Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Angharad Thomas habe ich beim Craft Camp in Estland kennengelernt. Sie ist Handschuhspezialistin (wenn ich so sagen darf), denn sie strickt wunderschöne Sanquhar-Gloves, und hat eine tolle Ausstellung darüber zusammengestellt:

Sanquhar Gloves - a living Scottish Tradition.

beim Craft Camp 2015

Angharad ist eine unglaublich fröhliche und aktive Frau, ich fühle mich in ihrer Gegenwart immer sehr wohl, sie ist schlagfertig und witzig. Und sie gibt ihr Wissen gerne weiter.

Das beweist dieses Video:

Estonian Gloves - an introductory talk by Dr. Angharad Thomas

Olustvere!Man weiß ja nie was wird,

aber ein Datum habe ich mir für 2017 jetzt schon in den Kalender geschrieben:

9. bis 15. Juli 2017: Craft Camp in Olustvere!

Denn diese Nachricht erhielt ich gestern:

Dear Craft Camp participant, We are gladly announcing the dates of 2017 Craft Camp which is going to take place in Olustvere on 9th - 15th July.

There are going to be good old workshops from the previous years and some surprising newcomers as well.

A detailed description together with the registration form will be up in the beginning of December. If interested in coming, book the dates well in advance.

Ich bin gespannt. Und freue mich auf Nächstes Jahr.

Ich habe die Tage in Olustvere ja schon in dem Beitrag "Was für eine herrliche Zeit" zusammengefasst, aber nun noch etwas ausführlicher, das bin ich der Nachwelt schuldig ;=)

Was stand auf dem Programm? Die Präsentation der Teilnehmerarbeiten, die Diplom-Vergabe, ein Abschied, der feste Wille wiederzukommen, ein letztes Mittagessen und die Fahrt nach Tallinn. Einige von uns verabschiedeten sich am Flughafen, und weg waren sie, andere hatten noch das Wochenende in Tallinn vor sich...

Präsentation der Workshop-Arbeiten

Die Präsentation der Workshop-Arbeiten

Ave Matsin überreicht die Teilnahme-Diplome

Ave Matsin überreicht die Teilnahme-Diplome

Nele Laos verabschiedet sich von uns als Organisatorin

Nele Laos verabschiedet sich von uns als Organisatorin des Craft Camps

Wir erhielten alle ein Diplom und dann gab es noch Abschiedsworte. Angharad Thomas bedankte sich im Namen der Teilnehmer bei den Organisatoren und Nele hatte noch eine Information für uns: Sie wird das nächste Craft Camp nicht mehr organisieren, denn sie wechselt nach Tallinn auf die Universität. Es geht aber auf jeden Fall weiter... und wir kommen (fast) alle wieder! Danke, Nele!

Ausstellung im "Eesti Käsitöö" in Pikk 22 in Tallinn

Ausstellung im "Eesti Käsitöö" in Pikk 22 in Tallinn

Für uns begann ja nach dem Craft Camp das After Camp.. zwei Tage in Tallinn und dann die Reise über Land. Aber erstmal ein intensiver Spaziergang durch Tallinn, mit geschärftem Blick auf die ausgestellten Arbeiten. Im ESTONIAN HANDICRAFT HOUSE in der Rahvakunstigalerii  inspiziierten wir die Exponate ganz genau und entdeckten manches vertraute Detail:

hier die dreieckige Kante, die wir bei Riina Tomberg lernten...

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und hier die Stickerei im Mulgi-Stil ... eine Anregung für mich

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Der Tag klang aus im russischen Restaurant Troika am Rathausplatz, wo wir mit Genuß aßen und tranken und mit mehr oder weniger Spaß den "original-russischen" Darbietungen beiwohnten.

Troika Restaurant

Troika Restaurant

 

An diesem Workshop habe ich schon letztes Jahr teilgenommen, weil aber Kristi Jõeste eine gute Lehrerin ist und ich beim Fertigstellen der Pulswärmer zuhause gemerkt hatte, daß mir doch weitere Übung gut täte, habe ich diesen Workshop noch einmal belegt.

