Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

und da steht z.B. heute  in der FAZ:

Kinofilme gehören auf die große Leinwand. Zum Filmeschauen gehört die Erfahrung von Öffentlichkeit, ein Saal voller anderer Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, um denselben Film zur selben Zeit zu schauen. Das Kino ist ein sozialer Ort.

Das erinnerte mich an einen Blogbeitrag auf Knitting to Stay Sane (wo man anscheinend um seine seelische Gesundheit strickt). Glenna schreibt dort, wo sie überall strickt und daß sie nicht nur beim Fernsehen sondern auch im Kino strickt. Nun, das ist auch wieder eine Mode (viele kommentierende Damen stimmten ihr zu und zählten ihre manischen Strick-Orte auf), die aus den USA oder Kanada noch nicht bis zu uns geschwappt ist. Oder haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, schon mal im Kino gestrickt? Oder jemanden stricken sehen, nicht im Film, im Publikum, wohlgemerkt?

Auf meine Frage, ob denn das Klicken der Nadeln nicht die anderen Zuschauer störe, erhielt ich die Antwort, Kino sei eh so laut, da würden die plastikbeschichteten Nadeln eher im allgemeinen Geräuschpegel untergehen.

Das ist genau der Grund, warum ich seit Jahren nicht mehr ins Kino gehe. Es ist zu mir zu laut. Und deshalb stricke ich auch nicht im Kino.
Quelle: Wenn im Kino das Licht ausgeht, FAZ vom 7.02.2013, Seite 25

P.S:: in immer mehr Kommentaren wird der Autorin beigepflichtet, alle sind eifrig dabei aufzulisten wo sie stricken und daß sie gerne multi-tasking-stricken.

Ein interessantes Argument: Stricken im Bus ist genauso wirkungsvoll wie Bibel-Lesen im Bus, man vermeidet damit Sitznachbaren! und die Kino- oder sogar Theater-Stricker (!!) rechtfertigen sich damit, daß sie doch leiser seien als die anderen Zuschauer, sind sich also doch bewußt daß das Stricken in einer solchen Umgebung ein gewisses Stör-Potential mit sich bringe...