Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

breien bedeutet stricken in der niederländischen Sprache. Und breischede entspricht dem englischen Wort knitting sheat. Bei meinem Stöbern nach knitting sticks tauchte auch das Wort breischede in den Ergebnislisten von Bing und Google auf. Nun haben die Strick-Stöcke ja schon eine lange Tradition und das Stricken war in vergangenen Zeiten nicht nur Broterwerb, besser gestellte Damen strickten durchaus zum Zeitvertreib. Und weil die Strickstöcke auch den Liebsten als Liebesgabe überreicht wurden, konnte es ja nicht ausbleiben, daß nicht nur einfache Holz-Modelle, sondern auch luxuriös verzierte knit sticks hergestellt und verschenkt wurden.

Im Photostream, den ich letztens vorstellte, sah ich auch eine holländische Zeitungsseite zum Thema und so suchte ich nach dem holländischen Begriff. Und wurde fündig:

Die Webseite Het Geheugen van Nederland (Der Speicher der Niederlande) zeigt gleich neun Exemplare, die dem Friesischen Schiffahrtsmuseum gehören. Dieses Museum zeigt neben Schiffahrt und Schiffsbau auch die Wohn- und Lebenskultur der Händler und Schiffer aus dem südwestlichen Friesland. Und da die Händler und Reeder reich und stolz waren, waren auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus bestem Material und schön verziert.

Neben einem mit Kerbmuster verzierten Breischede aus Holz sind alle weiteren Werkstücke aus Silber, reich verziert. Sie werden auch zusammen mit Stick- oder Näh-Scheren gezeigt, was wohl belegt, daß diese Stücke für ein ganzes Leben gefertigt und das ganze Leben lang genutzt und in Ehren gehalten wurden.

Silbernes Werkzeug

Screenshot: Friesisches Schiffahrtsmuseum: Silbernes Werkzeug

Diese Garnitur aus dem Jahre 1911 ist besonders hübsch: Nadelkissen, Nähschere und Breischede, befestigt an einem silbernen Clip.