Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Frauentag – in schlimmer Zeit

Heute, am 8, März, ist internationaler Frauentag, und wieder ziehe ich Bilanz und frage mich ob sich auch nur irgendetwas zum Besseren gewendet seit dem letzten 8 März.
Nun, hier in Mecklenburg-Vorpommern haben wir eine Ministerpräsidentin und eine stellvertretende Ministerpräsidentin und der 8. März ist nun ein offizieller Feiertag, das ist löblich.
Aber noch immer steht Deutschland ziemlich weit hinten in Europa wenn es um gleiche Bezahlung für gleiche Leistung geht, um gleiche Berufschancen, gleiche Bildungschancen, Kinderbetreuung und und und. Die Durchschnittsrente der Frauen ist noch immer beschämend niedrig (dafür würde Herr Merz nicht einmal eine Augenbraue runzeln..), Geburtskliniken werden geschlossen, die Selbstbestimmung der Frauen (und damit auch die freie Entscheidung für eine Abtreibung) wird immer mehr erschwert, unsägliche Gesetze noch aus den Hitlerjahren erschweren Aufklärung und Beratung, und Gewalt gegen Frauen und Kinder ist immer noch üblich...

Das sind die Mißstände, die jedes Jahr an diesem Tag aufgezählt werden und es tut sich nichts. Jedenfalls nicht zum wirklich Positiven. Durch die lange Corona-Zeit haben überdurchschnittlich viele Frauen ihren Job verloren, und jetzt werden Milliarden in Rüstung gesteckt, in Aufrüstung, in Kriegsvorbereitung... die dafür notwendigen Milliarden werden woanders gestrichen (es herrscht ja Schuldenbremse), also wird im Bildungsbereich und im sozialen Bereich eingespart werden, bei den Geringverdienern und das sind eben zum großen Teil die Frauen.

Krieg ist furchtbar. Und immer wird Krieg geführt. Im Jemen, in Lybien, in Syrien, und jetzt in der Ukraine. Bei den meisten Kriegen schauen wir in Deutschland nicht hin (es gibt wenig oder keine Information darüber), bei anderen Kriegen engagiert sich Deutschland.
Der Krieg in der Ukraine stellt alle unsere Prinzipien auf den Kopf. Da wird gehetzt, da vereist der Kalte Krieg und alles, was wir seit den 90er Jahren an Annäherung und Entspannung erreicht haben, wird einfach so kaputtgeschlagen.
Jetzt wird plötzlich die Forderung der NATO-Oberen nach 2% des Brutto-Inlandsproduktes für die Rüstung (rund 79 Milliarden EURO jährlich allein In Deutschland) umgesetzt, und noch einfach mal 100 Milliarden € drauf - wir haben es ja.
Die Rüstungsindustrie reibt sich die Hände und die Frau Außenministerin kündigt an: "Wir werden Russland ruinieren"

Ja, sind wir denn zurück im jahr 1914, als alle mit wehender Fahne und Hurra  ins Feld marschierten, oder 1939, als Deutschland den Krieg entfachte, 1941 Rußland überfiel und unendliches Leid und Tod über das Land brachte? Sind 20 Millionen Tote in Rußland denn immer noch nicht genug? Frau Baerbock will Russland ruinieren - eine ungeheuerliche Aussage.

Käthe Kollwitz: Nie wieder Krieg

Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.
Marcus Tullius Cicero (106-43), röm. Redner u. Schriftsteller

Ich bin entsetzt und wütend, Und ich beziehe Stellung.

Nein, ich verteidige Putins Krieg in der Ukraine nicht! Aber ich wehre mich auch gegen die Kriegshetze, die Aufrüstungsgeilheit und die ungeheuerlichen Aussagen von Politikern und ThinkTank-Vertretern und Medienleuten. 
Da wird wieder von Heldentum gefaselt und Entschlossenheit gefordert, die Bevölkerung soll Opfer bringen ...

Auf jeden toten Helden kommen unendliche viele andere Opfer. Und Zerstörung. Und Not. Und Elend.

Die russischen Menschen sollen gedemütigt und in Armut getrieben werden, isoliert werden, koste es was es wolle. Den Opfern des Krieges in der Ukraine müssen wir helfen. Das ist selbstverständlich. Aber unsere Solidarität muss allen Menschen gelten, wir müssen aufstehen und für die Rückkehr zur Vernunft demonstrieren, für internationale Solidarität und ein Ende des Rüstungswahns.

Es gibt kein "Schwarz oder Weiß", kein "die anderen sind die Bösen und wir sind die Guten", an der jetzigen Situation sind eben auch die NATO, der Westen, die USA beteiligt. Dieses Unheil ist nicht plötzlich aus einer Laune eines Despoten heraus entstanden, das ist eine lange Entwicklung.

Ich bitte alle, auch die Haltung des Westens kritisch zu betrachten und nicht der Schwarzweiß-Malerei anzuhängen.
Ich bitte alle, den Artikel vom 7. März, der im The Guardian erschienen ist und im aktuellen Freitag online zu finden ist, zu lesen. Der Link zur aktuellen Freitagsausgabe; https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/warnungen-vor-nato-erweiterung-gen-russland-wurden-ignoriert

ich bin verzweifelt und wütend.

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