Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

An diesem Tag habe ich das Litauische Nationalmuseum aufgesucht. Ein prachtvoller Bau mit einer vielversprechenden Sammlung. Ich besitze ja ein Buch mit Abbildungen von Socken und Strümpfen aus den Beständen dieses Museums und war folgerichtig voller Erwartung.

Litauisches Nationalmuseum

Litauisches Nationalmuseum

Im ersten Stock (nach unserer Zählung, nach östlicher Zählweise im 2. Stock) ist die Sammlung mit dem Schwerpunkt "Alltagsleben" untergebracht, nett, aber sparsam. Der Schwerpunkt bei den gezeigten Textilien liegt bei Gewebtem, bunte Bänder, Kleider etc. Die ausgestellten Trachten sind farbenfroh.

Pulswärmer

Pulswärmer

Strumpf

Strumpf

In einer Sonderausstellung "Litauische Trachten" sah ich ein paar gestrickte Strümpfe in leichten Lederschuhen.

Aber auch in dieser lag Ausstellung der Schwerpunkt auf gewebten Kleidern, gestrickten perlenverzierten Pulswärmern für Mann und Frau, Handschuhe und Socken wurden nicht gezeigt.

Zurück in den Raum mit der Dauerausstellung. Dort sah ich in drei Vitrinen dann 2 Paar Socken und 5 Paar Handschuhe.  Ich konnte sie aber nur schlecht fotografieren, denn die Glasscheiben reflektierten unendlich viele Lichtquellen und selbst als die Wärterin auf meine Bitte das Licht ausschaltete, wurde es nicht besser.

Schade, so kann ich die Handschuhe mit "meinem" Lieblingsmuster, dem Sonnenrad, nicht wirklich präsentieren.

 

Handschuh mit Sonnenmuster

Handschuh mit Sonnenmuster

Litauische StrümpfeUnter den schwarzweißen Handschuhen lagen sie in zweiter Ebene, schlecht zu sehen und schlecht zu fotografieren. Aber immerhin habe ich sie gesehen.

Das ist das Muster, das  mich schon bei meiner ersten Reise nach Litauen in diesem Jahr faszinierte, als ich es in einem Buch abgebildet fand. In dem Buch schmückte es Kniestrümpfe.

Inzwischen habe ich dieses Muster selbst schon auf Pulswärmern, Cowl und Handschuhen verwendet und finde es immer wieder schön.

Litauische Handschuhe

Litauische Handschuhe

Nach einer Stunde war ich wieder draußen aus dem Museum, hatte mir alles angeschaut. Ich bin wieder zu der Konditorei in der Stikliu Gatve 14 spaziert und habe dort einige Stunden gesessen, gelesen und gestrickt. Dort ist es sehr angenehm, keine Musik, vor allem keine Endlos-Ambient-Nervtötend-Schleifen, was sonst überall genudelt wird, nette Bedienung, wunderbare Kuchen.

Dann wollte ich noch einmal die Woll- und Souvenirstände anschauen, die, da Sonntag und Spazierwetter, alle geöffnet waren. Aber es ist traurig. Die angebotenen Strickwaren stammen wohl alle aus der gleichen Fabrik, ab und an mal ein paar "abweichende Handschuhe", aber alles grob gestrickt und ohne Raffinesse. Enttäuschend.

Der Rest des Tages bot dann keine Attraktionen mehr, ein Tee in einem CoffeeInn, wo gelangweilte Jugend auf Smartphones starrt. An einem Tisch saßen 5 junge Leute, jeder sein Smartphone oder sein Tablett vor sich und den Pappbecher mit Kaffee neben sich, ob sie sich kannten, ob sie sich unterhielten, warum sie zusammensaßen, das habe ich nicht herausgefunden.

Sonntagnachmittag im CoffeeInn

Sonntagnachmittag im CoffeeInn

Da gefällt es mir doch besser bei einer Tasse Thymiantee im Antiquariats-Café "Mint Vinnetou".

Cafè und Antiquariat "Mint Vinnetou"

Cafè und Antiquariat "Mint Vinnetou"

Nette junge Leute, guter Tee, gute Gespräche, schlaue Sprüche und reiche Buchauswahl, alles entspannt und angenehm. Das macht vieles wieder wett.