Die Muhu-Pulswärmer

Die Muhu-Pulswärmer

Solche Muster wurden nicht nur gestrickt, es gibt auch gehäkelte Vorbilder, wie dieses Beispiel aus dem Eesti Rahva Muuseum zeigt. Ich kann mir leicht vorstellen, daß dieses gehäkelte Bündchen "unsere" Pulswärmer inspiriert hat.

kindapära, ERM HM E 618, Eesti Rahva Muuseum, http://muis.ee/en_GB/museaalview/1211447

kindapära, ERM HM E 618, Eesti Rahva Muuseum, http://muis.ee/en_GB/museaalview/1211447

Am Ende dieses Workshop-Tages hatte ich doch einiges geschafft, im Vergleich zu letztem Jahr sogar eine ganze Menge ;=)

Viel und wenig

Viel und wenig (auf den Nadeln mein letztjähriges Resultat...)

Nun, ich habe mir auch ein paar Freiheiten herausgenommen und den Anschlag zweifarbig gestrickt.

Estnischer zweifarbiger Anschlag

Estnischer zweifarbiger Anschlag

Ich denke, wenn ich dieses Paar fertiggestellt habe, kann ich das erste Paar vergessen... beiseite legen...

Bei jedem Craft Camp hat Kristi Jõeste diesen Workshop nun durchgeführt und am Ende der Veranstaltung stellte sie die Frage nach einem neuen Thema für das nächste Jahr. Da fällt mir auf jeden Fall was ein, ich denke da an Roositud oder eine solche Mütze, wie ich sie auf der Insel Saaremaa gesehen habe:

Mützen aus Saaremaa

Mützen aus Saaremaa

Nicht nur die Strickereien sind farbenfroh in Olustvere, auch die Sport-Trikots leuchten in der Sonne.

Sportfarben

Sportfarben

Der Abend klang mit einem gemeinsamen Abendessen im Gutshaus und einem Konzert samt Reigentanz aus.

AbendkonzertReigentanz

Auf diesen Tag habe ich mich ganz besonders gefreut, denn Riina Tomberg ist eine wunderbare Lehrerin.  Die Techniken, die bei Pullovern und Jacken aus Saaremaa und Rüno angewandt werden, sind das Thema dieses Workshops und das ist ganz besonders spannend, denn wie kann man an einem einzigen Workshop-Tag diese Techniken vermitteln, daß sie auch nachgearbeitet werden können?

Riina Tomberg kann das. Sie erarbeitete die Vorlage für einen Pulswärmer, der diese Techniken integriert. Aber bevor der Workshop begann, hatte sie noch eine Überraschung für mich. Ich hatte mir ja im Winter eine rote Jacke bei ihr bestellt und mir gewünscht, daß diese auch ein wenig mit Stickerei verziert wird. Und da wir planten, kurz nach meinem Geburtstag einen Tag auf der Insel Saarema mit Riina zu verbringen, wollte ich diese Jacke dort in Empfang nehmen. Aber wie dann eine Anprobe durchführen, ohne daß ich die Jacke vorher sehe? Riina hatte eine Idee und so probierte ich die Jacke mit verbundenen Augen an. Ich hörte zwar, wie schön die Jacke sei, aber niemand verriet mir etwas über das Aussehen. So blieb mir die Überraschung erhalten und die Vorfreude...

Nun, nach einer Einführung in die Besonderheiten der Pullover und Jacken von der größten Insel Estlands (Saaremaa) und der kleinsten (Runö) ging es an die Praxis. Was enthält dieses Anleitung alles an Besonderheiten und Schmackazien!

Das ist das Original

Das ist das Original

Die dreieckige Kante, die längs gestrickt wird und nach der die Strickrichtung gewechselt wird, die besonders komplexen Flechtborten, linke Reihen, welche plastische Borten bilden, die zweifarbige Zopfborte ... das ist gar nicht so leicht.

Und wieder einmal zeigt sich, daß manche Arbeiten schwer erklärbar sind, hat man aber das Prinzip verstanden, geht es leicht von der Hand (oder den Nadeln).

Das wird ein sehr warmer Pulswärmer für den Winter!

Die zweifarbige Zopfborte ist gar nicht so einfach. Die Maschen liegen vor dem Strickstück, und das Ganze geht mit einer Hilfsmasche vonstatten, wie gesagt, schwer zu erklären. Und viel zu üben...

zweifarbige Zopfborte

zweifarbige Zopfborte

Aber ich denke, ich habe das schon ganz gut hinbekommen.

