum ihres Schaffens.

Viele der Bänder zeigen ihre Nähe zu den lettischen Bändern, viele Motive sind gleich oder auch die Farbkombinationen. Es gibt aber auch Bänder wie ich sie dort noch nie gesehen hatte: die Hochzeitsbänder zum Beispiel oder die Spruchbänder.

In den Tanzpausen fand sich Gelegenheit miteinander zu plaudern und ich werde auf jeden Fall bei ihr einen Kurs belegen.

Die Musik der Band Saitenspinner war unterhaltsam und tanzbar, Polonaisen, Polkas und auch Caféhaus-Musik im Repertoire, zu dem unermüdlich und fröhlich getanzt wurde.

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Zwei der Teilnehmerinnen waren gerade erstmal neun und zehn Jahre alt und voller Freude und Interesse bei der Sache. Aber sie tanzten nicht nur, sie tundelten auch.

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Was Tundeln ist? Eine uralte Flechttechnik, die schon seit der Eisen- und Bronzezeit im nordeuropäischen Raum zum Einsatz kam. Vier Bänder werden verschränkt und zwar auf sehr spielerische Weise.
Die so geschaffenen Bänder kann man statt eines I-Cords an Stricksachen verwenden, oder als Hutschnur, es gibt viele Einsatzmöglichkeiten,

Herr Hergenhan hatte ein Gestell mitgebracht und die notwendigen Tundeln und er übte bereitwillig mit jedem, der wollte, diese Technik. Ich kann jetzt auch tundeln! Und besitze einen Satz Tundeln - ich bin gespannt was ich damit fertigen werde.

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Wie unschwer zu sehen ist, sind die Schnüre, die ungefähr einem Meter über Armhöhe mit einer Schlaufe an dem Gestell befestigt sind, mit den Tundelhölzern beschwert und dann werfen zwei Tundler sich diese Tundeln überkreuz zu, rechts auf rechts und links auf links, immer abwechselnd. Und so entsteht ein wunderschönes Band!
Das Video zeigt, wie Jasmin Tresp und Josephine Springer unter Anleitung von Herrn Hergenhan sich  sehr schnell in die Technik einfinden und lostundeln.

Ein toller Tag war das, eine schöne gelungene Veranstaltung des Heimatverbandes M-V. Danke dafür!