Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Nach mehr als einem halben Jahr bin ich mal wieder in meine alte Heimat Hamburg zurückgekommen, ich habe da ja noch eine Wohnung. Wenn eine gewisse Anzahl an Aufgaben, die nur in Hamburg erledigt werden können, auf der ToDo-Liste steht, ist es eben Zeit mal wieder nach Ottensen zu kommen.

Ich fühle mich immer fremder dort. Ein Besuch in meinem Buchladen am Spritzenplatz, das ist vertraut, aber ein Gang durch die Ottenser Hauptstraße, durch die Bahrenfelder Straße, nein, das wird mir immer fremder. Nur noch Schnökes-Geschäfte, und immer mehr elitäre Wichtigtuer, früher nannte man die eifrig-eitlen Jung-Spunde Yuppies... Wie viele dieser Gattung sitzen in den zahlreichen Cafés, mit eifrigem Glanz im Auge oder betont lässig, fast immer Apple-verschnürt. Ja, das lebhafte Ottensen ist mir fremd geworden. Etliche meiner früheren Anlaufstellen gibt es nicht mehr.

Aber: ich habe eine schöne Zeit verlebt. Treffen mit einem Freund, Abendessen im Katelbach (das ist irgendwie wie immer, mit sehr sehr leckerem Essen) und dann die Treffen mit meinen Strickfreundinnen Betta und Lizzy. Beide habe ich in Estland kennengelernt, Betta war letzten Sommer beim Craft Camp dabei und Lizzy im Sommer 2014, sie ist eine eifrige Baltikum-Fahrerin und wir haben uns schon 2x in Tallinn getroffen

Ein Nachmittag mit Betta im Café in Ottensen, intensive Gespräche, Herzlichkeit, das ist schön. Und am zweiten Tag dann war ich zum ersten Mal im MyLys in Eimsbüttel, wo Betta arbeitet. Das ist ein schöner Laden! Herrliche  bunte Wolle, ein sehr nettes Café mit entspannten Gästen, leckerem Essen und gutem Kaffee; wir ratschten, strickten, ich kaufte dann doch wieder Wolle und ich habe jetzt sogar ein Nadelspiel in 0.7er Größe, hauchfein für hauchfeine Strickgespinste.

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Nach solchen Treffen fahre ich voller Anregungen, Pläne und Unternehmungslust wieder nach Hause und freue mich, daß ich in Hamburg jetzt so prima Freundinnen habe!