Vorbild und Übungsstück

Vorbild und Übungsstück

Der unsaubere Übergang am Rundenanfang wird beim Vernähen der Fäden noch bereinigt.

Ja, Riina Tomberg ist eine großartige Lehrerin, die uns mit pädagogischem Geschick, großem Können und Charisma viel vermittelt hat.

Konzentration und Freude im Workshop

Konzentration und Freude im Workshop

Und zum Abschluß, wie sicherlich schon erwartet, noch ein Augenschmaus: Die Beispiel-Wristlets, die Riina mitgebracht hatte:

Ich habe ja schon kurz über den Ausflug in die Küstenstadt Pärnu berichtet, im Gegensatz zu den anderen Ausflügen ist dieser Ausflug eher ein Ruhetag. Eine nette Stadt mit einem Museum, einem großartigen Musikfestival und wohl auch sonst regem Kulturleben, grossen Einkaufszentren und einem gemütlichen Stadtzentrum.

Pärnu Einkaufszentrum

Pärnu Einkaufszentrum

Ich nutzte diesen Tag zum Stöbern und Kaffee-Trinken, Leute gucken und genießen. Und natürlich habe ich Wolle gekauft. Aber auch das habe ich schon geschrieben.  Teksrena, 100g für 2,00 €, so günstig ist das sonst nicht zu finden, Also wer nach Pärnu kommt: in der Rüütli-Strasse Nr. 27  in diesen Laden schauen!

In Pärnu: Rüütli-Straße mit Garnladen

In Pärnu: Rüütli-Straße mit Garnladen

Pärnu ist eine geruhsame Stadt und die Urlauber wirken alle recht entspannt.

Familienferien in Pärnu

Familienferien in Pärnu

Familienferien in Pärnu

Familienferien in Pärnu

Und jetzt noch ein wenig Wolle-Schauen, bevor es zurück nach Olustvere geht.

Liina Laaneoja und Annika Vaalma leiteten diesen Kurs, der sich mit einer Technik befaßte, die ich eigentlich nicht nutze, aber vielleicht ist es ja was für mich? Als Kind habe ich gestickt, das ist jedoch schon lange her und seitdem habe ich kein Stickgarn mehr in die Hand genommen. Ein ganzer Schrankkoffer voller gestickter Tischtücher, von Großmutter und Mutter, das deckt meinen Bedarf. Neugierde ist aber  bekanntlich eine positive, treibende Kraft und so habe ich  mich angemeldet.

Die überkommenen Stickereien aus der Region Mulgi, in Zentral-Estland,  stilisierte Pflanzen und Blumen, findet man auf Trachten und auf Vorhängen und Wandbehängen. Wir bekamen die Aufgabe, ein TicTacToe-Spiel zu gestalten, ein kleines Mühle-Spiel.

Das Stickgarn

Das Stickgarn

Schon das Aussuchen und Zusammenstellen der Farben machte Freude und das Arbeiten mit der Wolle und dem Filz gefiel mir. Langsam wuchs auch die Idee, wie ich die 5 Plättchen für jede Spielpartei gestalten könne.

Das Spielbrett

Das Spielbrett

Nachdem die Feldlinien gezogen waren, ging es an das Gestalten der Spielmarken und ich entschied mich für Kreise und Vierecke als Unterscheidungsmerkmal der zwei Partien, die Farben wollte ich durchgängig nutzen.

"Mein" Spiel

"Mein" Spiel

Aber mehr als vier Plättchen schaffte ich nicht an diesem Tag, dafür aber lobte mich Liina, ich hätte die mittelalterlichsten Muster geschaffen... naja, das paßt ja auch zu meinem Alter ;=)

Die Vielfalt und die Schönheit der an diesem Tag entstandenen Arbeiten hat mir Lust gemacht , auch wieder zu sticken, weiß aber keinen Anwendungszweck dafür. Vielleicht Handschuhe besticken? Das kann ich mir vorstellen.

Welche Meisterwerke andere Teilnehmerinnen geschaffen haben, zeigte sich am letzten Tag unseres Craft Camps bei der Präsentation der Arbeiten, Hut ab!

