Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

"Stricken für meine Stadt" nennt die Zeitung RP eine Aktion, die sie in den Sommerferien in Hilden durchgeführt hat. Da ich auf der ganzen Web-Präsenz nirgends den Zeitungsnamen voll ausgeschrieben fand, vermute ich mal, daß es sich um die Rheinische Post handelt.

Der Artikel "Viele Ideen für weitere Strickkunst" vom 27.08. berichtet, wie Hildener Stadtmarketing und Strickerinnen gemeinsam Ideen entwickelten und die Strickerinnen Hand in Hand arbeiteten, um einen Baum komplett einzuhüllen und bereits gestohlene Baumschals zu ersetzen. Es wird zudem überlegt, wo die gestrickten Lappen nach der zeitlich begrenzten Aktion weiterverwendet werden können.

Alles ganz nett. Die Äußerungen der Passanten schwanken von Zustimmung, wenn etwas schön bunt ist, bis zu Empörung und Entsetzen, da einige der Arbeiten bereits "entwendet" wurden. Was mich aber stutzen ließ war dieser geradezu unterirdische Kommentar:

"Der Baum freut sich bestimmt, endlich mal im Mittelpunkt zu stehen", bemerkte eine Dame, die den Teilnehmern der Strickaktion zuschaute. "Sonst drehen die Menschen, die auf der Bank sitzen, ihm ja immer nur den Rücken zu."

Der Vorschlag, verrostete alte Laternen zu bestricken zeugt auch wieder von großem Sachverstand, oder gibt es schon Garne mit Rostschutz?

 Da hat wohl die Sommersonne die Intelligenz-Quotienten schmelzen lassen...