Charlotte Leander, Anweisungen zur Kunststrickerei, 1843

Zurück von North Ronaldsay ging es per Kleinflieger, in Kirkwall dann holte uns ein freundlicher Taxifahrer am Flughafen ab, nahm unser Gepäck mit ins Depot und uns blieben dann 4 Stunden bis zur Abfahrt der Fähre nach Lerwick / Shetland.

Aber der Reihe nach. Ich bin schon mit vielen kleinen Flugzeugen geflogen, aber mit so einem kleinen Maschinchen noch nicht.  8 Plätze bietet sie und sie braucht 15 Minuten von der Insel nach Kirkwall. Bei der Abfertigung am Airfield von NorthRon verstand ich dann auch, warum am Tag vorher die junge Frau im Visitor's Center am Leuchtturm abwesend war und wir so lange warten mussten: ihr Hauptarbeitsplatz ist am Flugfeld, sie ist zuständig für das Baggage-Handling.

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In Kirkwall hieß es dann die Zeit in einem Pub verbringen, bis uns der Taxifahrer wieder abholte und uns mitsamt unseren Koffern zur Fähre brachte. Im Gespräch stellte sich heraus, daß seine Mutter Elizabeth Lovick ist, die ich ja gerade auf der Insel Flotta besucht hatte. Wie schon geschrieben, darüber später ausführlich.

Die Fähre der NorthLink Ferries ist ein hochmodernes Schiff, die Kabinen sehr angenehm, und Heinz musste auch nicht keine Angst vor Seekrankheit haben, denn beim Einchecken auf die Fähre hat uns eine nette Reisende Tabletten spendiert. Die waren wohl auch nötig, es hat ganz schön geschaukelt nachts. Ich kann dann immer herrlich schlafen, mir macht das nichts. Heinz, der noch lange im Bord_TV die Wahlberichterstattung verfolgte, war morgens zwar unausgeschlafen, aber ihm war wenigstens nicht schlecht..

In Lerwick dann übernahmen wir das Leihauto (Ihr Wagen steht bei der Fähre, Schlüssel unter der Fußmatte), und dann sind wir erstmal Richtung Tingwall, wo unser B&B ist, gefahren. Wir waren natürlich viel zu früh und sind deshalb einfach drauflosgefahren.

Zum Einen war ich traurig, denn Orkney hat mir so gut gefallen, zum Anderen zeigte sich die Insel Shetland in so einem schönen Licht, dass ich meinen Abschiedskummer recht leicht verwinden konnte. Wir fuhren Richtung Westküste, schmale Straßen, Schafe überall, wilde Gänse, viel Wasser, viele Hügel (na eher schon Berge), ich habe immer wieder norwegische Déjá-Vus... Shetland ist wirklich ganz anders als Orkney.

Und wie mein Glück es so will: plötzlich (naja, nicht ganz, ich hatte ja die Wegweiser gesehen) sind wir in Sandness.

Jamieson's of Shetland, mein Traum!

Jamieson's of Shetland, mein Traum!

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Ach was ist das für ein Gefühl, wenn das, was ich bisher nur aus Erzählungen kannte, plötzlich wahr wird! Und dann auch noch auf theatralische Weise, denn die Wollwand war mit einem Vorhang vor zuviel Licht geschützt. Wie im Theater wurde der beiseite geschoben und dann.... ja dann fing das Staunen ob der vielen Farbe an. Mit viel Geplauder und Spaß habe ich dann erstmal piniengrüne DK für ein Tuch erstanden, ich gehe das langsam an;=)
Bei den Wollsachen war leider nichts in meiner Größe dabei, denn die vorrätigen Größen waren alle für den japanischen Markt, ich würde im Hauptgeschäft in Lerwick aber sicherlich was finden.

Überall auf der Insel treiben sich die Schafe herum, ohne ihre Lämmer sind sie sehr neugierig, mit den Kleinen eher vorsichtig. Wirklich imposante Exemplare sind dabei, auch große Kerle / Böcke. Auf der WIese hinter unserem B&B-Zimmer jedoch ist wieder Kinderstube: Zibben mit ihren Lämmern.

Ein Prachtkerl

Ein Prachtkerl

Beim Abendessen in dem hübschen Städtchen Scalloway wurde mir das dortige Museum sehr ans Herz gelegt, es gäbe schöne Stricksachen in der Ausstellung und Donnerstag abends sei Strickgruppe. Ich bin zwar nächsten Donnerstag noch hier, aber dann unternehme ich gerade meine Woll-Tour und werde wohl keine weiteren Termine schaffen. Also morgen geht es erstmal wieder nach Scalloway, ins Museum.

Auf der Abendweide

Auf der Abendweide