Letztes Jahr hatte ich auf der St. Martins-Messe in Tallinn schon einen Beutel Stickwolle gekauft (wer weiß wofür mans mal braucht), und später auf unserer Reise konnte ich im Wollgeschäft in Kuressaare nicht widerstehen und habe etliche Stränge Wolle dazugekauft. Jetzt fehlt nur noch die Zeit und ein Nutzen, dann sticke ich los!

Eesti käsitöö

Dieses Bild von Priit Halberg bei Flicker zeigt eine Tracht mit dieser wundervollen Stickerei.

Kristi Jõeste

Kristi Jõeste

So, nun gehe ich an die Nachbereitung der Reise und stelle als erstes die verschiedenen Workshops vor, an denen ich teilnehmen konnte.

Die angenähten Schlaufen und Fransen der Hochzeitshandschuhe von der Insel Saaremaa waren Thema unseres ersten Workshops beim Craft Camp. Lehrerin war die unermüdliche Kristi Jõeste.

Sie hatte auch etliche wunderschöne Handschuhe mitgebracht, Anregungen und Ansporn für uns.

Ich war gespannt auf die Bündchen-Traditionen und vor allem auf die Befestigung der Schlaufen und Fransen an den Handschuhen, denn damit hatte ich mich gerade bei der Übersetzung des lettischen Handschuhbuchs beschäftigt.  Werden die Schlaufen gestrickt, müsssen sie mit einer besonderen Technik befestigt werden, denn sonst lösen sie sich leicht wieder auf und man hat nur einen großen Faden hängen...

Aber bei diesen Handschuhen werden die Schlaufen und Fransen nach der Fertigstellung der Handschuhe angenäht und das versprach ungeübten Strickerinnen wie mir eine gewisse Sicherheit...

Anschauungsmaterial

Anschauungsmaterial

Ob ich jemals solch wunderschöne Exemplare stricken werde? Ich weiß es nicht, freuen kann ich mich aber immer daran.

Die Details: die obigen Beispiele zeigen von links nach rechts einen Handschuh mit extrem langen Fransen, der wurde ja wohl auch nur zu einer Hochzeit getragen, der mittlere und der rechte Handschuh zeigen unterschiedlich lange, "zweistufige" Fransenreihen.

Ein Beispiel für mehrstufige Fransenreihen

Ein Beispiel für mehrstufige Fransenreihen

Und bei diesem Musterbündchen sieht man die feine Kombination von Fransen, mehrfarbigen Flechtborten, Musterstreifen und linken Reihen, die einerseits zur Befestigung der Fransen, aber auch als Zierstreifen gestrickt wurden.

Wie immer ist die Farbanordnung außerordentlich wichtig, Alle in den Mustern verwendeten Farben kommen auch in der Schlaufenreihe vor, Ganz wichtig für eine gute Wirkung der Fransen ist die exakte Einhaltung der Farbreihe und die Anzahl der Fäden pro Farbe, hier aufs harmonischste umgesetzt!

Für uns waren die benötigten Garne liebevoll vorbereitet und zuerst ging es darum, kleine Musterstreifen zu stricken, in die wir dann die Schlaufen oder Fransen einarbeiteten. Die Anleitungen für die einzelnen Werkstücke stammen aus dem wunderbaren Buch "Estonian Knitting", das ich hier ja auch schon vorgestellt habe und an dem Kristi Jõeste ja nicht unbeteiligt ist.

Wollzuteilungen

Unser Wollzuteilungen

Die Anleitung für die Handschuhe aus Valjala zeigt, daß die Fransen in die 6. und in die 9. Reihe gearbeitet werden, die Schlaufen also auf dem Handschuh-Bündchen liegen. Das hat den Vorteil, dass sie sich nicht so leicht verfransen und dass sie als zweite Lage das Bündchen noch wärmer machen. Damit die Schlaufen prominent befestigt werden sind, werden sie in die Füßchen von links gestrickten Maschen eingeknüpft.

Workshop-Ergebnis

Mein Workshop-Eregbnis: Handschuhbündchen der Handschuhe aus Valjala

Eine kleine Herausforderung war für uns, die Reihen, deren Chart für Runden geschrieben ist, flach zu stricken, wo ich doch schon immer Probleme mit rechts / links / Spiegelbild habe;=)
Die erste Schlaufenreihe habe ich fertigbekommen, die zweite, bunte Reihe begonnen.

Handschuhe aus Karja

Handschuhe aus Karja

Das Bündchen der Handschuhe aus Karja war die zweite Übungsaufgabe.

Da habe ich zwar das Bündchen gestrickt, aber die Schlaufen nicht eingeknüpft. Durch die geschickte Kombination farbiger Musterreihen, links oder rechts gestrickt, entsteht eine hübsche Musterborte.

Bündchen des Mustjala-HandschuhsUnsere dritte Aufgabe war die Borte für den prachtvollen Handschuh aus Mustjala.

Das Bündchen selbst ist nicht besonders komplex, einfache Reihen in den drei Farben dunkelgrün, schwarz und dunkelbraun bilden den markanten unteren Rand des Handschuhes und die Fransen werden zweilagig gearbeitet, eingeknüpft in die dritte und fünfte Reihe.

Ich mag die Muster aus Mustjala, dem kleinen Ort im Nordwesten der Insel Saaremaa sehr, ein Paar Kniestrümpfe habe ich ja schon gestrickt, nun also ein rudimentäres Bündchen ;=)

Als Augenschmaus füge ich hier noch ein paar Detail-Aufnahmen ein:

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Und hier noch eine Galerie der wunderbaren Hochzeitshandschuhe:

Estonian Knitting
Und wer es genau wissen möchte:
auf den Seiten 272 bis 281 der englischen Ausgabe des Buches "Estonian Knitting 1, Traditions and Techniques" sind die Schlaufen- und Fransenränder explizit beschrieben!

Dieses Spielchen bezieht sich eigentlich auf den Anfang einer Reise, aber wer schon mal strickinteressiert im Baltikum unterwegs war, summt dies auch öfter vor sich hin. Immer wieder kommt die Frage hoch, ob denn auch wirklich alles in den Koffer paßt und das Höchstgewicht nicht überschritten wird. Da hat sich die digitale Kofferwaage, die ich immer dabei habe, schon bewährt.

Mitbringsel aus zweieinhalb Wochen

Mitbringsel aus zweieinhalb Wochen

Man sagt ja, daß Wolle leicht sei. Aber viel Wolle = viel leicht = auch schwer ;=)

Ich kann aber nicht widerstehen, nicht bei feinem Lace-Garn, bei einem schönen Projektbeutel aus Saaremaa, der Wolle von HEA und schon gar nicht bei den Büchern.

Wolle und Bücher

Wolle und Bücher

Und dann ist es ja auch so, daß manche Bücher gleich mehrfach in den Koffer wandern, denn die Freundinnen zuhause haben auch so ihre Begehrlichkeiten. Das nicht nur inhaltlich gewichtigste Buch war das Buch "Mulgi Rahvarõivad", Trachten aus der Region Mulgi im südlichen Estland. 3kg schwer und voller wunderbarer Illustrationen, die Texte auf estnisch sind mir unverständlich, die englischsprachige Zusammenfassung studiere ich noch.

Trachten aus Mulgi

Trachten aus Mulgi

und wenn ich diese Bilder so betrachte, fällt mir auf, wie schnell alles eingeräumt wird als hätte es immer schon seinen Platz gehabt, auch wenn das Strickbuchregal fast keinen Platz mehr läßt und die Wollkisten auch zusammengerückt werden müssen, intelligenter platziert werden sollten, alles findet seinen Platz, aber es fehlt auch etwas: die drei Wollknäuel, die ich in der Wollfabrik auf Hiumaa gekauft habe, sind wohl irgendwo weggekullert und ein Ladegerät steckt noch in Muhu im Zimmer.

Jacke mit Muhu-Stickerei

Jacke mit Muhu-Stickerei

Und in diesem Bericht fehlt noch die wunderschöne Jacke von Riina Tomberg, das wird aber noch nachgetragen, sie ist wirklich ein Extra-Kapitel wert.

Und dann an dieser Stelle noch ein Dank an meine Mitfahrerinnen, Ihr wart wunderbar! Next year in Estonia!